In Australien werden fünf Männer des Match-Fixings eines semi-professionellen CS:GO-Turniers angeklagt. Es geht um 30.000 australische Dollar und bis zu zehn Jahre Gefängnis für die Täter.
Betrügereien im Zusammenhang mit Match-Fixing und Wetten haben in letzter Zeit einen Zustrom erlebt. Nach dem kürzlichen Ausschluss eines professionellen Dota2-Teams aus der WePlay! Pushka League wegen angeblichem Match-Fixing, ist es diesmal in CS:GO passiert.
Vier 20-Jährige und ein 27-Jähriger werden jetzt wegen Betrug angeklagt, nachdem sie 2019 wegen angeblichem Match-Makings in der ESEA MDL verhaftet worden waren. Sie sollen vorab erhaltene Informationen ausgenutzt haben, bei denen Teams wissentlich ihre Games verloren haben. Aber nun einmal von vorne…
Der Backround
Laut einem Bericht von ABC Australien handelt es sich um die "erste australische Ermittlung im Esport": Die australische Polizei in Victoria hat einen Bericht veröffentlicht, in dem die Verhaftung der fünf australischen Männer wegen des Vorwurfs der „verdächtigen Wettaktivitäten“ beschrieben wird. Zudem heißt es: „Globale Offensive“.
Die Anklage folgt auf eine sechsmonatige Untersuchung, welche eingeleitet wurde, nachdem die Polizei von einem Wettbüro Berichte über verdächtige Aktivitäten erhalten hatte. Zu Beginn der Ermittlungen vermutete die Polizei, dass sechs Spieler arrangierte CS:GO-Spiele veranstaltet und darauf Wetten platziert hatten.
Nach Angaben des leitenden Kommissars Neil Paterson geht die Polizei davon aus, dass aufgrund dieser Spielabsprachen bis zu 30.000 australische Dollar, also 17.500 Euro, gewonnen wurden.
Spielmanipulation ist leider ein Teil sowohl des traditionellen Sports als auch des Esports. Doch damit durchzukommen, ist eine ganz andere Geschichte.
Nach monatelangen Ermittlungen, mit Razzien in den Bundesstaaten Westaustralien und Victoria, wurden die Täter zur Rechenschaft gezogen. Während eine Person anscheinend aus der Anklage entlassen wurde, sind die fünf übrigen wegen mehrerer Straftaten angeklagt worden.
Die Anklage
Die gegen die Personen erhobene Anklage lautet: Zwei 20 Jahre alte Männer aus Mill Park wurden wegen der Verwendung von Informationen über korruptes Verhalten zu Wettzwecken dreimal angeklagt.
Ein weiterer 20-jähriger Mann aus Mill Park wurde mit zwei Anklagepunkten wegen eines Verhaltens angeklagt, das ein Wettresultat eines Ereignisses oder einer Ereigniskontingenz korrumpiert oder korrumpieren würde. In zwei weiteren Anklagepunkten geht es um die Verwendung von Informationen über korruptes Verhalten für Wettzwecke. Berichten zufolge ist er auch im Besitz von Cannabis.
Ein 20-jähriger Mann aus South Morang sieht sich ebenfalls mit drei Anklagen wegen der Verwendung von Informationen über korruptes Verhalten für Wettzwecke konfrontiert. Und ein 27-jähriger Mann aus Sale wurde in fünf Fällen wegen der Verwendung von Informationen über korruptes Verhalten für Wettzwecke angeklagt. Auch er soll im Besitz von Cannabis sein.
Alle Angeklagten stammen aus dem Raum Melbourne und sollen auf dieselbe High School und Universität gegangen sein. Die Anklage bezieht sich auf mindestens fünf Spiele in einem namenlosen CS:GO-Turnier.
Wie geht es weiter?
Nach australischem Recht ist jeweils eine Höchststrafe von bis zu zehn Jahren Gefängnis für die Angeklagten möglich. Der Prozess soll am 15. September 2020 starten.
Esports ist wirklich eine aufstrebende Sportindustrie und mit ihr wird die Nachfrage von Wetten auf die Ergebnisse von Turnieren und Spielen immer weiter steigen.
In australischen Medien zeigte sich Neil Paterson beunruhigt über die zunehmende Verbreitung des Esports unter jungen Menschen:
D"ie schiere Anzahl von spielenden jungen Männern in High Schools und Universitäten hat epidemische Ausmaße erreicht. Sie werden schon in recht jungem Alter in Verstöße verwickelt, die gravierende Konsequenzen für sie haben."
Paterson legt viel Wert auf die polizeiliche und behördliche Zusammenarbeit.
"Es ist wichtig, dass die Polizei und andere Behörden innerhalb der Strafverfolgungs-, Glücksspiel- und Wettindustrie weiterhin zusammenarbeiten, um jede verdächtige Aktivität ins Visier zu nehmen."
Es gibt immer wieder Skandale und Betrügereien im Esports. Wir können nur hoffen, dass junge Esportler aus diesem Fall lernen, damit faire Turniere in Zukunft gesichert sind.