16 Jahre ist es her, dass Spieler in Half-Life 2 City 17 unsicher gemacht haben und auch der letzte DLC, Episode Two, liegt mittlerweile 13 Jahre zurück. Während Half-Life 3 zu einem Running-Gag geworden ist, kehrt die Kult-Reihe endlich auf den Bildschirm zurück – wenn auch in anderer Form, als es viele erwartet haben.
Im November 1998 sollte ein Ego-Shooter die Welt der Videospiele für immer verändern. Der Name? Half-Life. Bis zur Veröffentlichung des Kult-Klassikers von Valve Corporation, drehte es sich in dem Genre eigentlich immer darum, mit der Wumme im Anschlag das Ende des Levels zu erreichen. Also: Hauptsache alles umnieten, was sich einem in den Weg stellte.
Die Geschichte von Half-Life
Mit einer Handlung hielten sich die Action-Kracher seinerzeit nicht auf. Dochh dann kam Half-Life, in dem man sich in der Haut des Physikers Gordon Freeman plötzlich mit einer außerirdischen Invasion konfrontiert sieht.
Der Clou: Statt die intensive Handlung in Zwischensequenzen voranzutreiben, erlebt man diese im Shooter hautnah mit, während man spielte. Seinerzeit eine waschechte Sensation, dank der Half-Life enorme Wellen schlug und bis heute absoluten Kultstatus genießt.
2004 veröffentlichten die Entwickler den langersehnten Nachfolger, der schon vor der Veröffentlichung mit Vorschusslorbeeren überschüttet wurde und den unglaublich hohen Erwartungen tatsächlich gerecht wurde.
Dank neuer Source-Engine stellte der Shooter alles bisher dagewesene problemlos in den Schatten und überzeugte neben beeindruckenden Gesichtsanimationen vor allem durch eine ausgeklügelte Physik-Engine. Hand aufs Herz: Wer hat seinerzeit nicht mit den Getränke-Dosen im Auftakt-Level jongliert oder mit der Gravity-Gun Unfug getrieben?
Half-Life, Mods und Steam
Doch nicht nur die Hauptspiele der Half-Life-Reihe veränderten die Welt der Videospiele nachhaltig. Schon der erste Teil wurde mit einem umfangreichen Editor ausgeliefert, der interessierten Spielern unglaubliche Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung an die Hand gab.
Dank Mod-Editor konnten Fans ganz eigene Spiele kreieren, die meisten davon sind längst in Vergessenheit geraten, doch einige davon haben die Popularität ihres Urvaters bei Weitem übertroffen. Die Rede ist natürlich von Counter-Strike, bis heute einer der erfolgreichsten und beliebtesten Esports-Titel überhaupt. Hätte es ohne Half-Life nie gegeben.
Pünktlich zum Release von Half-Life 2 ging auch der Nachfolger der einstigen Mod, Counter-Strike: Source an den Start. Doch der Nachfolger des Shooters blieb auch aus einem ganz anderen Grund lange Zeit Gesprächsthema Nummer Eins.
Als erstes Singleplayer-Spiel setzt Half-Life 2 den Launcher Steam voraus – ein Solo-Abenteuer, gebunden an einen Online-Account? Was heutzutage Gang und Gäbe ist, war damals ein Skandal. Und doch hat sich Steam längst bewährt und durchgesetzt.
Im Oktober 2007 kam Half-Life 2 mit dem DLC Episode Two zu einem abrupten Ende, das in einem fiesen Cliffhanger gipfelte. Episode Three oder gar ein dritter Hauptteil der Reihe, sowie vermeintliche Ankündigung auf der nächsten Spielemesse waren seither immer wieder ein Thema und doch blieben die erhofften Infos zur Zukunft der Serie ein ums andere Mal aus. Bis jetzt, denn im Jahr 2020 ist Half-Life endlich wieder da.
Half-Life: Alyx führt die Kult-Reihe endlich fort
Ende November 2019 verkündete Entwickler Valve mit Half-Life: Alyx das langersehnte Comeback, wenn auch in einer etwas anderen Form, als Fans ich erhofft haben.
Nicht als klassischer Shooter mit Maus und Tastatur oder Gamepad, sondern als vollwertiges VR-Spiel erfolgt das Comeback. Unterstützt werden nahezu alle gängigen VR-Brillen wie Valve Index, HTC Vive, Oculus und Windows MR. VR-Controller, um beide Hände der Protagonistin zu steuern, sind ebenso Pflicht.
Die Geschichte spielt dabei zwischen den ersten beiden Hauptteilen und erzählt die Vorgeschichte von Alyx, die Spieler bereits aus Half-Life 2 kennen. Gemeinsam mit ihrem Vater Dr. Eli Vance startet die Wissenschaftlerin ihren Rachefeldzug auf die Zitadelle, um gemeinsam mit dem menschlichen Widerstand die außerirdischen Invasoren zurückzudrängen.
In einer Fragerunde auf Reddit bestätigten die Entwickler zudem, dass der Umfang von Half-Life: Alyx etwa dem des zweiten Serienteils entspricht. Gut und gerne 20 Stunden Spielspaß stecken also im neuen VR-Shooter.
Natürlich wäre Alyx kein Valve-Spiel, wenn es nicht mit einem umfangreichen Editor daherkäme, mit dem sich eigene VR-Umgebungen zusammenschustern lassen.
Half-Life: Alyx macht aus technischer Sicht jedenfalls eine Menge her und hat das Zeug dazu, das Genre der Virtual Reality-Spiele ähnlich zu revolutionieren, wie es der erste Serienteil vor nunmehr 22 Jahren mit dem Shooter-Genre tat. Und das Beste: Der VR-Shooter ist seit dem 23. März via Steam erhältlich.
Alle Fans, die es jetzt kaum mehr abwarten können: 2020 hat noch ein weitere Half-Life-Highlight im Gepäck. Black Mesa, das ausgefeilte frühere Fan-Projekt von Halfe-Life ist ebenfalls auf Steam spielbar. Also los: Shooten wir uns durch böse Aliens!