Die Gruppenphase der League of Legends-Europameisterschaft, kurz LEC, liegt hinter uns. Vor allem der letzte Tag der Spring Split war mit vielen Überraschungen durchwachsen.
SK Gaming hatte so seine Probleme: Lange Zeit litten sie unter mangelnder Initiative in der Spieleröffnung und Fehlern in den Teamfights. In ihrem Spiel gegen Excel Esports, mit dem der letzte Spieltag der Spring Split Gruppenphase eröffnet wurde, konnten sie sich aber wieder unter Beweis stellen.
Match mit Showdown
Das Spiel begann früh mit sechs Kills in den ersten sechs Minuten. AD-Carry Juš "Crownshot" Marušič holte sich das "First Blood” in einem Kampf, der mit einem 1:1 Trade endete. Während Excel sich früh auf der Top Lane einen Vorsprung verschaffte, konnte sich SK auf der Bot Lane behaupten. Die deutsche Mannschaft baute ihre Führung langsam aus, vor allem durch das starke Early Game von Crownshot und Midlaner Janik "Jenax" Bartels.
Der Fokus auf Dragon im frühen Spiel zahlte sich aus, denn nach nur 25 Minuten sicherten sich SK die Ocean Soul. Durch deren Buff war es möglich sich drei Minuten später den Baron in einem 2v1 Trade zu sichern. Eine Serie von Kills gab den Deutschen die Möglichkeit, zwei Inhibitoren zu nehmen, bevor sie den entscheidenden Teamfight starteten und das Spiel gewannen.
Dieser Showdown war nur eine Frage der Ehre – er beschließt zwar die erste 2:0-Woche von SK für den Spring Split, aber es ist zu spät, um ihn auszunutzen.
Rogue von starkem Schalke geschockt
Während Excel bereits keine Chance mehr auf die Playoffs hatte, kämpfte Rogue noch um einen Top-4-Platz im Spiel gegen Schalke 04.
Schalke pickte Jax für Andrei "Odoamne" Pascu, um einen Blind Pick von Irelia zu kontern. Ein früher Gank von Erberk "Gilius" Demir entfesselte das Potential eines früh gefeedeten Jax mit zwei Kills. Während die Golddifferenz der beiden Teams während des gesamten Early Games gleichmäßig blieb, konnte Odoamne seinen Gold-Vorsprung gegenüber seinem Kontrahenten stetig ausbauen.
Obwohl Rouge sowohl ihre Matchups in der Mid Lane als auch auf der Bot Lane zunächst gewinnen konnten, wurden sie stets bedrängt. Zudem war das Spiel stark durch ADC-Picks geprägt, was Schalke durch “amorlastige” Itembuilds beantwortete. Die deutsche Mannschaft baute ihre Führung langsam aus und 20 Minuten später konnte Schalke durch zwei Kills auf der Bot Lane den Baron starten. Während Rouge versuchte den Baron zu contesten, konnte Schalke aus diesem Fight mit einem 3v1 Trade und dem Baronbuff hervor gehen.
Während sie noch vor dem Spiel als der klare Favorit galten, musste Rogue zusehen, wie nicht nur ihre Inhibitoren zerbröckelten, sondern auch ihre Träume von einem Top-4-Platz. Damit beendete Schalke die Saison zwar mit einem 6:12-Negativrekord, aber die aktuelle Form zeigt, dass sie mit dem Mittelfeld mithalten können. Unterdessen zementierte die Niederlage von Rogue ihren sechsten Platz – und bescherte ihnen den letzten Playoff-Platz auf einem langen Weg zum Pokal.
MAD Lions mit Schlüsselerfolg gegen Origen
Nach einer Niederlage gegen Fnatic, mussten sich die Neulinge der MAD Lions gegen eine weitere große Herausforderung Namens Origen stellen.
MAD kam gut ins Spiel und konnte sich schon früh Turretplatings und das First Blood in einem 4v2 Towerdive sichern. Außerdem konzentrierte sich MAD auf die Bot Lane und tötete Origens AD Carry Elias "Upset" Lipp drei Mal in den ersten acht Minuten.
Der Druck breitete sich über die Karte aus, was dazu führte, dass MAD schnell den ersten Turm einreißen konnte und eine gute Objectivecontrol hatte: alleine drei Drakes gingen in nur 17 Minuten auf das Konto von MAD. Bei Origen hingegen hatte man das Gefühl, ihnen sei schon die Puste ausgegangen. Sie brauchten 22 Minuten, um einen Teamfight für sich zu entscheiden und den Wolkendrachen, der die Air-Soul für MAD verzögerte. Allerdings waren die Lions bald wieder in der Offensive und bauten ihren Gold-Vorsprung auf über 5K in 25 Minuten aus.
Origen entschied sich nach 28 Minuten, erneut den für MAD wichtigen letzten Wolkendrachen zu contesten. Während des Fights nutze Norman "Kaiser" Kaiser die Gunst der Stunde und konnte 2 Kills und den dritten Drachen für Origen sichern. Allerdings konnte sich MAD durch einige Catches einen Vorteil am Baron verschaffen und das Spiel schließlich mit weiteren Kills für sich entscheiden.
Durch die Niederlage wurde damit der dritte Platz für Origen zementiert, denn selbst wenn Fnatic verlieren würde – aufgrund ihrer besseren Late-Split-Performance würden sie unumgänglich auf dem zweiten Platz landen. Währenddessen konnte sich MAD den vierten Platz sichern.
Clown-Fiesta bei Fnatic gegen Vitality
In ihrem letzten Spiel stand für Fnatic der Spaß im Vordergrund: Gabriël "Bwipo" Rau spielte Jarvan IV. als Supporter, während Tim "Nemesis" Lipovšek in der Mitte Graves präsentierte.
Team Vitality hingegen kam gut ins Spiel, konnte sich das First Blood und die Bot Lane Prio sichern. Fnatic brachte sich jedoch mit mehreren frühen Kills auf Oskar "Selfmade" Boderek's Evelynn zurück ins Game.
Die Teams bekamen gute Trades, aus denen Fnatic meistens als Gewinner hervor ging – was in 21 Minuten drei Kills bedeutete. Somit war dann auch der Weg für Fnatic für den Baron-Call geebnet. Sie dominierten das Spiel weiterhin so sehr, dass sie sich sogar mit Troll-Gegenständen wie einem "Liandry's Torment auf Graves" anfreunden konnten.
Ihr Fokus auf die Mapcontrol wurde jedoch nachlässiger, wodurch Vitality mehrere Fights für sich entscheiden konnte. Selbst nachdem Fnatic einen großen Teamfight und den Baron in Minute 38 bekamen, wurde ihr Splitpush durch 2 Tode bestraft.
Angesichts des Drucks auf ihren Inhibitor entschied sich Fnatic für eine Backdoor, doch Vitality erkannte den Versuch gerade noch rechtzeitig, konnten ihre Basis durch 2 Kills verteidigen und das Game für sich entscheiden.
Während sich das Spiel eher zu einer Clown-Fiesta entwickelte, hatten beide Teams ihre Momente. Das Ergebnis: Fnatic bleibt auf dem zweiten Platz, während Vitality zumindest sagen kann, dass sie ihr erstes Spiel in diesem Split gewonnen haben.
G2 zerstört Misfits zum Abschluss des Tages
Troll-Picks sollten auch das letzte Spiel des Tages begleiten. Nach einer Twitter-Herausforderung hielt Misfits Top-Laner Danny "Dan Dan" Le Comte sein Versprechen und wählte Teemo. G2 Esports konterten ihrerseits sowohl mit Martin "Wunder" Nordahl´s Solo-Lane-Bard, als auch mit einer Aatrox-Swain Bot Lane.
Diese ungewöhnlichen Picks erwiesen sich jedoch als gute Winning-Conditions: G2 konnte nicht nur das First Blood holen, sondern auch ihren Goldlead nach nicht einmal zehn Minuten auf 2k ausbauen. Zurückzuführen war dies vor allem auf das starke Auftreten der Bot Lane von G2, welches sich bald auch auf die anderen Lanes auswirkte. Obwohl Misfits den ersten Turm zerstörte, kontrollierte der LEC-Meister von 2019 weiterhin die Partie und baute seine Führung allmählich aus.
Zwar kassierte G2 einige wenige Deaths, gewann dafür aber alle folgenden Teamfights und kontrollierte die Karte. Im Gegensatz zum vorherigen Spiel, sollte es jedoch für Misfits kein Comeback geben. Denn 24 Minuten später drängte G2 in die gegnerische Base und konnte nach einem Ass das Spiel souverän beenden.
Das Ende der Gruppenphase
Nach dem Spiel gab Riot Games die Ergebnisse des MVP-Wettbewerbs bekannt. Im Endspiel führte G2-Jungler Marcin "Jankos" Jankowski vor seinem Teamkollegen Luka "PERKZ" Perković.
Damit ist die Gruppenphase des LEC-Springsplits beendet. Die Spiele werden am kommenden Freitag, 3. April, fortgesetzt, wenn G2 Esports das erste Spiel der Playoffs gegen die MAD Lions bestreiten wird. Wir sind gespannt, wer sich in den Playoffs durchsetzt und wen wir im Finale wieder sehen werden
Wer Tag 1 der Woche 9 verpasst hat, keine Sorgen, wir haben eine Zusammenfassung der wichtigsten Highlights. Und für alle Casual-LoL-Spieler: Es gibt einen Ausblick zum kommenden League of Legends Patch 10.7 und News über das neue Event "Galaxies 2020".