Lohnt sich Battlefield 2042?

Zwei Monate nach der Veröffentlichung ist Battlefield 2042 deutlich im Preis gesunken – aber solltest du es jetzt kaufen? In diesem Artikel gehen wir durch, was ihr für euer Geld bekommt, und versuchen, diese Frage zu beantworten.

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Oben seht ihr einen der drei Spielmodi, Hazard Zone. | © EA

Viele Spieler waren zum Release von Battlefield 2042 enttäuscht. Es war einfach nicht gut, und wir wollen hier jetzt auch gar nicht mehr auf alle misslungenen Dinge eingehen. Aber jetzt hatten die Entwickler etwas Zeit, das Spiel zu updaten und die schlimmsten Fehler zu beheben. Deshalb fragen sich viele Spieler aktuell: Lohnt sich Battlefield 2042 jetzt? Im Folgenden werden wir versuchen, diese Frage zu beantworten. Wir gehen mit euch durch, wie viel es derzeit kostet, welche Inhalte ihr für euer Geld bekommt und wie die Zukunft aussieht.

Was kostet Battlefield 2042?

Battlefield 2042 wird von Drittanbietern bereits zu stark reduzierten Preisen angeboten, aber auf Steam, im PlayStation Store und im Xbox Store bleibt es bei der UVP. Die verschiedenen Editionen kosten in diesen Stores so viel:

  • Standard Edition: 69,99 € auf Konsole / 59,99 € auf PC.
  • Gold Edition (beinhaltet Year 1 Pass): 89,99 € auf Konsole / 79,99 € auf PC.
  • Ultimate Edition (beinhaltet Year 1 Pass, Digital Artbook & Digital Soundtrack): 119,99 € auf Konsole / 109,99 € auf PC.

Das ist zwar teuer, aber inzwischen leider auch der normale Preis, den wir für aktuelle Triple-A-Spiele akzeptieren müssen. Schaut aber gerne bei Drittanbietern, bevor ihr auf einer der oben genannten Plattformen zuschlagt, denn dort gibt es das Spiel teilweise schon für die Hälfte.

Was bekommt man mit Battlefield 2042?

Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Es gibt keine Kampagne in Battlefield 2042, stattdessen gibt es drei verschiedene Mehrspieler-Modi: All-Out-Warfare, Portal und Hazard Zone. Hier ist ein kurzer Überblick zu den Spielmodi.

All-Out-Warfare

All-Out-Warfare ist der Haupt-Mehrspielermodus, bestehend aus den Spielmodi Eroberung und Durchbruch und sieben verschiedenen Karten. Es stehen insgesamt 10 Spezialisten und 22 Waffen zur Auswahl. Jeder Spezialist hat seine eigenen Fähigkeiten, aber es werden in der Regel nur 3 oder 4 der beliebtesten Spezialisten gespielt.

Die Waffen sind in Ordnung, aber es sind einfach viel zu wenige und sie sind jetzt auch nicht auf dem Level von, sagen wir, Modern Warfare 2019. Die Auswahl reicht, um eine Lieblingswaffe zu finden, aber stellt euch darauf ein, dann auch nur die zu spielen.

Die sieben Karten in All-Out-Warfare sind... nicht toll. Sie fühlen sich alle sehr leer an und es fehlt ihnen an Abwechslung. Hier haben wir eine Galerie mit allen derzeit verfügbaren Maps:

Zum Glück bekommen wir auch einige klassische Karten über den Portal-Modus, die alle sehr gut sind, dazu später mehr.

Das Gameplay des Haupt-Mehrspielermodus ist das, was wir aus den älteren Battlefield Spielen kennen. Die Matches sind relativ lang und fühlen sich im Vergleich zu schnellen Shootern wie Warzone sehr langsam an. Daran gewöhnt man sich aber schnell und es ist immerhin auch typisch für die Serie. Trotzdem ist einer der Hauptkritikpunkte, dass Battlefield 2042 sich nicht wie ein Battlefield anfühlt. Das liegt vor allem an den neuen Spezialisten und daran, dass kaum noch Wert auf Teamplay oder strategisches Vorgehen gelegt wird. Wenn ihr BF2042 also wegen All-Out-Warfare kaufen möchtet, solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr mit diesen Abstrichen leben könnt. Die anderen zwei Modi sind glücklicherweise etwas vielversprechender.

Und das war's, All-Out-Warfare hat seit dem Release außer den wöchentlichen Herausforderungen keine weiteren Inhalte bekommen.

Wenn ihr das Spiel kauft und der Meta für All-Out-Warfare einen Schritt voraus sein wollt, schaut mal hier rein:

Portal

Portal ist das Highlight von Battlefield 2042. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Nostalgie früherer Spiele wieder aufleben zu lassen, und es ist der einzige Modus, der sich tatsächlich wie Battlefield anfühlt. Portal bietet eine Mischung aus älteren, neu überarbeiteten Maps und Waffen aus der Serie. Kurz gesagt: Stellt euch vor, ein Soldat aus BF2: Bad Company nutzt eine WWII-Waffe aus Battlefield 1942, während er auf einer Battlefield 3 Karte unterwegs ist. Das ist Portal.

Das wirklich Spannende ist allerdings, dass all diese Assets und Karten der Community zur Verfügung stehen. Mit dem Editor können Spieler in diesem Modus komplett eigene Spielmodi erstellen. Sie haben dabei fast unbegrenzte Kontrolle darüber, was sie hinzufügen und ändern möchten, wenn sie ein Portal-Spiel erstellen. Natürlich lassen die erstellten Modi sich dann auch mit der Community teilen. Portal bietet also viel Freiheit und Raum zum Experimentieren, was insbesondere ältere Fans der Serie begeistern dürfte.

Wenn ihr ein langjähriger Battlefield-Fan seid oder gerne von der Community erstellte Spielmodi ausprobieren möchtet, dann könnte Portal in Battlefield 2042 ein Kaufgrund sein.

Hazard Zone

Hazard Zone ist die Antwort von Battlefield 2042 auf den Battle Royale Hype. Nur ist es keins und es fehlt auch das Drama und die Spannung, was BRs so beliebt machen. Der Modus ist vom Prinzip her eigentlich eher an Escape from Tarkov angelehnt.

In Hazard Zone spielt ihr gegen 8 andere 4er-Teams auf den normalen All-Out-Warfare-Karten. Dort müsst ihr Data Drives lokalisieren, einsammeln und extrahieren. Diese geben euch nach dem Match Geld, das ihr vor eurem nächsten Hazard Zone-Match für Boni wie bessere Waffen ausgeben könnt. Im Match kann man sich entscheiden, die Map zu verlassen, sobald ein Extraktions-Condor kommt, oder man entscheidet sich zu bleiben. Entscheidet man sich für Letzteres, muss man das Match in typischer BR-Manier zu Ende spielen und alle übrigen Teams besiegen.

Das Problem ist, dass ihr eure Teammates unendlich wiederbeleben könnt, es viel zu wenige Teams gibt und die Sammelmission, auf die man geschickt wird, sehr repetitiv und langweilig sind. Es fehlt wie schon gesagt an der Spannung und dichten Atmosphäre, die ein typisches Battle Royale ausmachen. Falls ihr es noch nicht gemerkt haben solltet, Hazard Zone ist definitiv kein Kaufgrund für Battlefield 2042.

Wird Battlefield 2042 in Zukunft besser?

Das Spiel wurde seit der Veröffentlichung kontinuierlich geupdatet und die Entwickler scheinen entschlossen zu sein, Battlefield 2042 auf Vordermann zu bringen. Ich mein, DICE hatte mit Star Wars Battlefront 2 auch einen miserablen Start, hat es aber nach und nach zu einem richtig guten Spiel gemacht. Die Hoffnung ist also noch nicht ganz verloren.

Aber wir wollen euch auch nicht zu viel Hoffnung machen, denn wir wissen immer noch nicht, wann Season 1 starten wird und was die genauen Pläne für die Zukunft sind.

Fazit: Nein, Battlefield 2042 lohnt sich nicht... Bisher.

Battlefield 2042 fühlt sich im Moment wie ein unfertiges Spiel an, dem noch einiges an Feinschliff und Inhalten fehlt. Es gibt nicht viele Modi und die Maps konnten uns auch noch nicht überzeugen. Die Community kann zwar in Portal einige großartige Spielmodi basteln, aber trotzdem sollten die Entwickler ein komplettes Spiel abliefern und nicht die Spieler die Arbeit machen lassen. Wir empfehlen euch also mit dem Kauf noch zu warten, bis wir etwas mehr Klarheit über die Zukunftspläne für Battlefield 2042 haben. Was bringen die Seasons, wenn sie denn mal starten und welche Content-Updates können wir noch erwarten?

Hoffentlich konnten wir euch bei eurer Kaufentscheidung helfen und es tut uns leid, falls ihr ein langjähriger Fan der Serie seid. Aber zum Glück kommen dieses Jahr ja noch einige coole Spiele auf den Markt:

Lukas Ballat

Lukas hat Lehramt für Englisch und Geschichte studiert, bringt euch jetzt aber alles zu Call of Duty und Gaming bei und kümmert sich auch um Partner-Projekte und Kampagnen. Neben Shootern spielt er vor allem Souls-Likes, scheut aber auch nicht vor Diablo-Grind zurück....