Gehörst du auch zu denjenigen, die in ihrer Kindheit die Anime-Serie Captain Tsubasa geliebt haben? Der namensgebende Mittelfeldspieler und seine Freunde kicken jetzt auch auf PlayStation 4 und PC. Captain Tsubasa: Rise of New Champions setzt zum Fallrückzieher an. Was taugt der Arcade-Kick?
Captain Tsubasa oder die Kickers – welche Anime-Fußballserie hat dir als Kind besser gefallen? Tsubasa Ohzora und seine Freunde gibt’s jetzt auch als Videospiel, das wir uns für den Captain Tsubasa Test für PS4 und PC einmal genauer angeschaut haben. Was hat Rise of New Champions auf dem Kasten?
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Quick-Facts zu Captain Tsubasa: Rise of New Champions:
- Entwickler: Tamsoft
- Publisher: Bandai Namco
- Genre: Sportspiel
- Release: 28.08.2020
Captain Tsubasa Test: Rückkehr der Anime-Fußballer
Captain Tsubasa ist schon unglaublich. Immerhin hält sich die Manga- und Anime-Reihe seit rund 40 Jahren am Markt (1981 erschien der erste Manga in der Weekly Shōnen Jump). Seit 2018 gibt es auch eine Neuauflage der TV-Serie.
Mit Captain Tsubasa: Rise of New Champions feiern die japanischer Kicker jetzt auch ihren Einstand auf PS4, PC und Nintendo Switch. Das Arcade-Fußballspiel orientiert sich dabei stark an der Vorlage. Wir dürfen uns also auf actionreiche Fußball-Matches und eine dramatische Story freuen. Das allein ist doch schon mal eine gelungene Abwechslung zu den FIFAs und Pro Evos dieser Welt, oder?
Grafisch erinnert die Spieleumsetzung stark an die kultige Anime-Serie aus den 1990er Jahren. Nur eben diesmal in HD. Wir spielen also quasi selbst in unserer Lieblingsserie aus Kindertagen mit, wie cool ist das denn?
Die Story des Captain Tsubasa-Spiels
Kernstück von Captain Tsubasa: Rise of New Champions ist der Story-Modus der nicht eine, sondern gleich zwei Kampagnen enthält. Allerdings erzählt das Spiel darin keine neue Geschichte, Fans der Serie kennen die Ereignisse bereits.
In Episode: Tsubasa schlüpfen wir in die Haut des Titelhelden, um in einem landesweiten Turnier gegen andere Schulen anzutreten. Deutlich umfangreicher fällt Episode: Neuer Held aus. Hier erstellen wir unseren eigenen Fußballer und kämpfen um die Jugend-Weltmeisterschaft.
Spielerisch unterscheiden sich beide Kampagnen allerdings kaum voneinander. Das Geschehen auf dem Platz wird durch umfangreiche Story-Zwischensequenzen samt Entscheidungsmöglichkeiten ergänzt. Und das sogar im laufenden Spiel: eine Verletzung beim Abwehrversuch beeinträchtigt unser Held den gesamten Turnierverlauf über. Das sorgt für willkommene Abwechslung und ein frisches Spielgefühl im Genre der Sportspiele. Erfreulicherweise kommen die Story-Sequenzen nur sporadisch vor und wirken sich nicht negativ auf den Spielfluss des Anime-Kick aus.
Die Wahrheit liegt auf dem Platz
Story? Schön und gut, aber wir sind schließlich hier, um Fußball zu spielen. Überraschung: Auch das ist in Captain Tsubasa: Rise of New Champions möglich. Wenn auch ein wenig anders als wir es von FIFA und PES gewohnt sind.
Halbzeiten dauern beispielsweise nur 30 Minuten, mangels Schiedsrichtern dürfen wir unseren Gegenspielern mittels Blutgrätsche oder Body-Check unfair zu Fall bringen. Captain Tsubasa ist eben ein Arcade-Fußballspiel und rückt den Spielspaß in den Fokus.
Aber macht das Game denn überhaupt Spaß? Irgendwie schon, auch wenn das Gameplay stellenweise mehr an ein Beat-em-Up erinnert als an ein Fußballgame. Mittels Willen-Leiste führen unsere Spieler Spezialmanöver wie Dribblings oder Super-Schüsse aus, die in schicken Animationen dargestellt werden.
Da gibt’s nur leider ein Problem: Tore zu erzielen grenzt in Captain Tsubasa: Rise of New Champions an ein Wunder. Und das liegt nicht allein an der etwas unpräzisen Steuerung, die kaum gezielte Angriffe ermöglicht. Übersicht ist stellenweise ebenfalls Mangelware, besonders wenn sich gerade viele Akteure auf dem Bildschirm tummeln.
Tor! Ach nee, doch nicht
Auch die Torhüter verfügen über eine Willen-Anzeige, die erst geleert werden will, bevor wir überhaupt den Ball im Netz zappeln lassen können. Und so laufen im Spiel die meisten Angriffe immer gleich ab.
Heranstürmen, aufs Tor holzen, Abpraller sichern und wieder von vorne. Bis dann irgendwann die Keeper müde gespielt sind und wir für unser Team punkten. Schade, da mangelt es einfach an Abwechslung. Captain Tsubasa ist aus spielerischer Sicht leider viel zu berechenbar und bietet nur wenig Abwechslung. Darunter leider die Langzeitmotivation.
Online macht’s zwar mehr Spaß, aber auch hier wissen wir binnen weniger Partien, was uns erwartet. Kein variantenreiches Aufbauspiel, keine Tempoläufe über die Flügel. Das funktioniert an sich zwar alles recht gut, auf lange Sicht mangelt es dem Arcade-Kick aber an Varianz.
Fazit zu Captain Tsubasa: Rise of New Champions
In der Theorie ist Captain Tsubasa: Rise of New Champions ein grundsolides Arcade-Fußballspiel, das vor allem Fans der Serie begeistern dürfte. Die Präsentation könnte direkt aus dem Kult-Anime entsprungen sein, während beide Karrieren uns dank schicker Zwischensequenzen voller Dramatik mit den Fußballstars mitfiebern lassen.
Auf dem Platz hingegen sieht es nicht ganz so rosig aus. Die Mischung aus Arcade-Spiel und Beat-em-Up entfaltet einen gewissen Reiz, allerdings fehlt es dem Gameplay spürbar an Abwechslung. Spätestens nach zwei bis drei Spielen hat man sich an den immer gleichen Animationen satt gesehen. Was danach bleibt, ist ein immerwährendes Müdespielen des gegnerischen Torhüters. Nett anzusehen, aber spielerisch wenig fesselnd.
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