Crucible – Flop oder Hit?

Crucible wallpaper
Quelle: Amazon Game Studios

Am 20. Mai hat Amazon Game Studios Crucible veröffentlicht: Ein MOBA-Shooter mit großen Ambitionen. Wir bringen euch das Spiel näher.

Als MOBA Shooter aus der Third-Person-Perspektive, erinnert Crucible sehr stark an Paragon von Epic Games – ein Spiel das leider dem Erfolg von Fortnite zum Opfer gefallen ist aber immer noch viele trauernde Fans hat. Diese Fans werden vermutlich in Crucible gut unterkommen: Ähnlich wie Paragon, spielt Crucible auf nur einer Karte, auf welcher im Hauptmodus des Spiels zwei Vierer-Teams aufeinandertreffen. Ein anderer Titel an den Crucible erinnert ist Gigantic – ein weiterer MOBA-Shooter, der von Motiga entwickelt und von Perfect World herausgegeben wurde. Ähnlich wie Paragon wurde Gigantic aber 2018 eingestellt – nicht genug Spieler.

Nun haben wir Crucible. Wird es dem Muster seiner Vorgänger folgen oder anhaltenden Erfolg finden? Mit einem Studio wie Amazon ist auf jeden Fall schonmal auf der finanziellen Seite ausgesorgt.

Was Crucible richtig macht

Mehrere Game Modes

Anders als seine Vorgänger, legt sich Crucible nicht nur auf einen Game Mode fest, sondern gibt sich die Chance zu sehen was am besten ankommt.

  • Heart of the Hives – Ganz klar der Star der Show. Ein 4 vs 4 Modus und ganz wie in League of Legends tritt man hier zwar primär gegen andere Spieler an, kann aber gleichzeitig seinen Charakter im PvE aufleveln.
  • Alpha Hunters – ein Battle-Royale-Modus bei dem 8 Zweierteams um den Sieg kämpfen. Special Feature: Wenn dein Teammate stirbt, kann man sich mit einem anderen einzelnen Spieler zu einem neuen Team zusammenschließen
  • Harvester Command – Zwei Teams aus je 8 Spielern kämpfen darum, als erste auf 100 sogenannte ‘Harvesters’ zu kommen.

Keine starren Rollen

Anders als die meisten MOBAs hat Crucible keine vorbestimmten Rollen. Spieler können frei entscheiden, wie sie ihren Charakter und dessen Talente aufleveln wollen. Das wiederum macht das ganze Spiel interessanter und jedes Match einzigartig, da die Gegner und man selbst nie genau wissen, was einen erwartet.

Free to play

Genau wie Paragon, Gigantic und auch Multiplayer Hits wie CS:GO, Valorant und League of Legends ist Crucible free to play. Den Spielern steht also nichts im Wege das Spiel auszuprobieren.

Guter Start-Kader

Crucible hat bei der Veröffentlichung insgesamt 10 spielbare Hunter und weitere werden mit zukünftigen Updates zusätzlich zu anderen Spielmodi hinzugefügt. Zehn mag wie eine kleine Zahl erscheinen, aber wenn man bedenkt, dass jeder Charakter auf mehrere unterschiedliche Arten gespielt werden kann, wird es genug Abwechslung geben. Außerdem unterscheiden sich die Charaktere alle sehr voneinander, was besser ist als ein riesen Haufen an Charakteren die aber alle sehr ähnlich wirken. Sowieso ist es für den Anfang immer besser, wenn man sich mit einem überschaubaren Kader vertraut machen kann.

Was uns bei Crucible Sorgen macht

Free to play könnte mehr Cheater bedeuten

Das F2P-Modell ist sicherlich das beliebteste Modell, das derzeit auf dem Markt ist, aber es ist ein zweischneidiges Schwert: Wenn Spieler einfach ein Konto erstellen können, besteht auch die Chance, dass Cheater weniger Barrieren haben. Wir werden sehen, inwiefern Crucible hier Anreiz bietet, tatsächlich auf dem gleichen Konto zu spielen, oder was für Anti-Cheat-Maßnahmen integriert werden.

Mikrotransaktionen

Dann ist da noch die Frage: Wie verdient Amazon hier eigentlich Geld? Da der Titel F2P ist, versucht das Studio durch in-Game Kosmetik Geld zu machen. Wir hoffen, dass es bei kosmetischen Gegenständen bleibt und Amazon Game Studios es den Spielern nicht ermöglicht, sich durch Geld spielerische Vorteile zu erkaufen.

Mangelndes Marketing

Dafür, dass Crucible Amazon Game Studios’ erster großer Release ist, gibt es überraschend wenig Marketing, vor allem wenn man bedenkt, dass Twitch auch noch Amazon gehört. Die Entwickler selber haben allerdings schon gesagt, dass sie wollen, dass Crucible sich natürlich und organisch entwickelt. Sie wollen das Spiel nicht pushen, nur damit es dann crasht, sobald keine Content Creator mehr bezahlt werden.

Crucible bleibt auf jeden Fall interessant und wir haben ein Auge auf das Spiel. Was das Gameplay betrifft, hat der Titel alles, was nötig ist, um das Interesse der Spieler zu wecken und möglicherweise zu halten. Ob Crucible ein Riesenerfolg wird und in die Esports-Szene Einzug hält, wird die Zeit zeigen. Weitere Neuigkeiten zum Spiel finden ihr natürlich auf EarlyGame.

Amidu Njiemoun

Before I took an arrow to the knee and was forced into the reclusive gamer life, I used to write screenplays and novels. My work called German TV, Hollywood, and Amazon its home, but no money called my bank account...