Félix "xQc" Lengyel hat schon große Erfolge und Kontroversen erlebt. Von einem MVP bei der Weltmeisterschaft, über den Rausschmiss aus seinem Team, bis zurück an die Spitze von Twitch. Da er nicht mehr auf dem Radar des Esports zu finden ist, wollen wir uns seine Karriere genauer anschauen und sehen, was ihn so außergewöhnlich gemacht hat.
Die Overwatch-Liga ist die prestigeträchtigste und beliebteste der drei offiziellen Ligen von Overwatch. Eine Liga, welche die Macht hat, Kinder aus ihren Zimmern zu holen, sie auf eine große Bühne zu stellen und zu Superstars zu machen. Mit so vielen einzigartigen Spielern aus der ganzen Welt, haben nur wenige den Ruhm – und die Berühmtheit – des kanadischen "Affen" erlangt, auch bekannt als xQc. Dies ist seine Geschichte.
Weltmeisterschaft 2017
Die Veröffentlichung von Overwatch im Jahr 2016 hat die Spielwelt, wie wir sie kennen, verändert. Blizzard Entertainments hochglanzpolierter und unglaublich süchtig machender Helden-Shooter war die Team Fortress-Formel, die mit der finanziellen Unterstützung und genug Marketing ein Meisterwerk des Esports präsentierte.
Die attraktiven Geldpreise und die Möglichkeit, Ruhm und Ehre zu erlangen, zogen erfahrene Spieler mit FPS-Hintergrund in höchstem Maße an. Die erste Weltmeisterschaft stand vor der Tür und sowohl Fans, als auch Mannschaften schenkten dem Spiel ihre Aufmerksamkeit.
Mit xQc trat ein ziemlich talentierter Tankspieler an, der sich auf den Gorilla-Wissenschaftler Winston spezialisiert hatte. Ein sowohl schwerer als auch mobiler Charakter, der in der Lage ist, seine Mannschaftskameraden zu beschützen, aber auch Platz zu schaffen und mit seiner Ultimate Urwut schweren Schaden anzurichten. Ein Charakter, der sehr gut zu xQc passt...
XQc begann als Teil eines kleinen Teams, das es bis in die allererste Saison der Contenders schaffte. Schließlich konnte er es sogar in die kanadische Nationalmannschaft aufgenommen werden.
Im Jahr 2017 schaffte Kanada den Sprung zur Silbermedaille und wurde Zweiter hinter Südkorea – einer Mannschaft, die in Folge alle drei bisherigen Weltmeisterschaften gewann. Trotz der Niederlage in der Endrunde erhielt xQc die MVP-Auszeichnung 2017 – eine Trophäe, die er bis heute sehr schätzt. Die Dinge sahen großartig aus für das neue Wunderkind in Weiß und Rot.
OWL Season 1
Das Jahr 2018 war die Geburtsstunde der Overwatch League (OWL) mit ihrer massiv gehypten Inaugural Season. Eine brandneue Klubliga mit standortgebundenen Teams, die alle auf der Suche nach den weltbesten Spielern sind.
Natürlich war xQc bei allen auf dem Radar zu sehen und wurde am Ende von den Dallas Fuel geschnappt – dem Team, dass damals von den meisten Analysten als der absolute Favorit der OWL angesehen wurde. Dies war dem Starspieler Brandon "Seagull" Larned zu verdanken, der als einer der vielseitigsten und leistungsstärksten westlichen Spieler galt.
Mit xQc in der vordersten Reihe war Dallas bereit für #BurnBlue. Was sie wahrscheinlich nicht vorhergesehen haben, war Lengyels "Urwut" außerhalb der Bühne. Sein explosives Temperament und seine scharfe Zunge standen dem Bild der OWL als einer blitzsauberen Familienshow sehr entgegen.
Dallas Fuel beendete Etappe 1 auf Platz 10 der 12 Teams der Eröffnungssaison. Ein Trend, der bis zum Ende des Jahres anhielt, mit Ausnahme von Phase 4, als die Blaue Flamme wirklich an Fahrt gewann und auf Platz 4 landete. Dallas beendete schließlich die erste Saison der OWL auf Platz 10. Einer der Faktoren, die dazu beitrugen, war die Suspendierung von xQc in Phase 1.
Die Zeit der Kontroversen
Fans der OWL fanden schnell heraus, dass xQc nicht ihr stereotyper, schüchterner Overwatch-Profi war. Während seiner Streams explodierte er oft in einem Sturm der Gefühle und sagte Dinge, die er später bereuen würde.
Die Dinge wurden noch schlimmer, als er von Austin "Muma" Wilmot von den Houston Outlaws, einem offen schwulen Spieler, verspottet wurde. In einem Wutanfall machte Lengyel eine homophobe Bemerkung gegen Muma, die ihm sofort eine Geldstrafe von 2.000 Dollar einbrachte und ihn von OWLs Stage 1 ausschloss.
Der "Affe" kehrte in Phase 2 zurück und kämpfte mit immer mehr Geschick und Entschlossenheit weiter für Fuel. Sein Verhalten aber verbesserte sich nicht ganz so schnell. Bei seinen früheren Vergehen malte xQc unfreiwillig eine Zielscheibe auf seinen Kopf und wurde noch genauer und strenger auf weiteres Fehlverhalten überwacht. Und eine weitere Gelegenheit sollte es bald geben.
Der Winston-Main wurde erneut mit einer Geldstrafe belegt und schließlich von der #BurnBlue gefeuert, diesmal wegen der Veröffentlichung eines Twitch-Emote während eines Live-Streams, das gegenüber dem afroamerikanischen Gastgeber und Analytiker der OWL Malik Forté als rassistisch empfunden wurde. Kein schöner Anblick rundherum...
In Teil 2 werden wir Montagmorgen gegen 8 Uhr früh beobachten, wie sich xQc´s Karriere sich weiterentwickelte und was jedermanns Lieblings-Winston-Spieler heute macht. Alles weiter zu Overwatch, gibt es wie immer bei uns auf EarlyGame, zum Beispiel: