Fast jeder Esport feiert seine MVPs – egal ob es die Spieler mit den meisten Kills, den meisten Assists, meisten Punkten oder etwas komplett anderes sind. Es gibt aber auch andere Werte, die außergewöhnliche Leistungen zeigen. Hier sind einige der unterschätztesten Esports-Teams und Spieler der Welt.
MVPs, also die Most Valuable Players (zu Deutsch: "Beste Spieler"), gibt es in vielen Formen. Diese hier stehen auf keiner typischen Liste, haben aber unglaubliches geleistet.
Shanghai Dragons in der ersten OWL Season
In der ersten Saison der Overwatch League gab es viele Fan-Favoriten unter den Teams. Einige lieferten Top-Leistungen ab, einen klaren Favoriten gab es nicht. Bei einem waren sich aber alle einig: die Shanghai Dragons waren keiner davon.
Das Team stellte allerdings einen Rekord auf: sie gewannen keines ihrer 40 OWL-Spiele. Es wäre leicht, sie einfach nur als schlecht abzustempeln, aber das war nicht der Fall. Sie starteten mit einem der kleinsten Roster der Liga, mussten viele Spieler- und Trainerabgänge wegstecken, mit Barriereproblemen umgehen und vieles mehr. Trotzdem kristallisierten sich ihre Spieler als Esports-MVPs heraus.
Sie gewannen auf den Maps von Top-Teams wie Seoul Dynasty oder New York Excelsior – aber eben nie genug, um die Matches für sich zu entscheiden. Ihre Niederlagen-Serie hielt Fans nie davon ab, die Dragons anzufeuern, eher das Gegenteil war der Fall. Der Support für die Shanghai Dragons war riesig.
Kim “Geguri“ Seyeon
Geguri war und ist der erste und einzige weibliche Spieler eines OWL-Teams. Sie ist eine von vielen koreanischen Spielern in der Liga und definitiv ein MVP.
Wie viele Frauen im Esports, musste sie mit viel Hass umgehen. Sie war sogar in einen Skandal verwickelt und musste sich mit Cheating-Vorwürfen auseinandersetzen. Denn Frauen könnten doch niemals so gut spielen, wie Geguri – hieß es zumindest.
Doch sie belehrte die Hater eines Besseren und zwang einige Kritiker sogar, den Esports komplett aufzugeben – ein starkes Zeichen gegen Sexismus. Dazu sicherte sie sich einen Platz im All-Star-Team der Pacific Division.
Sasha “Scarlett“ Hostyn
Sie war über Jahre die Spitzenverdienerin in der StarCraft II-Szene, die zwar nicht die Größe von Dota 2 oder LoL erreicht, aber dennoch eine riesige Fanbase vorweisen kann. Scarlett ist mit Abstand die wichtigste weibliche Spielerin der Szene.
Neben ihrem Verdienst-Rekord ist sie zudem die bestbezahlte Trans-Person über alle Esports-Profiligen hinweg und spricht offen darüber, dass ihr Geschlecht nichts mit ihrem Erfolg oder Talent zu tun hat. Ein echter Esports-MVP.
Team TyLoo in CS:GO
TyLoo ist eine chinesische Organisation mit einem CS:GO-Roster. Neben den großen Namen der Szene ist TyLoo leicht zu übersehen, allerdings haben sie den Shooter-Klassiker in China erst salonfähig gemacht und können einige Erfolge vorweisen.
Ein Beispiel: Beim IEM Sydney 2018 wurde das Team Dritter. Kurz nachdem Kapitän Ke “captainMo“ Liu einen Segway-Unfall erlitt und einige Matches aussetzen musste, wurde sein Team Dritter bei den CS:GO Asia Championships. Wer hat denn bitte einen Segway Unfall? Na wie dem auch sei...
TyLoo Gaming als Organisation gibt es seit 2007 und ist seit 2010 in CS, bzw. 2013 in CS:GO aktiv. Als Vorreiter für den CS-Esport in China ist TyLoo ein echter Esports-MVP!
Wir sind uns sicher, dass es da draußen viele weitere Esports-Geheimtipps gibt. Im Esports dreht es sich meist um Kills, Erfolge und Turniersiege, aber es gibt noch viel mehr Belange, denen man mehr Aufmerksamkeit widmen sollte.
Mehr zum Thema Esports und Gaming gibt es auf EarlyGame. Wir liefern Infos zum Overwatch League Playoff-Format und alle Details zu den neuen Aussagen von DrDisrespect.