Esports ist eine profitable Branche in allen Bereichen – die Spitzenreiter vieler Esports-Titel können Gehälter vorweisen, welche die meisten von uns zum Weinen bringen würden. Das ist keine Überraschung, denn Turniere mit Preisgeldern von mehreren Millionen Dollar finden immer häufiger statt. Und die Preisgelder steigen von Turnier zu Turnier.
Allein im vergangenen Jahr wurden bei Esports-Turnieren über 220 Millionen Dollar an Preisgeldern ausgezahlt. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2016 und zehnmal so viel wie 2013. Angesichts des exponentiellen Wachstums der Esports-Industrie mag das für Fans nicht sonderlich überraschend sein – was allerdings doch überrascht, ist wer die Spitzenverdiener des Esports bisher waren.
Die lukrativsten Esports-Titel
Obwohl League of Legends in fast jeder Hinsicht der größte Esports-Titel der Welt ist, wird es euch überraschen zu hören, dass es dennoch nicht der lukrativste ist. Diese Ehre geht an Dota 2 und Fortnite. Im Jahr 2019 hatte Fortnite mit mehr als 60 Millionen Dollar in 350 Turnieren das Preisgeld mit dem höchsten Gesamtwert.
Dota 2 liegt mit mehr als 46 Millionen Dollar in 205 Turnieren auf Platz zwei. Nicht weniger als fünf Esports-Profis konnten allein im Jahr 2019 bei Turnieren jeweils über 3 Millionen Dollar gewinnen. Der Rest der 5 lukrativsten Esports setzt sich aus CS:GO, PUBG und Overwatch zusammen. League of Legends schafft es nur auf den sechsten Platz, obwohl 2019 noch immer über 9 Millionen Dollar Preisgeld in über 160 Turnieren ausgezahlt wurden.
Betrachtet man die gesamte Geschichte des Esports, haben sich Dota 2, CS:GO, Fortnite, League of Legends und StarCraft 2 als die lukrativsten Turniere erwiesen. Dies gilt besonders im Fall von StarCraft 2, bei dem sich der Großteil der Preisgelder auf Südkorea konzentriert. Schließlich ist das Spiel dort schon fast ein Volkssport.
Die Spitzenverdiener
Wenig überraschend angesichts der Preisgeldstatistik, sind die fünf Spitzenverdiener des letzten Jahres alles Dota-2-Spieler. Hier seht ihr die Top 5 und ihre Verdienste 2019:
- Jesse "JerAx" Vainikka aus Finnland – $3.163.536,20
- Sébastien "Ceb" Beds aus Frankreich – $3.163.536,20
- Topias "Topson" Taavitsainen aus Finnland – $3.163.536,20
- Johan "N0tail" Sundstein aus Dänemark – $3.155.536,20
- Anathan "ana" Pham aus Australien – $3.146.536,20
Auch was das Gesamteinkommen angeht, führen diese Spieler die Liste an. Anfang 2020 war Johan "N0tail" Sundstein der bestbezahlte Esports-Profi der Geschichte. Der 26-Jährige verdiente in seiner gesamten Karriere fast sieben Millionen Dollar. Es überrascht nicht, dass seine OG-Teamkollegen knapp dahinter liegen – JerAx, Ana, Ceb und Topson nehmen die nächsten vier Plätze mit jeweils mehr als fünf Millionen Dollar ein.
Die elf Topverdiener in der Geschichte des Esports sind alles Dota-2-Spieler. Ein einziger Fortnite-Spieler – Kyle "Bugha" Giersdorf – unterbricht die Liste, ansonsten würde Dota sogar die Top 30 stellen.
Andere bemerkenswerte Erfolge
Auch wenn diese Spitzenverdiener durchaus beeindruckend sind, gibt es noch einige weitere beeindruckende Gehälter im Bereich des Esports. Ein solches Beispiel ist Sasha "Scarlett" Hostyn. Die kanadische StarCraft 2-Spielerin ist der bestbezahlte weibliche Esports-Profi der Welt. Trotzdem gehört sie nur knapp zu den 350 bestbezahlten Esportlern, mit einem Verdienst von 350.000 Dollar.
Was beeindruckende Einnahmen angeht sollte man auch Esports-Streamer nicht vergessen. Die ehemalige Halo-Profi und jetzige Fortnite-Streamer Ninja verdiente allein im Jahr 2019 rund 500.000 Dollar pro Monat. Auch andere erfolgreiche Streamer wie Shroud, Tfue und DrLupo haben bereits mehrere Millionen verdient. Einen Teil dieses Geldes haben die Streamer auch mit Esports-Preisgeldern verdient, der Rest kommt durch Spenden und Abonnements.
Ein Erfolgsrezept?
Wenn man die Gehälter der besten Esports-Profis und die eines durchschnittlichen Streamers vergleicht, ist eine Kombination aus beidem wohl am erfolgreichsten. Da die meisten Streamer auch durch den Verkauf von Merchandising und Kooperationen mit Streaming-Plattformen, Sponsoren etc. verdienen, sind ihre Einnahmen oft sicherer, als Die eines Profispielers. Diese sind oft von ihrem Erfolg bei Turnieren abhängig, während nur diejenigen, die bei Esports-Organisationen unter Vertrag stehen, auch mit einem festen Gehalt rechnen können.
Je nach Organisation liegen diese Gehälter im Durchschnitt zwischen 1000 und 5000 Dollar pro Monat. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber die meisten Spieler fallen in diese Spanne. Zusätzliche Einnahmen kommen von Sponsoren, Streaming und Preisgeldern, die für erfolgreiche Spieler die größten Anteile ausmachen.
Nur wenige schaffen es jedoch, die Millionengrenze zu durchbrechen und in die Ränge der Spitzenverdiener des Esports vorzudringen. Tatsächlich ist die Hürde, ein Vollzeit-Profispieler zu werden, so hoch, dass nur die engagiertesten und talentiertesten Spieler überhaupt eine Chance haben. Es ist eine Wettbewerbsszene, in der an der Spitze nur sehr wenig Platz ist – selbst für Besten.