Erst Ende Januar veröffentlichte Blizzard Entertainment Warcraft III: Reforged – ein Remaster des beliebten Echtzeit-Strategiespiels Warcraft III: Reign of Chaos. Es gibt nur eine Frage: Funktioniert Dota darin?
Beginnen wir damit, dass Blizzard Entertaiment in den letzten Jahren eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen hat. Und irgendwie scheinen sie diesem Trend zu folgen. Warcraft III: Reforged hat die Fans gehyped, nur um sie dann zu enttäuschen. Blizzard konnte seine anfänglichen Versprechen nicht einhalten – und der Start des Spiels war eine Bug-lastige Katastrophe. Dazu gab es einige Kritik bezüglich des Umgangs mit von Spielern erstelltem Content: Blizzard stellte klar, dass jeder, der z. B. eigene Maps erstellt, keinen Besitz über sie hat. Dabei zeigt schon Valve Corporation wie man es besser und auch spielerfreundlicher macht: Hier ist die Community immer noch sehr aktiv und einige der Maps werden regelmäßig aktualisiert. Immerhin haben sie versucht das Matchmaking in Dota anzugleichen...
Um aber die Frage vom Anfang zu beantworten: Dota funktioniert tatsächlich in Warcraft III: Reforged, aber man sollte sich über einige Dinge im Klaren sein, bevor man jetzt direkt loslegt.
Das Gute
Wenn es eine Sache gibt, die Blizzard richtig gemacht hat, dann sind es die Charaktermodelle. Aktualisiert, um dem Titel ein moderneres Aussehen zu verleihen, wird so ziemlich jede Karte darauf viel besser aussehen. Dota bildet da keine Ausnahme, da viele Helden ein brandneues Aussehen erhalten, während andere einen dringend benötigten Schliff bekommen. Es ist nicht zu bestreiten, dass einige der Modelle Dota 2 in Bezug auf Details in den Schatten stellen.
Auf der anderen Seite…
… haben wir da so ein kleines Problemchen mit der Skalierung. Beim Centaur wird das sichtbar: der Champion ist so groß wie ein Gebäude. Dieses Problem kann wahrscheinlich leicht gelöst werden, wurde es aber leider nicht. Andere Helden stehen vor einem ähnlichen Problem: wie Weaver. Der eher kleine Spinnen-Typ ist jetzt deutlich zu massiv. Und wenn der dann aus seiner Unsichtbarkeit, quasi aus dem Nichts, aufploppt… gruselig!
Das Spiel ist auf Version 6.83b festgefahren, was nicht unbedingt ein schlechter Patch ist, da es das Scharfschützen-Problem gelöst hat. Der Sprung von der aktuellen Dota 2-Version 7.24 zurück auf 6.83b, könnte sich aber als Herausforderung erweisen, da sich Helden, Gegenstände und sogar die Karte stark unterscheiden. Verglichen mit der modernen Oberfläche von Dota 2 fühlt sich die in Warcraft III: Reforged viel zu unübersichtlich an – und man könnte das Gefühl haben, dass sie zu viel Platz einnimmt und die Sicht behindert.
Abschließende Gedanken
Dota begann als eine von Spielern erstellte Karte – und nach der aktuellen Politik von Blizzard zu urteilen, würden sie eine weitere Gelegenheit wie diese nicht verpassen. Auch wenn es in der ursprünglichen Version keine echte Konkurrenz gibt, hat Blizzard ein dringend benötigtes, visuelles Update bereitgestellt. Wer voller Nostalgie ist und die alte Karte noch einmal erleben will, ist mit Warcraft III: Reforged genau richtig – aber nicht zu viel erwarten… Eine alte Dame ist kein D-Zug.