Eine Legende im Esport: Arslan "Arslan Ash" Siddique – Teil 1

Arslan Ash
Quelle: Red Bull Content Pool

Gegenwärtig konzentriert sich die Esports-Szene weitestgehend auf drei Teile der Welt – Nordamerika, Europa und Südostasien. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht auch anderswo gibt – ein großartiges Beispiel dafür ist der pakistanische Tekken-Profi Arslan Ash.

Die Geschichte

Arslan "Arslan Ash" Siddique ist einer der, wenn nicht sogar der beste Fighting-Game-Profi aus Pakistan. Er spielt vor allem Tekken und King of Fighters – für ersteres ist er besonders bekannt. Als geübter Kazumi- und Geese-Spieler hebt er sich leicht von der Masse ab. Bereits in seinen ersten Matches auf der internationalen Bühne besiegte er einige der weltbesten Spieler mit Leichtigkeit, was ihn heute zu einem festen Bestandteil der Tekken-Szene macht.

Niemand hatte Pakistan auf dem Radar, was Fighting-Games oder überhaupt Esports betraf. Dieser Mann hat das geändert – Arslan Ash. Wegen des eher niedrigen Lebensstandards und der begrenzten Geldmittel vor Ort, ist Esport nicht gerade ein Alltagsthema – trotzdem hat das Land viele Talente und eine lebendige Tekken-Szene.Die meisten Top-Spieler der Welt kommen entweder aus Korea oder Japan. Deshalb ist Pakistan wohl einer der letzten Orte, an dem jemand nach einem Champion gesucht hätte. Zum Glück musste das auch niemand, denn Arslan eroberte die Szene im Alleingang.

Eingesperrt

Einer der Hauptgründe dafür, dass pakistanische Spieler in internationalen Tournaments bisher kein Aufsehen erregten, ist ein sehr banaler – ihre Pässe. Es ist schwierig, das Land für etwas so "Verrücktes" wie ein Esports-Tournament zu verlassen. Deshalb kennen die meisten Fans nur wenige oder gar keine pakistanischen Spieler.Auch Arslan Ash hatte mit diesem Problem zu kämpfen und konnte sein Debüt auf der Weltbühne erst 2018 feiern. Er schaffte es zwar schnell an die Spitze der pakistanischen Rangliste, hatte wegen der bereits genannten Gründe aber Probleme, in der internationalen Szene Fuß zu fassen – bis zur EVO in Japan 2018.

Arslan Ash 2
Quelle: Red Bull Content Pool

Wohl eher ArSLAM Ash

Wegen einiger finanzieller Probleme traf Arslan zur EVO erst unmittelbar vor Spielbeginn in Japan ein und da ihn niemand kannte, wurden seine Spiele nicht mal auf den Turnier-Streams übertragen.

Die Fans merkten aber schnell, dass es ein neues Schwergewicht im Tekken-Ring gibt, als Arslan unter anderem Seong-ho "Chanel" Kang, Richard "Rickstah" Uehara und Jae-Min "Knee" Bae, den König von Tekken,besiegte.

Erst spät im Turnier wurden seine Matches schließlich doch gestreamt und die Zuschauer der EVO konnten sehen, wie Arslan seine Gegner regelrecht überwältigte. Nicht mal im Finale gegen AK verlor er eine einzige Runde.

Vom Nobody zum Helden

Innerhalb eines Augenblicks wurde Arslan Ash so von einem unbekannten Spieler zum absoluten Rockstar – trotzdem zweifelten viele an ihm. Obwohl er einen besonderen und sehr eigenen Spielstil hatte, der so gut wie jeden anderen Tekken-Spieler des Turniers ratlos zurückließ, blieb er für einige lediglich ein Glückspilz – ein One-Hit-Wonder. Die koreanischen Spitzenspieler würden ihm schon das Wasser reichen... Falsch gedacht!

Für viele der koreanischen Profis waren die Matches gegen Arslan Ash wie Trainingund sie wurden merklichbesser. Die meisten wollten daraufhin sogar nach Pakistan reisen, um gegen mehr Spieler, wie ihn trainieren zu können. Darunter war auch Tekken-Legende Knee, der bereits sämtliche Leaderboards anführte und diverse Meisterschaften gewann.

Die Politik verhinderte diese Trainingsreisen jedoch. Deshalb organisierte man ein weiteres Tournament in Japan. Dort besiegte Arslan Ash erneut jeden seiner Gegner. Das einzige knappe Match spielte er gegen Knee. Doch das sollte nicht das letzte Match gewesen sein und Arslans Geschichte ist noch nicht zu Ende...

Möchtest du mehr Geschichten zu Legenden des Esports, oder einfach die neuesten News rund ums Gaming und Esport? Dann bist du bei EarlyGame genau richtig!