Die Kinos sind wieder offen und Disneys neuester Blockbuster, Black Widow, ist gerade erst gestartet. In vielen großen Kinos in Deutschland bleiben die Säle aber leer und schuld daran ist Disney+. Wieso boykottiert Kinopolis Black Widow? Wir haben die Antworten.
Erst gestern ist mit Black Widow der nächste große Disney Blockbuster gestartet, der die Vorgeschichte der Marvel-Heldin Black Widow zeigt. Viel Fans in Deutschland tun sich aber gerade schwer den Film, besonders in größeren Kinos, überhaupt im Programm zu finden. Unter anderem die Kinopolis-Gruppe, die mehrere große Mulitplex-Kinos überall in Deutschland betreibt, boykottiert den neuen Film. Mit dem Mathäser Filmpalast in München betreibt die Kinopolis-Gruppe eines der besucherstärksten Kinos Deutschlands und hier findet man folgende Nachricht auf der Website:
Das klingt jetzt erstmal etwas schwammig und nicht besonders aussagekräftig, was steckt also dahinter?
Disney zerstört Kinos
Filmverleiher, und stellvertretend dafür in diesem Fall Disney, diktieren Kinos schon seit jeher ihre Bedingungen und zwingen Kinobetreibern oft schlechte Deals auf. Anlass für den jetzigen Boykott der Kinopolis-Gruppe gegenüber Disney ist, dass Black Widow nur einen Tag nach dem Kinostart schon auf dem Streamingdienst Disney+ veröffentlicht wurde. Jetzt kann man fragen: "Aber Disney+ gehört ja Disney, warum sollen die ihre Filme nicht auch da veröffentlichen?" Diese Frage hat Gregory Theile, Geschäftsführer der Kinopolis-Gruppe so beantwortet:
Bis zu Beginn der Pandemie gab es in Deutschland ein exklusives Kinofenster von mindestens 120 Tagen, an das sich alle Filmverleiher gehalten haben. Wenn nun - in einer Zeit, in der die Kinos ohnehin schon mit der schwersten Krise der vergangenen Jahrzehnte zu kämpfen haben - publikumsstarke Filme zeitgleich auf Streaming-Plattformen gezeigt werden sollen, können wir dies nicht akzeptieren.
Klar, wenn ein Film direkt zum Start auch auf einer Streaminplattform verfügbar ist, bedeutet das deutlich weniger Besucher für die Kinos. Nicht umsonst sind Kameras im Kino und Raubkopien im Internet illegal.
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Kinobetreiber klagen schon länger darüber, dass insbesondere große US-Studios ihnen schlechte Deals aufzwingen. In der Regel teilen sich Kinos und Filmverleihe die Einnahmen 50/50, gerade bei größeren Filmen werden aber immer höhere Verleihmieten angesetzt und den Kinos wird vorgeschrieben, wann und wie oft sie die Filme zu zeigen haben. Teilweise bekommt man große Blockbuster auch nur vom Verleih, wenn man ein Paket "schlechter" bzw. umsatzschwächerer Filme dazubucht.
Bisher war es für viele Kinos allerdings immer noch profitabler einen Star Wars oder Marvel Film zu schlechten Bedingungen zu zeigen, als auf ihn zu verzichten. Mit dem Boykott von Black Widow durch die Kinopolis-Gruppe scheint sich das jetzt aber geändert zu haben. Wir sind gespannt, ob weitere Kinos dem Beispiel folgen werden und wie Disney darauf reagieren wird – falls es sieh überhaupt kratzt...
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