In der letzten Woche haben Esports Organisationen und Pro Player der Protestbewegung ihre Unterstützung bekundet. Die Proteste und Demos sind Reaktion auf den Tod von George Floyd – einem Afro-Amerikaner, der in Minneapolis durch polizeiliche Gewalt getötet wurde. Sein Tod wurde auf Video festgehalten und löste online eine Welle der Empörung aus.
Nach dem Tod von George Floyd gibt es kein Schweigen, trotz Corona geht Amerika auf die Straße und demonstriert. Gegen Polizeitgewalt, gegen Rassismus.
Die Reaktion der Organisationen
Teams wie TSM oder FaZe Clan haben in den Tag nach dem Tod von George Floyd ihre Solidarität gegenüber der Black Lives Matter Bewegung bekundet. Die Organisation FaZe Clan hat betont die Einnahmen aus ihrem zehnjährigen Jubiläum ILLCAMS an einen Hilfsfond zu spenden:
"Im Gedenken an George Floyd, dessen Leben in einer nicht zu akzeptierenden Art und Weise rassistischer Gewalt genommen wurde, sollen alle Einnahmen aus diesem Verkauf an seinen Memorial Fund gespendet werden.“
Einige Organisationen werden aber für den Inhalt ihrer Posts oder fürs „zu spät sein“ kritisiert. Mit dem Tag #BlackOutTuesday, der am 2. Juni 2020 das Netz überströmte, war es den Teams zumindest virtuell nicht möglich etwas anderes zu sagen – selbst wenn die Proteste schon seit Ende Mai bestehen.
Entwickler und Gaming Firmen melden sich zu Wort
Blizzard und Riot haben sich ebenfalls dazu geäußert. Riot sagt, dass sie sich mit der Schwarzen Community solidarisch zeigen und sich "gegen alle Akte der Ungerechtigkeit, des Rassismus, Vorurteile und die des Hasses stellen“ und dass „nun die Zeit gekommen ist, uns in unseren Fertigkeiten, Talenten und unserer Zeit auf die wirkungsvollste Art möglich zu vereinen“.
Dass Riot solch hohe Töne von sich gibt, wirkte auf den ein oder anderen etwas ironisch, wenn man bedenkt, dass sie mit eiserner Faust die Broadcasts zensieren, wenn es zu politischen Themen kommt. Blizzard wurde aus demselben Grund noch härter in die Mangel genommen. Das lag an dem Skandal um NG „Blitschung“ Wai Chung, der seine Unterstützung für Hong Kong offen zeigte. Blizzard bannte ihn und wurde dafür heftigst kritisiert. Nun wird ihnen Doppelmoral vorgeworfen.
Andere Firmen, die besonders für Esports interessant sind, treffen ebenfalls Entscheidungen, um auf die Proteste aufmerksam zu machen – oder zumindest nicht von ihnen abzulenken. Sony hat alle Release Details zur PS5 auf den 4. Juni 2020 verschoben, da „es sich zur Zeit nicht richtig anfühlt zu feiern.“
Humbe Bundle sicherte 1 mio.$ an einen Fond zu, der das Bewerben und Publishing dunkelhäutiger Game Developer unterstützt.
Spieler nutzen ihre Plattformen für die Message
Esports Athletes sind dafür bekannt sehr offen auf ihren Twitter Accounts zu schreiben. Viele haben sich die Zeit genommen ihre persönliche Sicht auf die Proteste, Black Lives Matter und auf Polizeigewalt zu beschreiben:
Was ist passiert und wie kann ich helfen?
Zur Backstory: Am 25. Mai 2020 wurde George Floyd von einem Ladenbesitzer bezichtigt mit Falschgeld zu zahlen (20$). Daraufhin wurde er von Officer Derik Derek Chauvin des Minneapolis Police Departments festgehalten. Der Polizist kniete sich auf das Genick und den Hals von Floyd über einen Zeitraum von achteinhalb Minuten. George Floyd erstickte langsam in dieser Zeit. Eine Analyse stellte „Erstickung durch ständigen Druck“ als Todesursache fest. Obwohl noch drei weitere Polizisten vor Ort waren, wird nur Chauvin der Mord an Floyd vorgeworfen.
Viele Esports Spieler haben an den Minnesota Freedom Fund und dem NAACAP Legal Defense Fund gespendet. Mehr Infos dazu findet ihr auf ihren Websites. Und mehr aus der Welt des Esports gibt es bei uns, zum Beispiel zu toxischem Verhalten in der Szene und einem rassistischen Vorfall direkt im Stream.