Seit über einer Woche hat die #metoo-Bewegung auch die Esports-Szene erreicht. Stündlich tauchen neue Statements in den sozialen Medien auf – jetzt hat es auch die EVO 2020 getroffen, die heute abgesagt wurde.
In den sozialen Medien gibt es momentan kaum noch ein anderes Thema. Fast im Stundentakt tauchen Statements von sowohl weiblichen als auch männlichen Streamern, Content Creators, Esports-Profis etc. auf unter anderem Twitter auf. Sie berichten von (sexuellem) Missbrauch durch andere Personen aus eben dieser Branche. Besonders die Dota 2-Szene scheint ein größeres Problem zu haben.
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Aber auch in der CS:GO-Szene gibt es ernste Anschuldigungen und sogar gegenüber der Streamingplattform Twitch. Insbesondere der Fall von CS:GO-Caster HenryG zeigt aber auch, wie kontrovers das Thema ist.
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EVO Online abgesagt
Die EVO ist eines der größten und wichtigsten Esports-Turniere für Fighting-Games wie Mortal Kombat, Street Fighter, Tekken oder Dragonball FighterZ. Ursprünglich war die Austragung des Events für 2020 in Las Vegas geplant, musste aufgrund von COVID-19 aber auf ein Online-Format umgestellt werden.
Erst gestern teilte der Spieler Mikey auf Twitter seine Erfahrungen aus den 90ern, die er mit Joey “Mr. Wizard“ Cuellar, dem Co-Founder der EVO, hatte. Einige Community-Mitglieder teilten kurz darauf weitere verdächtige Geschichten über Cuellar.
My own story in the FGCRead: https://t.co/DJbPt0GrQZ
— Mikey~ CrackPr0n (@PyronIkari) July 2, 2020
EVO reagierte umgehend auf Twitter und teilte mit, dass man sich der Anschuldigungen bewusst sei und Joey Cuellar vorerst beurlaubt habe, um eine Untersuchung zu starten.
Gerade einmal einen Tag später postete EVO ein erneutes Statement auf Twitter. In diesem wird nicht nur die Absage des Events bekanntgegeben, sondern auch die weiteren Schritte, die unternommen werden sollen.
Joey Cuellar werde in Zukunft nichts mehr mit der EVO zu tun haben, man arbeite momentan daran sämtliche Verbindungen zu ihm zu kappen. Tony Cannon wird ab sofort die Rolle des CEO übernehmen. Man sei schockiert und traurig und wolle die EVO ernsthaft umstrukturieren, weshalb man entschieden habe, die diesjährige EVO Online komplett abzusagen. Alle Spieler, die einen Badge erworben haben bekommen eine Rückerstattung, man werde aber wie versprochen das Equivalent der Einnahmen an Project HOPE spenden.
Wir sind gespannt, wie die derzeitige Situation sich weiterentwickelt und halten euch natürlich auf dem Laufenden.
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