FIFA 21 ist ein weiterer Ableger der Reihe, der uns wieder einmal vor Augen führt, dass EA seine Fußballsimulation zu FIFA 22 updaten sollte. Stattdessen wird Jahr um Jahr ein Vollpreistitel veröffentlicht, der eher einem Update gleicht, als einem neuen Spiel.
Ach FIFA… wir lieben dich. Aber wir hassen dich auch. Aber wir lieben dich. Naja, du kennst es doch selbst. "Jedes Jahr das gleiche Spiel" ist eine Phrase, die man sowohl als Enthusiast als auch als Casual-Zocker über FIFA sagen kann. Langsam wäre es wohl an der Zeit, dass EA neue Wege geht und etwas ändert. Konkurrent Konami macht es vor und brachte die 2021er-Version von PES als Update für PES 2020 raus. Wir zeigen dir 7 Gründe, warum EA FIFA 21 zu FIFA 22 updaten sollte.
1. Unfertiges Spiel als Vollpreistitel
Fangen wir doch damit an, dass EA uns tatsächlich jedes Jahr aufs Neue knapp 70€ aus den Taschen zieht (und noch mehr, wenn du im Ultimate Team… dazu später mehr) und einen Vollpreistitel verkauft, der doch meistens eher einem Update gleicht, als einem neuen Spiel. Was uns stört ist, dass wir ein Spiel im Herbst kaufen und gefühlt erst nach 20 Patches im Winter die Keeper nicht mehr komplett lost sind.
2. Aufhören aktuelles Gameplay als neu zu verkaufen
Ja, wer wirklich viel FIFA spielt, der merkt auch Jahr für Jahr einen Unterschied im Gameplay. Trotzdem macht uns das Marketing-Gebrabbel von EA mittlerweile einfach sauer. FIFA 18 warb mit Überarbeitetem Dribbling, in FIFA 19 gab es das Active Touch System, FIFA 20 wollte mit Seitwärts Dribbling überzeugen und im aktuellen FIFA 21 heißt es nun Agiles Dribbling. Die Quintessenz ist: Spieler können dribbeln. Richtig innovative Features findet man im Gameplay selten, viel zu oft muss auch hier nachgepatcht werden.
3. Streicht den Volta-Modus, wir wollen FIFA Street
Oh was haben wir uns alle auf den Volta-Modus gefreut. Also zumindest kurz, als wir dachten, es wird wie FIFA Street. Wurde es aber nicht, also so gar nicht. In FIFA 20 kämpfte der Modus zu Beginn mit vielen Bugs und Glitches, dieses Jahr sieht man, dass er nicht weiterentwickelt wurde. Im Gegenteil, die Story wurde gekürzt, Charaktermodelle aus dem Vorgänger übernommen. Wir wollen doch einfach nur ein FIFA auf Straßenplätzen, mit komplett überdrehten Dribbling-Moves und einem Gamebreaker-Abschluss.
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4. Pro Clubs überarbeiten
Ach EA, hier lasst ihr so unfassbar viel eSport-Potential liegen. 11 vs. 11 Pro-Gamer, die zusammen für ihren Verein antreten? Klingt doch überragend. Aber eSportler müssen sich hier selbst organisieren, von EA kommt zu wenig support. Generell gibt es auch hier einfach Jahr für Jahr zu viele Bugs, die dann nicht konsequent und früh genug gefixt werden.
5. Karrieremodus komplett neu erfinden
Nachdem sich Jahrelang gar nichts im FIFA Karrieremodus getan hat, dürfen wir mittlerweile Zeit verschwenden, indem wir Spieler mühsam einzeln trainieren lassen (warum nicht in Mannschaftsteilen?) oder durch die immer gleichen Interviews und Transferverhandlungen skippen. Das macht doch keinen guten Karrieremodus. Das Scouting-System ist beispielsweise seit Jahren outdatet und bietet so gar keinen Spaß. Abwechslungsreichen Optionen und neuen, sinnvollen Features fehlt es insgesamt an jeder Ecke. Spieler leihen und dann kaufen zu können, gab es schon in FIFA 15 und wurde als Neuerung für FIFA 21 angekündigt. Der Karrieremodus ist EAs größte Baustelle!
6. Ultimate Team muss fairer werden
Kommen wir zu dem Teil des Spiels, der ziemlich sicher dafür verantwortlich ist, dass alle anderen Modi im Spiel seit FIFA 09 von EA liegen gelassen werden. Die Goldgrube Ultimate Team. Klar kannst du grinden, bis dir die Finger abfallen, um dann ein halb so gutes Team zu haben wie jemand der Echtgeld investiert - aber wer will das schon? Wie cool wäre die Option, in der Weekend League aus den 20-30 besten Spielern in FUT wählen zu können – um dann wenigstens Chancengleichheit herzustellen und dem Skill einen höheren Wert zuzuschreiben. Übrigens, die Umsatzzahlen, die EA mit Ultimate Team verdient, sind einfach nur Mindblowing!
EA Net Revenue from Ultimate Team FY 2020: $1.49bnFY 2019: $1.37bnFY 2018: $1.18bnFY 2017: $775mFY 2016: $660mFY 2015: $587m
— Daniel Ahmad (@ZhugeEX) May 20, 2020
7. Lizenzen sichern
Doch reinvestiert wird anscheinend sukzessive weniger. Nachdem man in FIFA 22 nun auf ein weiteres Team aus der Serie A verzichten muss, fragen wir uns schon: Wo soll das hinführen? Denn FIFA stach Hauptkonkurrent PES Jahrzehntelang nicht nur wegen Gameplay aus, sondern vor allem, weil man alle original Spieler- und Vereinsnamen präsentieren konnte. So wie es derzeit läuft, warten wir ja nur darauf, dass aus Lionel Messi und Cristiano Ronaldo Semmi und Noraldo werden. Ok, das war ein bisschen zynisch, aber trotzdem: Auch auf die kommende EM muss man als FIFA-Spieler verzichten. Hier schlug Konami ebenfalls zu. Klar gibt es die Option, sein eigenes Turnier zu erstellen und dann.... ne, wirklich nicht.
Also EA: Für eine, oder gar zwei Saisons einfach Trikots und Transfers updaten und uns danach ein runderneuertes Spiel bieten… das bleibt wohl leider ein Traum. Denn jeder (jaha, ich doch auch) will im Herbst das neueste FIFA haben. Somit bleibt der Konflikt zwischen "Hey EA, mach mal besser" und "Das neue FIFA kauf ich trotzdem". Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt. Vielleicht sorgt ein scheinbar immer stärker werdendes PES für Druck bei EA.
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