Schon seit einiger Zeit hängt das Damoklesschwert "Glücksspiel" über EAs größtem Produkt FIFA Ultimate Team. Während der Publisher das allgemeine Pay-to-Win-Konzept kaum ändern wollen wird, gibt es jetzt ein Gerichtsurteil, das FUT verändern könnte: Mit der Entfernung des Transfermarktes in EA Sports FC würden neue Wege gegangen und die Problematiken umschifft werden.
Im Herbst 2023 erwartet uns mit EA Sports FC ein komplett neues FIFA-Spiel aus dem Hause Electronic Arts. Ok... ganz so wild wird es nicht, denn im Wesentlichen bedeutet das Aus der Zusammenarbeit mit der FIFA nur, dass wir das langjährige Fußballspiel unter einem anderen Namen kaufen dürfen.
Doch für FUT soll es einige Änderungen geben. Seit geraumer Zeit kündigen erste Leaks an, dass der Transfermarkt in FUT gestrichen wird. Say what? Wir verraten, warum am Transfermarkt-Ende durchaus etwas dran sein könnte...
FIFA-Zukunft: Kein FUT-Transfermarkt mehr in EA Sports FC?
EA muss sich für Ultimate Team seit Jahren immer wieder vor Gericht verantworten. Das Kaufen von Packs mit Echtgeld ist dabei allerdings nur ein Teil des Pay-to-Win-Konzepts. Am Ende des Tages geht es für uns Spieler darum, möglichst viele Coins zu erwirtschaften, um mit diesen dann die ganzen Heroes, Icons und sonstigen OP-Spezialkarten für unsere Kader verpflichten zu können.
Ein neues Urteil aus Österreich zeigt: Das Handeln mit Spielern ist das eigentliche Problem – die mögliche Gewinnerzielung durch zu erhaltende Items, die Krux an Pay-to-Win. Wenn wir keine Spieler mehr kaufen und verkaufen können, ist es ungleich weniger wichtig, ob jetzt TOTY Icon Ronaldinho als tradeable oder als untradebale gezogen wird. EA muss sogar einigen Spielern das Geld zurückzahlen, das sie zuvor in FUT investiert haben – sofern das Urteil bestehen bleibt.
Was das FUT-Konzept illegal macht, sind nicht die Packs selbst, sondern die Möglichkeit, mit Itens zu handeln. Transfers und damit auch Coins könnten künftig verschwinden – darüber wird seit dem Start von FIFA 23 immer wieder spekuliert und würde EA auch in rechtlichen Fragen ein Stück weit absichern.
Zugegeben: Noch ist das Ganze wirklich reine Gerüchteküche. Aber auch weit vor dem Start von FIFA 22 haben wir gemutmaßt, dass wir weniger Spiele in der Weekend League bekommen werden – was letztendlich dann auch eingetreten ist.
FIFA Ultimate Team ohne Transfermarkt: So könnte FUT in EAFC funktionieren
Wenn du jetzt lost bist und dir denkst: "Wie soll denn FUT bitte ohne Transfermarkt aussehen?" Wir können uns da schon etwas vorstellen...
Los geht es mit der Änderung, dass wir Packs in EAFC nur noch erspielen oder mit Points kaufen können. Das nimmt EA also nicht die Möglichkeit, dass wir weiterhin ordentlich Echtgeld in den Modus ballern. Allerdings entfällt die Option, die enthaltenen Stars dann an andere Spieler weiterzuverkaufen.
Dadurch sichert sich EA ab und umgeht die Glücksspiel-Problematik wenigstens teilweise: Ja, Packs können noch mit Points gekauft werden, aber nein, ein weiterer Vorteil (Coins) kann nicht erzielt werden. Unbrauchbare Spieler werden im eigenen Verein gelagert und können dann nur noch für SBCs verwendet werden. Das Model ohne Transfermarkt konnte sich EA jahrelang bei Konami und PES abschauen: im FUT-Pendant "myClub" gab es keine Möglichkeiten, die Spieler untereinander zu transferieren. Wer Spezialversionen ergattern wollte, musste entweder Echtgeld investieren – oder enorm viel grinden, um die Ingame-Premiumwährung zu ergattern...
Sprich: Das Konzept Pay-to-Win bleibt auch in EA Sports FC gleich und wird nicht verändert. Wer mehr Echtgeld in FUT steckt, wird mehr Packs ziehen können und dadurch auch Chancen auf bessere Spieler haben. Allerdings wird der Glücksspiel-Faktor weiter eingedämmt, denn es wird dann ja nicht mehr entscheidend sein, ob eine Karte 10.000 Münzen oder 4 Millionen Münzen wert ist.
Da die Transfermarkt-Preise ohnehin teils willkürlich von EA festgelegt und angepasst werden – oder manches Mal sogar manipuliert – muss das nicht mal eine schlechte Änderung sein. Zumindest aus EA-Sicht entfällt damit dann einfach das Handeln zwischen den Spielern mit zuvor gekauften Items: Anwälte lieben diesen Trick.
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Sollte es aber tatsächlich so weit kommen, sollte EA uns auch allen gewährleisten, dass wir genügend verschiedene Spieler bekommen können. Die Jagd nach den eigenen Lieblingen würde aber definitiv deutlich zufälliger werden, wenn niemand mehr gezielt auf einen Star sparen kann, sondern wir uns darauf verlassen müssen, die richtigen Spieler zu ziehen. Und wenn wir tatsächlich ein PES-Model bekommen, dürfen wir uns auf extrem zeitaufwändigen Grind freuen, denn natürlich wird EA darauf achten, dass wir uns nicht zu leicht zu viele OP-Spieler erspielen können.
Es bleibt spannend und noch einmal sei betont: Noch ist das Ganze nichts als ein Gerücht. Doch FUT-Änderungen kommen eigentlich jedes Jahr auf uns zu.
Wir halten dich auf dem Laufenden, sobald es hierzu Neuigkeiten gibt. Und unter Druck, ETWAS zu ändern, ist EA durch die Klagen der Spielerschaft definitiv.