Wie Pace FIFA zerstört

Pace war in FIFA schon immer extrem wichtig, in den letzten Jahren ist es aber irgendwie noch schlimmer geworden. In FIFA 22 gibt's mehr Spieler mit 99 Pace als jemals zuvor.

Pace Ruined FIFA
Because you know it's all about the pace, about the pace... | © EA Sports / EarlyGame

Wenn du nicht casual unterwegs bist, sondern in Ultimate Team richtig schwitzt oder sogar kompetitiv spielst, MUSST du eigentlich Spieler nehmen, die verdammt viel Pace haben – ob du willst oder nicht. Bewegliche und pfeilschnelle Fußballer dominieren seit Jahren die FUT Meta und lassen eher wenig Raum für andere Strategien. So gut es sich auch anfühlt, mit 100 km/h über den Platz zu rasen, so schlecht ist zu viel Pace für das Game.

Wie ein Redditor es eigentlich perfekt ausgedrückt hat: Je schneller die Spieler werden, desto schlechter wird das Game.

Warum Pace FIFA Ultimate Team zerstört

Wenn du einen genaueren Blick in die Datenbank von Ultimate Team wirfst, solltest du eigentlich relativ schnell feststellen, dass die Anzahl an Spielern mit 99 Pace in den letzten Jahren stark zugelegt hat. Reddit user u/safatreddit ist dieser Trend auch aufgefallen – folgende Grafik wurde im FIFA-Subreddit gepostet:

Number of 99 pace players over the years from FIFA

Allerdings sind die Daten im Bild schon nicht mehr up-to-date. Dank neuer Events wie FUT Shapeshifters oder Summer Swaps ist die Anzahl an Spielern mit 99 Pace auf insgesamt 74 gestiegen. Bis zum Ende von FIFA 22 kommen safe auch noch einige dazu, was die Gesamtzahl im Vergleich zu FIFA 21 quasi verdoppeln würde.

Klar, Pace war in Ultimate Team schon immer wichtig und wird es auch immer sein. EA Sports kann tun und lassen, was es will – bisher gab es keine Gameplay-Patches (an die ich mich erinnern kann), die es geschafft haben, langsamere und unbeweglichere Spieler in die Meta zu bringen.

Und das ist doch verdammt schade, denn Stars wie Robert Lewandowski, Karim Benzema und vielleicht bald sogar Cristiano Ronaldo sind erst spielbar, wenn sie mit dem TOTY im Januar OP-Karten bekommen. Das ist auch ein Grund dafür, dass man manchmal das Gefühl bekommt, jeder Gegner in der Weekend League würde das gleiche Schwitzer-Team benutzen.

Pace ist ein entscheidender Faktor in Ultimate Team und ist fast schon im Alleingang dafür verantwortlich, ob man einen Spieler kaufen oder eine SBC abschließen sollte. Bei so einem riesigen Spielerpool wie in FIFA ist dadurch die gleiche Anzahl an Fußballern immer und immer wieder stark.

Zum Start von FIFA 22 hat es EA Sports immerhin mal geschafft, der Community mehr als 5 spielbare Innenverteidiger an die Hand zu geben. Aber natürlich nicht, weil sich das Gameplay grundlegend verändert hatte, sondern weil jeder Spieler auf einmal über 75 Pace gepusht wurde. Modern problems und modern solutions, oder so.

Vielleicht ist im Endeffekt auch gar nicht Pace das Problem, sondern die riesige Anzahl an Events und Special Cards im Allgemeinen. Die Inflation hat auch den FIFA-Markt nicht verschont. Früher konnte man teilweise ohne Probleme mit ein paar TOTW-Karten bis zum TOTY zocken, heutzutage interessiert das nach zwei Wochen niemanden mehr.

FIFA 23 wird diesen Trend wohl fortsetzen. Bereits jetzt gibt es Leaks, dass die Anzahl an Icons und Heroes in Ultimate Team deutlich größer sein wird. Aus Sicht von EA ergibt das natürlich Sinn. Solange sich das verkauft und sie fett Cash machen... wieso sollten sie also damit aufhören?

Marco Kilian

Marco war Content Writer bei EarlyGame, wo er über alles rund um FIFA und Rocket League berichtete....