Es war ein Finale, von dem wir erwarteten, dass es bis zum Ende spannend bleiben würde. Aber G2 Esports hatte andere Pläne...
Beim Endspiel der LEC-Playoffs 2020 gewannen G2 gegen Fnatic in drei kurzen Spielen und holten sich damit ihren siebten LEC-Titel. Irgendwie hatten wir uns das länger vorgestellt.
Spiel 1 - Schlechter Start für Fnatic
Fnatic hatte einen schlechten Spielstart, nachdem sie von G2 mehrfach getowerdivet wurden. Nachdem Fnatic in der Lage war das Spiel für sich zu gestalten und den Ausgleich erzielte, fanden die Carries von G2 – Luka "PERKZ" Perković auf Azir und Rasmus "Caps" Winther auf Kog'Maw – frühe Kills und waren zu Beginn des Spiels erfolgreich. Dennoch war Fnatic sogar im Gold mit G2 gleichauf und hatte selbst ein gutes Scaling im Late-Game.
Nach 15 Minuten war Fanatic sogar ein wenig im Vorteil, da sie große der Teile der Map für sich öffnen konnten und sie sich zwei Drachen und beide Herolds sicherten. Doch ab der 18. Minute sollte sich das Ende des ersten Games abzeichnen. Durch einen wunderschön anzusehenden Teamfight von G2 zeigten sie Fnatic zum ersten Mal an diesem Abend deren Grenzen auf.
G2 konnte schlussendlich, nach einem für Fnatic überraschenden Baron, zum entscheidenden Schlag gegen die Base von Fnatic ausholen – und sich so nach einem letzten Teamfight das erste Spiel des Abends sichern.
Spiel 2 - Das selbe Spiel nochmal?
Fnatic nahm einige Änderungen in ihrem Draft für das Spiel 2 vor, mussten aber wiederum einen schlechten Start ins Spiel einstecken.
Marcin "Jankos" Jankowski oder auch bekannt als “First Blood König”, konnte sich und G2 besagtes in der vierten Minute nach einem klassischen G2 early Botlane-Gank sichern. Allerdings konnte Fnatic dies mit einem Farmvorteil auf Kassadin in der Midlane und erneut starker Mapcontrol ausgleichen.
Fnatic hätte sogar nach 12 Minuten in einem Bot-Lane-Fight das Spiel an sich reißen können, allerdings klappte das nicht so recht. Durch einen guten Flank von G2 und einem katastrophalen Fokus von Fnatic, konnte G2 drei weitere Kills erzielen, was zu einem weiteren großen Vorteil für sie führte. Der LEC-Meister von 2019 dominierte weiterhin das Spiel, baute seine Führung allmählich aus und sicherte sich nach 21 Minuten einen schnellen Baron.
Fnatic kam in den Kampf, als G2 backportete, in der Hoffnung, mehrere Gegner auszuschalten und den entscheidenden Teamfight für sich entscheiden zu können, doch stattdessen erzielte G2 vier Kills und beendete das Spiel kurz darauf.
Spiel 3 – Das letzte Aufbäumen
Auch im dritten Spiel ließ die G2 nicht locker und startete mit zwei frühen Kills auf Martin “Wunder” Hansen gegen Gabriël "Bwipo" Rau auf Zac, der in den ersten Minuten eine katastrophale Leistung zeigte.
Fnatic konnte jedoch ein sehr wichtiges 3v2 auf der Bot-Lane gewinnen, wobei 2 Kills auf Azir von Tim "Nemesis" Lipovšek gingen – das Spiel war so ausgeglichen, sodass der Goldunterschied auch nach dem Verlust des ersten Turms knapp blieb. Fnatic, dessen Midlaner gefeedet wurde und der seinen Gegner problemlos im “eins gegen eins” schlagen konnte, wollte das Blatt nun endgültig zu wenden.
Ein schlechtes Positioning kostete Tim "Nemesis" Lipovšek sein Leben, nachdem Fnatic erfolgreich versucht hatte, G2 daran zu hindern, den Baron zu machen. Wenig später wollte Fnatic die Initative am Baron erlangen und versuchte diesen im Trade gegen den für sie wichtigen vierten Drachen (für die infernale Seele) zu bekommen.
G2 konnte sich jedoch in einem 4v5 durchsetzen, obwohl sie den ersten Verlust des Kampfes zu verzeichnen hatten und schalteten zwei weitere Gegner aus. Wieder einmal sah der LEC-Champion von 2019 wie das bessere Team in der Kluft aus und sicherte sich schließlich in der 27 Minuten den Baron und erzielte im folgenden Kampf 3 Kills.
Vor allem Caps' Aphelios dominierte die Teamfights, was sich im Kampf um den Toplane T3 Turret wiederum zeigte, als G2 den Kampf für sich entscheiden konnte, das Finale mit 3:0 gewann und sich damit den siebten LEC-Titel sicherte.
Zusammenfassend
Dies war eine herzzerreißende Niederlage für Fnatic, die in der zweiten Saisonhälfte wie das beste Team in der LEC aussah, nur um im Finale so schnell zu fallen
Leider waren sie in den ersten beiden Spielen völlig unterlegen und konnten ihr aufstrebendes Spiel im dritten Game nicht ausnutzen, so dass es zum 3:0 der Playoffs kam. Fnatic schien ein ernsthaftes Draft-Problem zu haben, da sie in allen 3 Spielen ein Problem damit hatten, eine gute Antwort auf die Picks von G2 zu finden.
G2 ist nun mit Fnatic mit jeweils sieben Titeln gleichgezogen. PERKZ steht nun ebenfalls bei sieben Titeln. Caps folgt nun dicht mit fünf – genau wie die Fnatic-Legenden Paul "sOAZ" Boyer und Bora "YellOwStaR" Kim.
Herzlichen Glückwunsch an G2 Esports – der Meister des LEC Spring Split!
Unsere Berichterstattung über die European League of Legends wird nächste Woche fortgesetzt, während die EU-Masters schon in vollem Gange sind.