Dredge Enden erklärt & wie eine Fortsetzung aussehen könnte

Dredge ist ein Indie Game Highlight, wie es im Buche steht. Fantastisches Gameplay und noch dazu eine überraschend gute Story. Die kann aber ganz schön verwirrend sein, wenn man ein paar Dinge verpasst hat, aber da können wir aushelfen.

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Dredge Enden erklärt und was wir uns für eine Fortsetzung wünschen. | © Team17

Angeln ist vermutlich für die meisten Menschen nicht gerade der Inbegriff von Action. Dredge schafft es trotzdem, aus dem Fischerleben eine spannende Angelegenheit zu machen (man nennt mich auch die Witzemeisterin).

Für die Entwicklung von Dredge haben wir Black Salt Games zu danken, und im März 2023 wurde das Spiel von Team17 veröffentlicht. Dredge ist für alle Plattformen erhältlich und mit etwa 12 Stunden Spielzeit ein grandioses Spiel für Zwischendurch.

Ich hole euch nochmal ganz kurz ab.

Dredge beginnt wie viele andere Geschichten: mit Amnesie. Als Spieler erwacht man in Großmark, einer Inselstadt, in der die erste Aufgabe darin besteht, genug Geld für die Reparatur seines Schiffes zu besorgen. Das tut man, indem man aufs Meer hinausfährt, seinen Lagerraum mit frischem Fisch füllt und für ordentlich Kohle wieder verkauft. Klingt alles ja noch ganz entspannt.

Sobald die Sonne untergeht, war es das jedoch mit einem chilligen Leben auf dem Fischkutter. Kaum wird es dunkel, wird nämlich schnell klar, weshalb die Bewohner von Großmark alle ein bisschen komisch wirken. Die ganze Gegend ist nämlich verflucht und passt man nicht auf sich auf, wird man ganz schnell von irgendeinem grusligen Seemonster überrascht und verliert vor Schreck den Controller.

Ab hier gibt es Spoiler. Ihr seid gewarnt!

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Dredge sieht zwar hübsch aus, das macht die Schrecken der Tiefsee aber auch nicht besser. | © Team17

Geschichte und Enden erklärt

Im Laufe der Geschichte lernt ihr den Sammler kennen, der euch darum bittet, fünf Relikte für ihn zu finden. Die Suche nach diesen Relikten führt euch durch die ganze Welt von Dredge. In jeder Region bekommt ihr neue Aufgaben, trefft neue NPCs und könnt euch an neuen Spielmechaniken erfreuen. Pflichtbewusst bringt man dem Sammler die Relikte zurück und im Gegenzug erhält man neue, übernatürliche Fähigkeiten, die einem das seltsame Buch des Sammlers gewährt.

Während man also von A nach B nach C schippert, sieht man immer wieder eine Sache: Flaschenpost, die da im Wasser treibt. In den Nachrichten schreibt eine Frau namens J.J. von ihrer Hochzeitsreise. Das Ganze wirkt beinahe nebensächlich, ist aber wohl der wichtigste Aspekt der Story.

  • Total vergessen: wenn ihr Dredge unterwegs spielen wollt, braucht ihr natürlich auch eine Nintendo Switch.

J.J., oder auch Julie, ist nämlich die verstorbene Ehefrau des Kapitäns - also eure eigene. Vor Spielbeginn wurde sie von einem Seemonster in die Tiefe gerissen und während dieser Tragödie hat der Kapitän sein Gedächtnis verloren.

Die beiden möglichen Enden, die euch nun offenstehen, drehen sich im Grunde darum, wie man mit dem Tod der Frau umgeht. Und so gehts:

Das "schlechte" Ende von Dredge

Macht einfach, was man euch sagt. So einfach ist das.

Ihr lernt den Sammler kennen, holt ihm die Relikte und fahrt mit ihm mitten in der Nacht auf die See. Was könnte da schon schief gehen?

Merkwürdigerweise weiß der Sammler ganz genau, wo eure Frau verstorben ist und erzählt euch urplötzlich, dass er sie mithilfe der Relikte wieder zum Leben erwecken kann. Da sagt euer Kapitän natürlich nicht Nein.

Der Sammler führt ein Ritual durch und eure ehemals tote Frau kommt zu euch zurück. Die Freude hält nicht lange an, denn ihr hinterher kommt eine absolut albtraumhafte Gestalt aus den Tiefen des Meeres, gefolgt von den Credits vor dem Hintergrund des brennenden Großmarks. Eure Frau ist zwar zurück, doch zu welchem Preis?

Das "gute" Ende von Dredge

Das "gute" Ende zu bekommen, bei dem nicht alles in Schutt und Asche liegt, ist ein wenig komplizierter. Wer nicht jede Insel im Spiel abgrasen möchte, um dieses Ende freischalten zu können, der macht sich auf den Weg ins den Quadrant P10 der Karte. Dort wartet der verrückt gewordene frühere Bürgermeister von Großmark auf euch.

Der schickt euch dann zur Wächterin des Leuchtturms in Großmark. Diese kann euch dann genau erklären, was in der Umgebung verkehrt gelaufen ist und wieso ihr so viele mutierte Fische aus dem Ozean zieht. Sie bittet euch dann, das Buch des Sammlers zu zerstören, denn nur so kann der Albtraum ein Ende haben.

Also tut ihr genau das, fahrt zurück zum Sammler und verlangt das Buch von ihm. Eure Überzeugungsarbeit endet mit einem kurzen Faustkampf. Anstatt euch anzugreifen, zerbricht der Sammler jedoch.

Plot twist: der Sammler war von vornherein nur euer Spiegelbild und der verzweifelte Versuch eures von Panik zerfressenen Hirns, den Tod eurer Frau zu verarbeiten.

Das gute Ende besteht nun darin, wieder an den Ort zu fahren, an dem alles begann: dem nassen Grab eurer Frau, doch dieses Mal versenkt ihr alle Relikte und das verfluchte Buch in den Tiefen des Ozeans. Damit akzeptiert der Kapitän den Tod seiner Frau, wird selbst von dem nächsten Seemonster verschluckt, doch rettet damit Großmark – denn die Credits laufen bei diesem Ende nicht vor einer flammenden Insel ab.

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Lasst euch nicht von diesem friedvollen Anblick täuschen. | © Team17

Dredge 2: So könnte eine Fortsetzung aussehen

Ganz ehrlich? Ich war, als ich mir das Spiel geholt hatte, nicht gefasst auf die Story. Es hätte mir schon gereicht, mir mit dem Geisterhai, der mir mitten in der Nacht auf hoher See den Schrecken meines Lebens einjagt, ein neues Trauma abzuholen, aber nein – ich muss mich auch noch damit befassen, wie man den Tod eines geliebten Menschen verarbeitet. Und es war grandios.

Kriegt man (wie ich) nun nicht genug, wartet man natürlich jetzt schon auf einen zweiten Teil. Mit Dredge 2 sollte man in nächster Zeit nicht rechnen, doch auf eine andere Sache könnte man hoffen: DLCs.

Dredge bietet sich sehr gut an für optionale Erweiterungen, beispielsweise mit neuen Gebieten. Vielleicht kann ich den Entwicklern an dieser Stelle mal ein bisschen Inspiration liefern: wie wäre es mit einem Schneegebiet? Ich will Eisfischen! Ich will mutierte Eiszapfenfische, von denen ich Albträume bekomme! Tut mir den Gefallen, dann suche ich euch mit Freuden mehr Relikte, als ihr gebrauchen könnt.

Bis ich zwischen Eisbergen navigieren kann, muss ich mich allerdings anderweitig beschäftigen. Besonders gern mache ich das auf EarlyGames YouTube Channel.

Tanja Haimerl

Tanjas größte Leidenschaft sind gute Geschichten – egal ob in Spielen, Filmen, Serien oder Büchern. Daraus folgten eine Bachelorarbeit über The Last of Us und zahlreiche Artikel für EarlyGame, in denen sie ihre Leidenschaft teilt....