Das Action-RPG Genshin Impact erschien erst Ende September, aber es hat bereits jetzt massiven Erfolg und schlägt Wellen in der Spiele-Industrie. Doch es hat auch seine Schattenseiten…
"Ich weigere mich, das Gacha-System in diesem Spiel weiter zu bewerben."
Ein Satz von Michael "Mtashed" Tash, der mehr als 600.000 Abonnenten auf YouTube hat. Die Rede ist von dem neuen Action-RPG Genshin Impact, von miHoYo, was zur Zeit um die Welt geht. Der Free-2-Play-Titel wurde nach nur einer Woche bereits über 10 Millionen Mal gedownloadet und hatte in den ersten vier Wochen nach dem Release satte 245 Millionen Dollar an Einnahmen.
Die Gefahr von Genshin Impact
Nun fragst du dich vielleicht, wie das bei einem Free-2-Play-Titel so schnell möglich ist. Da das Spiel kostenlos ist, müssen die Entwickler von Genshin Impact natürlich irgendwie anders Geld verdienen und das tun sie, wie bei so vielen anderen Spielen über Mikrotransaktionen. In Genshin Impact kannst du Geld investieren, um Wünsche zu kaufen und damit wiederum Waffen und Charaktere per Zufallsprinzip freizuschalten. Der Begriff "Gacha" ist in einigen Regionen der gängige Sprachgebrauch hierfür.
Man müsste zwar technisch gesehen kein Geld ausgeben, um Genshin Impact zu spielen, aber Spiele dieser Art sind absichtlich so konzipiert, dass sie die Spieler dazu anregen, dies zu tun. Es wird davon ausgegangen, dass sie manchmal eine Kombination aus Frustration und Versuchung verspüren, die sie dazu bringt, die Kreditkarte zu zücken.
Wenn die Sucht die Oberhand nimmt
Kommen wir auf den YouTuber Mtashed zurück. In einem Video vom Dienstag kündigte er an, dass er das Spiel nicht mehr spielen würde.
"Ich bedauere es, dass ich über dieses Spiel berichtet habe."
sagte Tash, nachdem er erklärt hatte, weshalb er wegen des Spiels nur noch schlaflose Nächte hätte.
"Ich bin den Tränen nahe, denn ich bin ein Content Creator und ich kann das als Geschäftsausgabe abschreiben. Mein Tipp-Video hat $7.300 [CAD] eingebracht und somit habe ich alle Ausgaben für die Wünsche die ich gekauft habe, wieder eingenommen. Und ich weiß, dass andere Leute das nicht tun können."
$7.300 kanadischen Dollar entsprechen etwa $5.482 in US-Dollar. In dem Video schien Tash berechtigterweise den Tränen nahe zu sein, als er über seine Erfahrungen sprach.
"Einer der großen Momente war, dass ich mir wünschte, eine bestimmte Waffe zu bekommen. Jedoch war es kein 'Mann, bin ich aufgeregt, dass ich das Ding dann zeigen kann'. Es war mehr ein 'Heilige Scheiße, wann bekomme ich das Ding endlich zum zeigen?' Ich gehöre zu den Glücklichen, der das alles für seine Arbeit macht. Aber ich bekam immer wieder die falschen Items und begann zu rechnen, bis mir einfach schlecht wurde. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Leute da draußen gibt, die denken: 'Nächstes Mal schaffe ich das. Nur ein paar Dollar mehr'."
Die Kritik von Tash an Genshin Impact wurde schnell zu einem seiner beliebtesten Videos und der Livestream danach war sein zweitbester Stream, was die Zahl der gleichzeitigen Zuschauer angeht. Tash erklärte, dass er zwar weiterhin das Spiel spielen werde, jedoch nur noch ohne Geld auszugeben.
"Dieses System ist in der Tat räuberisch", sagte einer der beliebtesten Kommentare zu Tashs Originalvideo. "Hut ab, dass du dir Sorgen um deine Zuschauer machst und sie warnst."
Zusammenfassend kann man also sagen, dass man sehr vorsichtig bei Gacha Games sein muss. Genshin Impact ist nicht das erste Spiel, dass das Gambling mit Echtgeld verwendet, aber seine Gefahr liegt in der derzeitigen Popularität. Wenn junge Zuschauer sehen, wie ihr Lieblingsstremer- oder YouTuber eine bestimmte Waffe oder seltenen Charakter ziehen, hat man automatisch das Gefühl „Hey, vielleicht habe ich auch das Glück!“. Mann sollte einfach aufpassen und sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass das Spiel auch ohne das Investieren von Geld Spaß machen kann.
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