Wir sind uns einig: Umwelt ist wichtig. Trotzdem geht die Protest-Aktion der Letzten Generation auf der Gamescom ordentlich nach hinten los. Big Fail.
Die Gamescom in Köln ist die Videospiel-Messe, auf die sich Gaming- und Streamingfreunde gleichermaßen freuen. Ekstase nach einem Turnier, die Siegerehrung steht kurz bevor. Die Welt ist kurz in Ordnung.
Auftritt: Letzte Generation. Mit weißen T-Shirts mit der klassischen Aufschrift „Stoppt den fossilen Wahnsinn!“ und ausgerüstet mit Farbpulver „stürmen“ die Klimaaktivisten die Bühne, während die beiden Moderatoren die Menge anheizen.
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Letzte Generation kommt auf die Bühne und keinen juckt's
Wie bestellt und nicht abgeholt stehen die beiden Aktivisten am Sonntagabend auf der Bühne, zuerst am Rand, als wüssten sie nicht recht, wie es jetzt weitergehen soll. Es interessiert sich auch niemand für sie, die Show geht weiter wie geplant.
Mit neuem Mut kommen sie schlussendlich zur Mitte der Bühne, einer stellt sich zwischen die Moderatoren. Die Show geht weiter wie geplant, es ist höchstens ein wenig unangenehm für alle Beteiligten.
Die junge Frau des klimafreundlichen Duos wagt danach den spektakulären nächsten Schritt: mit einem beherzten Wurf gibt es eine Ladung Farbpulver für die Trophäe. Es interessiert noch immer niemanden.
Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgefuehrten Massnahmen werden sich jetzt und fuer Tausende von Jahren auswirken."Wir tragen unseren Protest auf die grossen Buehnen - wir koennen uns nicht mehr leisten woanders zu protestieren.https://t.co/lj5sGRJLgO pic.twitter.com/RQBlaC1r20
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) August 27, 2023
Ganz entspannt kommt danach die Security auf der Bühne, was wohl der aufregendste Moment des ganzen Auftritts war, und ohne Murren oder Aufstand werden die beiden Aktivisten von der Bühne eskortiert.
Klima ist wichtig – richtiger Protest aber auch
Klimaschutz ist richtig & wichtig und die Menschheit sollte eher früher als später endlich agieren, in dem Punkt sind sich vermutlich alle einig. Dass die Letzte Generation nicht die beliebteste Organisation ist, die sich für dieses Ziel einsetzt, ist jedoch auch nicht von der Hand zu weisen.
Aufgrund fraglicher Protest-Aktionen und zum Teil ernsthaften Image-Problemen hat es die Letzte Generation mit ihrem noblen Ziel nicht gerade einfach. Es wirkt aber auch nicht unbedingt so, als wollten sie daran etwas ändern.
Wer also auch seinen Teil beitragen möchte, ohne auf die nächste Gamescom zu warten und dort dem Gewinnerteam die Show zu stehlen (oder es zu versuchen), kann bei BUND oder bei atmosfair spenden.
Hier ist die Welt noch in Ordnung: EarlyGame's YouTube.
Und hier gibts noch Jobs, bei denen Gaming-Skills extrem gerne gesehen sind.