Die Räder graben sich durch dicken Schlamm, nach einem riesigen Sprung spritzt uns das Wasser einer Pfütze mitten ins Gesicht. In MXGP 2020, dem offiziellen Rennspiel zur Motocross-Meisterschaft, wird es ziemlich schmutzig. Zum Jahresstart schlägt das Offroad-Rennspiel endlich auch auf der PlayStation 5 auf – und gibt dabei eine durchaus gute Figur ab.
Rennspiele auf der PlayStation 5 sind, auch drei Monate nach dem Release von Sonys Next-Gen-Konsole, rar gesät. Mit MXGP 2020 schlägt das offizielle Motocross-Game rund einen Monat nach dem ursprünglichen Release auch auf der neuen Hardware auf. Ob sich das Warten gelohnt hat, verrät unser Test.
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Die Verbesserungen den PS5-Fassung
Die MXGP-Serie von Entwickler Milestone markiert bereits seit einigen Jahren die Speerspitze der Offroad-Rennspiele auf nur zwei Rädern. Mit dem aktuellen Serienteil, MXGP 2020, erwartet euch allerdings der größte Schritt, den die Reihe seit Jahren vollzogen hat.
Technische Probleme wie Ruckler und Slowdowns der alten Konsolen gehören auf der PS5 der Vergangenheit an und dank schneller Ladezeiten seid ihr binnen weniger Sekunden direkt im Geschehen.
Besonders die ansehnlichen Regeneffekte und die tiefen Spuren, die die Motocross-Bikes im tiefen Schlamm hinterlassen (samt Auswirkungen auf das Fahrverhalten), stehen dem Spiel gut zu Gesicht. Mit dem Who-is-Who des Rennspiel-Genres kann das Spiel aus technischer Sicht jedoch nicht mithalten.
Vor allem bei den Grafikdetails abseits der Piste haben die italienischen Entwickler von Milestone gespart. Auch hinsichtlich der spielerischen Abwechslung tritt die Serie weiterhin auf der Stelle: Mal abgesehen von den obligatorischen schnellen Rennen, einem rudimentären Editor und der Motocross-WM gibt es hier nicht viel, was den Racing-Fan bei Laune halten würde.
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Offroad-Fahrspaß: Das Gameplay von MXGP 2020
Auf der Piste gibt MXGP 2020 eine gute Figur ab. Fahrgefühl und Physik der Bikes liefern nur wenig Anlass zur Kritik und dürften mit ihrer Mischung aus Arcade-Fahrverhalten und einer gehörigen Portion Realismus Neulinge wie Profis ansprechen.
Auch die Lernkurve kann sich absolut sehen lassen: Macht ihr nach Stürzen in den ersten Spielstunden noch regelmäßig Gebrauch von der Rückspulfunktion, um eure Fehler auszubügeln, steht ihr mit etwas Übung sogar die waghalsigsten Sprünge.
Ein wahrer Game Changer sind hingegen die Funktionen des PS5-DualSense-Controllers, den denen ihr die Streckenbeschaffenheit in euren Händen spürt.
Besonders im Karrieremodus gibt sich MXGP 2020 aber äußerst dröge. Natürlich dürft ihr neue Bikes kaufen und neue Teammitglieder rekrutieren, ansonsten reiht sich aber lediglich ein Meisterschaftslauf an den vorangegangenen.
Ärgerlich zudem, dass einige Pisten des 2020er-WM-Kalenders im Spiel durch Abwesenheit glänzen. Immerhin sind alle offiziellen Fahrer der Meisterschaft, wie der dreimalige Weltmeister Tim Gajser oder Urgestein Tony Cairoli, mit von der Partie.
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Fazit zu MXGP 2020
Mit der PS5-Fassung von MXGP 2020 liefern die Rennspiel-Profis von Milestone ihren bis dato besten Motocross-Racer ab. Vor allem aus technischer Sicht legt der aktuelle Ableger spürbar zu und leistet sich hinsichtlich des Spielgefühls keine nennenswerten Patzer. Auch die Einbindung des haptischen Feedbacks durch den DualSense-Controller sorgt für zusätzlichen Spielspaß.
Auf der anderen Seite mangelt es dem Spiel an Abwechslung und auch die öde Karriere vermag es nicht, langfristig an den Bildschirm zu fesseln. Auch der Umfang fällt leider viel zu überschaubar aus – schade, dass viele Modi aus den Vorgängern einfach wegrationalisiert wurden.
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