Brauchst du wirklich einen 500 Hertz Monitor?

Alienware hat mit dem AW2524H einen neuen 500-Hertz-Monitor am Start. Da stellt sich natürlich die Frage, ob 500 Hertz wirklich notwendig sind und welche Vorteile sie überhaupt haben. Außerdem hat so eine hohe Bildwiederholrate auch einige Nachteile.

Alienware 500 hz
Der neue Alienware-Monitor schafft 500 Bilder pro Sekunde. © Alienware

Einige der Vorteile von einem 500-Hertz-Monitor liegen klar auf der Hand: Damit kannst du bis zu 500 Bilder pro Sekunde anzeigen lassen. Das wiederum bedeutet ein butterweiches Bild, wie du es bei kaum einem anderen Monitor finden kannst.Dazu bekommst du eine deutlich schnellere Reaktionszeit als bei anderen Gaming-Monitoren . Die meisten modernen Bildschirme haben entweder 120, 140 oder 240 Hertz. Das heißt, wenn du einen Bildschirm mit 240 Hertz hast, kannst du die Bilder pro Sekunde mit dem 500-Hertz-Monitor noch einmal mehr als verdoppeln. Das kann vor allem in schnellen Shooter-Games wie Counter-Strike oder Call of Duty hilfreich sein, da du mit dem smoothen Bild Gegner besser tracken kannst. Außerdem solltest du weniger schlieren während des Spielens und in anderen Anwendungen bekommen.

Die Nachteile

Das klingt alles sehr gut und sollte dir einen Vorteil bei E-Sports-Games geben. Allerdings haben die 500 Hertz auch Nachteile, die du auf dem Schirm haben solltest. Da die Grafikkarte bei 500 Bildern pro Sekunde sehr viele Informationen an den Monitor senden muss, haben 500-Hertz-Monitore nur eine geringe Auflösung. Das Modell von Alienware löst in 1080p auf. 1440p oder gar 4K bei 500 Bildern pro Sekunde kannst du vergessen. Ist der Monitor nicht so groß und du willst damit eh nur CS:GO und Call of Duty zocken, macht dir das vielleicht gar nicht so viel aus. Allerdings bezahlst du auch einiges an Geld für die hohe Bildwiederholrate. Alienware möchte rund 830 US-Dollar für den 24,5 Zoll großen 1080p-Monitor sehen. In Deutschland ist er momentan noch nicht verfügbar, aber wir würden einen ähnlichen Preis in Euro erwarten.

Alienware from behind
Auch von hinten ist der Monitor schick. © Alienware

Die Hardware muss stimmen

Damit du die 500 Hertz überhaupt erst ausnutzen kannst, muss auch deine Hardware stimmen. Heißt, Prozessor und Grafikkarte müssen in der Lage sein, 500 Bilder pro Sekunde in dem jeweiligen Spiel zu produzieren. Auch hier ist das bei E-Sports-Titeln, die nicht so viel Hardware erfordern, sicherlich möglich. Bei modernen Triple-A-Games stößt allerdings auch die modernste Grafikkarte an seine Grenzen.Zusätzlich fraglich ist, inwieweit die 500 Bilder pro Sekunde überhaupt spürbar sind. Von 60 auf 120 ist ein großer Sprung. Von 120 auf 240 ist vielleicht auch noch spürbar. Allerdings nimmt der wahrgenommene positive Effekt bei höheren Herzzahlen weiter ab. Viele Fachmagazine schreiben, dass Redakteure oft nicht erkennen können, ob sie gerade ein Spiel in 360 oder 500 Hertz anschauen.

Wer braucht so einen Monitor

Damit möchte ich euch einen 500-Hertz-Monitor gar nicht schlecht reden. Er hat sicherlich seine Anwendungsfälle. Vor allem kann er Vorteile im E-Sports-Bereich haben und für alle Gamer, die am liebsten CS:GO und andere schnelle Shooter zocken. Allerdings solltest du dir über die Vor- und Nachteile der Technik bewusst sein, bevor du viel Geld für hohe Hertzzahlen ausgibst. Die meisten Gamer erreichen wahrscheinlich ein besseres Bild durch einen Bildschirm mit einer hohen Auflösung oder einem im Widescreen-Format .

Kay Nordenbrock
Kay Nordenbrock