In-Ear-Kopfhörer fürs Gaming? Das ist eher ungewöhnlich. Die meisten Gaming-Hardware-Hersteller setzen auf ohrumschließende Headsets mit großen 40 oder 50 Millimeter Soundtreibern. Wir wollten aber herausfinden, ob sich auch kleine Ohrstöpsel für Gamer eignen können und waren von den Ergebnissen sehr überrascht.
Dazu haben wir die Aionic4 von Shure getestet. Der Hersteller ist für sehr hochwertiges Sound-Equipment bekannt. Eines können wir schon vorweg verraten: Diesem Ruf werden die In-Ear-Kopfhörer gerecht. Fangen wir aber am Anfang an:
In-Ear-Kopfhörer können sehr komfortabel sein
Ein großer Vorteil von In-Ear-Kopfhörern ist, dass sie um einiges leichter sind als ohrumschließende Headsets mit riesigen Treibern. Sie brauchen keine Bügel, keine Polster und haben allgemein weniger Materialien verbaut. Wenn es dir also nichts ausmacht, dass sie in deinem Ohr stecken, sind In-Ears oft komfortabler als ein ohrumschließendes Headset. Das gilt auch für die Aionic4 von Shure. Wenn du die Stöpsel richtig im Ohr einsetzt, sitzen die Kopfhörer dort auch fest. Durch das leichte Gewicht führt das dazu, dass du nach einiger Zeit gar nicht mehr merkst, dass du überhaupt Kopfhörer benutzt. Und das ist unserer Meinung nach der ultimative Tragekomfort. Dazu bekommst du die In-Ears mit verschiedenen Ohrpassstücken geliefert, damit sie auch in dein Ohr passen. Du hast die Wahl zwischen Schaumstoff oder Soft-Flex-Passstücken in verschiedenen Größen.
Großer Sound aus kleinen Treibern
Die Aonic4 beweisen, dass du für großartigen Sound keine großen Soundtreiber brauchst. Das Klangbild war bei unserem Testgerät schön ausgewogen mit präsenten Höhen. Das ist vor allem für Shooter-Games spannend, da du hier besser Schritte und Schüsse hören und orten kannst. Aber auch für League of Legends kann guter Sound nicht schaden. Der Bass ist ebenfalls recht ordentlich, könnte aber präsenter sein. Insgesamt konnten wir Geräusche in Games aber immer differenziert wahrnehmen und klar zuordnen - so solls sein. Der gute Sound kommt aber nicht von irgendwo. Maßgeblich dafür verantwortlich ist wohl die Hybrid-Technologie mit zwei Treibern.
Einer der beiden Soundtreiber kümmert sich dabei um mittlere und hohe Frequenzen, während der zweite die Tiefen übernimmt. Durch eine aufeinander abgestimmte Konfiguration der beiden Treiber kann Shure mit den Aonic4 ein einzigartiges Klangbild auf engstem Raum erzeugen.
Die Verarbeitung der In-Ears ist erste Sahne
Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Du bekommst durch und durch hochwertige Kopfhörer für dein Geld. Das durchsichtige Design ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, aber es sorgt auch dafür, dass die Stöpsel recht unauffällig im Ohr sitzen. Dazu hast du die Wahl zwischen einer weißen und einer schwarzen Variante. Die Kabel an den Aonic4 sind abnehmbar, sodass du sie bei Bedarf austauschen kannst. Der Hersteller bietet dir sogar an, defekte Teile einzusenden, damit sie ausgetauscht werden. So hast du länger was von den Kopfhörern. Das mitgelieferte Kabel ist 1,20 Meter lang, was für Gaming-Zwecke relativ kurz ist. Hier merkt man, dass die Kopfhörer nicht in erster Linie für Spieler entwickelt wurden. Das merkt man auch am Anschluss. Hier bekommst du lediglich einen Klinken-Anschluss, der sich für Smartphones gut eignet, für den PC oder Laptop aber meist nicht die beste Wahl ist.
Denn hier hast du oft separate Eingänge für Audio und Mikrofon. Wenn du beides gleichzeitig mit den Shure-Kopfhörern nutzen willst, brauchst du also einen Adapter. Nutzt du ein eigenständiges Mikrofon, ist das allerdings kein Problem.
Fazit: High-End-Kopfhörer für Gamer mit Ambitionen
Für einen Preis von rund 320 Euro UVP bekommst du mit den Aonic4 extrem hochwertige In-Ear-Kopfhörer. Der Tragekomfort sowie der Sound sind hier einfach optimal für diese Art von Headset. Wenn du dazu noch ein separates Mikrofon nutzt, sind die Kopfhörer perfekt für dich. Wenn du allerdings keine hohen Ansprüche an den Sound hast, solltest du nicht so viel Geld für Kopfhörer ausgeben. In dem Fall eignet sich ein günstigeres Modell für dich besser. Auch solche testen wir regelmäßig. Schau deswegen gerne öfter in der Hardware-Abteilung von Riftfeed vorbei.