CS:GO-Caster Henry "HenryG" Greer hat auf die Anschuldigungen seiner Exfreundin Kelly Jean reagiert – hat sich das Blatt gewendet?
Kelly Jean sorgte für große Aufregung in der CS:GO-Szene: Ihr Ex, niemand anderes als der bekannte Caster HenryG, habe sie emotional angegriffen und sei auch körperlich geworden. Das Wort Vergewaltigung fiel zwar nicht, doch sie sprach davon, dass sie an dem Abend zu high war, es ihr schwindelte und HenryG ohne ihre Zustimmung Sex mit ihr hatte, der zudem sehr schmerzhaft gewesen sei.
Spät in der letzten Nacht kam jetzt eine Antwort von HenryG auf die Anschuldigungen. Er versucht die Anklagen von Jean mit alten Chatnachrichten zwischen ihr und ihm zu entkräften:
Der ganze Text lässt Jeans Anschuldigen falsch oder zumindest nicht ganz wahr erscheinen (mit Ausnahme derer, dass Henry ein beschissener Freund war, was schade ist). Eines ist aber ganz klar, sie hat es nie selbst Vergewaltigung genannt. Ihre Texte wirken nicht, wie die einer gefestigten Frau, die sich emotional von ihrem Ex distanzieren kann. Sie scheint noch Kontakt zu ihm haben zu wollen und wünscht ihm nur das Beste. Reagiert so ein Opfer sexueller Übergriffe? Die Community ist gespalten. Allerdings gibt es viele Gründe, warum Jean so reagiert haben könnte, ihre schlechten Erfahrungen und ihr gefühltes Abhängigkeitsverhältnis zu HernyG könnten damit zusammenhängen.
Kelly Jean twitterte nun innerhalb einer Zeitspanne von weniger als einer Stunde nach Greers offizieller Antwort etwa ein Dutzend Mal. Alle Posts zielten darauf ab, seine Erklärungen zu diskreditieren und den Caster weiter zu belasten, aber plötzlich, ein paar Stunden später, waren sie alle verschwunden. Was im Internet gewesen ist, bleibt jedoch im Internet... Und hier kommen die Screenshots:
Es ist schwierig eine Meinung zu dem ganzen Skandal zu entwickeln, weil Jeans Anschuldigungen, ihr Verhalten und ihre Chat-Nachrichten immer wieder wechseln. Doch mit einem hat sie Recht: Selbst wenn es keine Vergewaltigung war, ist Sex mit jemandem zu haben, der kaum mehr reagieren kann und dem es schlecht geht, eine unmögliche Art und Weise mit einem anderen Menschen umzugehen. Angeblich soll sie Zuspruch anderer Ex-Partner/-Affären bekommen haben, die ähnliches über HenryG berichten. Doch es bleibt schwer zu sagen, wer jetzt die Wahrheit sagt. Ist HenryG nur ein schlechter Freund oder hat er doch mehr getan? Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beantworten.
Nach den Tweets zog sich Kelly Jean übrigens aus der öffentlichen Debatte zurück und schaltet ihren Twitter-Account auf privat:
Natürlich liegt es nicht an uns, zu entscheiden, wer Recht oder Unrecht hat. HenryG sagte, er habe nicht mehr die Absicht, die Situation zu kommentieren, doch Jean, während ihr Twitter noch aktiv war, verriet, dass sie vorhabe, einen weiteren TwitLonger-Post als Antwort auf HenryGs Text zu schreiben. Ob das mehr Klärung bringen würde, bleibt abzuwarten.
Doch Berichte über (sexuelle) Belästigung im Esports sind aktuell vermehrt aufgekommen: Influencer Syndicate wurde von zwei Ex-Partnerinnen beschuldigt, Caster GranDGranT aufgrund einiger Vorfälle von Evil Geniuses gefeuert. Ist #metoo im Esports angekommen?