Wie in jedem Jahr eröffnet EA Sports mit der American-Football-Reihe Madden NFL die Sportspiel-Saison. Madden NFL 21 ist da und wir verraten im Test, ob und für wen sich das neue Update lohnt.
Die Sportspiel-Saison ist eröffnet. Wie gewohnt bildet die American-Football-Simulation Madden den Auftakt. Reichen die Neuerungen, um das neue Update nach vorne zu katapultieren? Das klären wir im Madden NFL 21 Test.
Quick-Facts zu Madden NFL 21:
- Entwickler: EA Sports
- Publisher: EA Sports
- Genre: Sportspiel
- Release: 28.08.2020
Touchdown für Madden NFL 21
Wie es für die National Football League (NFL) in Zeiten von Corona weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Immerhin betreten die Quarterbacks und Spieler der Top-Teams in Madden NFL 21 schon jetzt den virtuellen Rasen, um sich in der beliebtesten Sportart der USA zu messen. Doch American Football erfreut sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit.
Madden NFL 21 orientiert sich, trotz vieler Detailverbesserungen, stark am direkten Vorgänger. Fans der Reihe dürften sich in der Simulation also sofort heimisch fühlen. Auch wenn die neue, moderne Aufmachung der Menüs mit Sicherheit nicht jedem schmecken dürfte.
Vor allem an der Defense hat EA Sports mit dem neuesten Ableger kräftig geschraubt. Dank neuer Pass-Rush-Steuerung sind die Spielzüge in der Verteidigung leichter und vor allem intuitiver auszuführen – nämlich mit dem rechten Analogstick.
Das revolutioniert das Spielgefühl zwar nicht, wirkt sich aber positiv auf den Spielspaß auf. Vor allem in Kombination mit den positionsbasierten Tacklings, die für Angreifer und Verteidiger gleichermaßen greifen. Mithilfe des Skill-Sticks können wir in der Offensive jetzt noch mehr Spezialbewegungen miteinander verbinden und uns so in letzter Sekunde an unserem Gegenspieler vorbei drehen.
Viele Detailverbesserungen, die in Madden NFL 21 auf dem Platz für ein besseres Spielgefühl sorgen. Eine Revolution stellt der neueste Serienteil allerdings nicht dar, weder aus spielerischer noch aus technischer Sicht. Dennoch merzt EA Sports beim Gameplay die größten Kritikpunkte am Vorgänger aus. Sehr erfreulich.
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Face Of The Franchise und The Yard
Das wohl größte Update hat in diesem Jahr der Story-Modus Face Of The Franchise erfahren, der die Geschichte des Heartbreak Kids von der Highschool in die NFL erzählt. Story-Modi in Sportspielen sind immer so eine Sache… Auch Madden NFL 21 bemüht sich redlich, eine spannende Geschichte zu erzählen, in der sogar Rapper Snoop Dogg eine Rolle spielt.
Nett anzusehen, aber ohne wirklichen Tiefgang und stellenweise einfach nur zum Fremdschämen. Braucht man denn wirklich eine Geschichte in einem American-Football-Spiel? Schon die FIFA-Reihe ist an dem Versuch kläglich gescheitert. Immerhin gibt sich Madden wirklich Mühe und lässt uns beispielsweise in Interviews und Pressekonferenzen Einfluss auf die Handlung nehmen.
Besser gefällt uns da schon der neue Arcade-Spielmodus The Yard, der an das VOLTA-Pendant der FIFA-Reihe erinnert. NFL Street lässt grüßen. Auf einem kleineren Spielfeld mit weniger Akteuren pro Team stehen hier temporeiche Partien im Fokus. Eine gelungene Abwechslung zum klassischen American Football, die dank etlicher mehr oder weniger cooler Freischaltungen (Leoparden-Boxershorts und bauchfreie Tops inklusive) auch auf lange Sicht motivieren.
Wenn, ja wenn da die Mikrotransaktionen nicht wären. The Yard wird, genau wie Madden Ultimate Team, für EA Sports zum Zugpferd und nahezu alle Freischaltungen sind auch für Echtgeld erhältlich. Geld regiert immer mehr die EA Sports-Welt und das schmeckt uns gar nicht.
Fazit zu Madden NFL 21
Evolution statt Revolution. EA Sports setzt bei Madden NFL 21 auf das aus dem Vorgänger bekannte (und gelungene) Grundgerüst und verbessert dieses nur im Detail. Das mag für langjährige Fans zu wenig sein, Neueinsteiger fahren mit dem aktuellen Serienteil allerdings besser. Ein Season Update-Modell wie bei eFootball PES 2021 wäre allerdings der fairere, bessere Weg gewesen.
Das liegt vor allem am spürbar optimierten Gameplay samt neuer Pass-Rush-Steuerung, sowie an der optimierten Präsentation. Und das Next-Gen-Upgrade gibt’s zum Release der PlayStation 5 und Xbox Series X ja auch noch obendrauf, Madden NFL 21 ist also zukunftssicher. Zumindest erstmal.
The Yard und der überarbeitete Face of the Franchise-Modus allein sind jedenfalls kein Kaufgrund. Kleinere Grafikbugs und die immer gleichen Kommentare stoßen sauer auf, ansonsten macht Madden NFL 21 eine Menge richtig.