Google Stadia steht nach schlechten Bewertungen und starker Konkurrenz von Microsofts xCloud auf schwankenden Beinen. Das Cloud-Gaming Projekt der Xbox-Schmiede sieht bisher recht vielversprechend aus und scheint aus Stadias Fehlern gelernt zu haben.
Microsoft bestätigte die Next-Gen-Konsole Xbox Project Scarlett während der E3 2019 Keynote und bekräftigte das Versprechen, dass Cloud-Gaming der Kern von Project Scarlett werden wird. Xbox Chief Phil Spencer gewährte der Welt einen Einblick in die Fähigkeiten von Microsofts eigenem Cloud-Gaming-Dienst xCloud.
Während des Vortrags stellte Microsoft eine neue “Konsolen-Streaming” Funktion vor, welche xCloud als eigenständigen Cloud-Gaming Dienst charakterisierte. Konsolen-Streaming werde damit die Xbox One Konsolen der Spieler in hauseigene Cloud Server verwandeln. Mit dem Dienst bekommen die Spieler auf ihren Smartphones und Tablets jederzeit Zugriff auf ihre bereits bestehende Spielebibliothek. Und Microsoft ist gewillt, aus den Fehlern von Google zu lernen.
Was ist xCloud?
Spieler sind bereits in der Lage, über 50 Xbox Titel auf ihrem Mobiltelefon oder dem Tablet mittels der Project xCloud Preview zu spielen. Xbox behauptet, dass die Nutzer “nicht auf Downloads warten müssen”. Wir halten dies jedoch für eine kühne Behauptung – selbst für schnelle mobile Datenverbindungen wie LTE. „Project xCloud wird entweder mit W-Lan oder einer mobilen Datenverbindung funktionieren, die 10Mbps für Downloads unterstützt. Für W-Lan Nutzer empfehlen wir eine 5Ghz Verbindung.”
Die Registrierung ist einfach
Xbox erlaubt seinen Nutzern an der Testphase von Project xCloud über folgenden Link teilzunehmen. Folgt den Schritten dort, um eine Einladung zu erhalten. Allerdings ist die Preview offiziell nur in den USA, Großbritannien und Südkorea verfügbar. Microsoft warnt außerdem davor, dass die Preview limitiert ist. Es kann daher einige Monate dauern, bis ein Nutzer ausgewählt wird. Jedoch stehen die Chancen gar nicht so schlecht, auch relativ schnell in das Programm aufgenommen zu werden. Bei unserem Test hat es nur einen Tag gedauert, bis die Registrierung bestätigt wurde. Zu betonen ist, dass ihr keine Xbox Konsole, ein Xbox Profil oder ein Live Abo benötigt, um Project xCloud zu nutzen. Dies macht Microsoft auch in seinen FAQ mehr als deutlich: “Nein! Alles was ihr benötigt, ist ein kompatibles mobiles Endgerät und ein Xbox Controller, welcher Bluetooth unterstützt. Wenn ihr keine Nutzerkonten bei Xbox oder Microsoft besitzt, könnt ihr diese kostenlos während der Registrierung erstellen.”
Wird Project xCloud Google Stadia überholen?
Was hält Project xCloud davon ab, wie Google Stadia, ein Schlag ins Wasser zu werden? Microsoft hat momentan viel Zeit, um aus den Fehlern von Stadia zu lernen. Durch die momentan laufende Beta ist es außerdem möglich, gleich zu Beginn Kinderkrankheiten auszumerzen und vieles richtig zu machen.
Zusätzlich scheint es, dass Microsoft derzeit alle seine Ressourcen in Bewegung setzt, um den Nutzern Gaming überall, zu jederzeit und mit jedermann zu ermöglichen. Das klingt ambitioniert, ist aber definitiv machbar. Die Eindrücke aus der laufenden Beta sind generell sehr positiv. Auch bei der Anzahl der spielbaren Titel liegt Microsoft mit der doppelten Menge deutlich vor der Konkurrenz von Google.
Natürlich ist auch xCloud nicht problemfrei. Es scheint jedoch, als habe Microsoft das richtige Rezept gefunden. Die Himmelsstürmer von Google sind mit Stadia vorerst auf den harten Boden der Realität zurückgefallen.
Was denkt ihr, wer mit Cloud-Gaming das Rennen macht? Bekommt Google die Probleme mit Stadia in den Griff oder wird Microsofts Project xCloud der große Gewinner sein? Gibt es vielleicht sogar einen weiteren Konkurrenten, den ihr auf dem Zettel habt?