Die wöchentlichen Gratis-Vollversionen von Epic Games sollten für jeden Gamer eigentlich nice sein. Aber das Interesse scheint immer mehr abzunehmen; sehen wir uns einmal an, woran das liegen könnte.
Noch vor ein paar Jahren klang das eher nach einem Wunschtraum: Woche für Woche eine neue kostenlose Spiele-Vollversion. Aber der Traum wurde wahr: Epic Games verfolgt die Strategie, User mit regelmäßigen Spielgeschenken in den Store zu locken. Seit der Einführung im Jahr 2018 gab es für die User fast durchgehend kostenlose Spiele. Doch trotz des verlockenden Angebots gehen die Download-Zahlen weiter zurück.
Epic Games Store: Kostenlose Spiele werden immer unbeliebter
Epic Games hat Zahlen über das Jahr 2023 veröffentlicht. Aus diesen Zahlen geht nicht nur die Gesamtzahl der Nutzer hervor, sondern auch die Anzahl der angebotenen kostenlosen Spiele und die Häufigkeit ihrer Downloads.
Im Jahr 2021 wurden 89 kostenlose Spiele angeboten, die über 765 Millionen Mal wahrgenommen wurden. Schon im Jahr 2022 ist ein Abwärtstrend erkennbar: Trotz der Bereitstellung von 10 Spielen mehr ist die Anzahl der Downloads auf 700 Millionen gesunken. Dieser Trend setzte sich 2023 auf noch stärkere Weise fort. Die 86 angebotenen kostenlosen Spiele wurden nur noch 586 Millionen Mal geclaimt (geclaimt bedeutet, dass ein User das Spiel aktiv seiner digitalen Epic Games-Bibliothek hinzugefügt hat). Im Vergleich zu 2021 sanken die Download-Zahlen um 23,4 %.
Aber was ist der Grund dafür?
Epic Games: Warum wollen immer weniger Leute kostenlose Spiele?
Um den Grund für das sinkende Interesse herauszufinden, lohnt es sich, das Angebot an kostenlosen Spielen von Epic Games genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie hat sich das Angebot verändert? Gibt es mehr oder weniger kostenlose Spiele? Welche Art von Spielen werden angeboten?
Im Jahr 2021 bot Epic Games insgesamt 103 Spiele in ihrem Programm an, die 749 Millionen Mal downgeloadet wurden. Die reine Anzahl der angebotenen Freebies hat seitdem abgenommen. Allerdings ist sie nicht so stark gesunken wie die Anzahl der geclaimten Spiele. Es muss also andere Gründe für den Rückgang geben.
Unsere Kollegen von GameRant haben sich die Mühe gemacht, eine Liste zusammenzustellen, die jedes von Epic Games verschenkte Spiel enthält. Und es gibt ziemlich viele davon. Jeder kann selbst über die Qualität der angebotenen Spiele urteilen.
Die Anzahl der größeren und beliebteren Spiele hat jedoch seit 2020 stetig abgenommen. Und die großen Titel, die später angeboten wurden, waren bereits ein- oder mehrmals Teil des Freebie-Angebots. Zum Beispiel war Fallout 3 2022 und 2023 bei Epic Games kostenlos erhältlich. Auch die Tomb Raider-Trilogie wurde zweimal verschenkt: 2021 und 2022. Shadow of the Tomb Raider konnte auch einzeln in Form der Definitive Edition 2022 abgestaubt werden.
Man könnte also sagen, dass die kostenlosen Spiele weniger attraktiv geworden sind, entweder wegen der Spiele selbst oder aufgrund der doppelten Angebote.
Über die letzten Jahre hinweg war Epic Games jedoch nicht das einzige Unternehmen, das kostenlose Spiele angeboten hat. Seit 2020 bietet auch Amazon Prime regelmäßig eine Vielzahl von Spielen kostenlos an. Auch der Game Pass von Microsoft, der seit 2017 in Form des Xbox Game Pass besteht, ist beliebter geworden.
Da es so viele Anbieter gibt, gibt es zwangsläufig ein Überangebot an Spielen für die Spieler. Wenn man jeden Monat auf 5 Plattformen überprüfen muss, wie viele kostenlose Spiele man sammeln kann, verliert man irgendwann das Interesse. Aus meiner eigenen Erfahrung: Meine Spielebibliotheken sind bereits überfüllt. Ich erinnere mich nicht einmal mehr daran, wie oft ich die Tomb Raider-Trilogie mittlerweile geschenkt bekommen hab.
Außerdem ist es nahezu unmöglich, alle Spiele, die man kostenlos erhält, zu spielen.
Es gibt also viele Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn es darum geht, dass weniger Leute das Angebot an kostenlosen Spielen von Epic nutzen. Epic kann diesen Trend eigentlich nur aufhalten, indem sie das Spieleangebot grundsätzlich attraktiver machen. Das heißt, mehr Hochkaräter; aber das kostet Epic natürlich wiederum umso mehr Geld. Ein echtes Dilemma also.