Twitch ist inzwichen satte 45 Milliarden Dollar wert, aber trotzdem immer noch nicht profitabel. Woran liegt das?
Streaming ist heutzutage eine der größten Unterhaltungsformen. Was als Nische begann, ist inzwischen Mainstream (lustiger Witz, ich weiß). Viele Influencer sind auch Streamer und übertragen ihre Inhalte auf der bekannten Gaming-Streaming-Plattform 'Twitch', die jetzt auch für andere Arten von Content neben Gaming genutzt wird.
Wie geht es der milliardenschweren Plattform dabei? Trotz der hohen Nutzerzahl scheint das Unternehmen immer noch nicht profitabel zu sein. Aber warum ist das so?
Warum ist Twitch immer noch nicht profitabel?
In einem Livestream machte Twitch-CEO Dan Clancy reinen Tisch zur finanziellen Situation der Plattform:
“Ich bin mal ganz ehrlich: Wir sind zu diesem Zeitpunkt nicht profitabel.”
Dieses Eingeständnis wirft Licht auf eine langjährige Herausforderung für Twitch – Gewinn zu machen.
Der finanzielle Kampf ist nichts Neues, sondern war schon vom Anfang an ein Problem für Twitch. Während die Plattform sich weiterentwickelt hat, blieb das Kerndilemma bestehen: die extremen Kosten, die mit Livestreaming verbunden sind.
Mit 1,3 Millionen Streamern, die täglich live gehen und jeweils erhebliche Infrastruktur- und Bandbreitenressourcen benötigen, türmen sich die Ausgaben schnell auf.
Twitch Prime, das bei Amazon Prime enthalten ist, verschärft die Geldprobleme von Twitch, da es Amazon wahrscheinlich mehr kostet, als es einbringt. Eine Änderung der Twitch Prime-Abonnements würde aber die Einnahmen der Streamer reduzieren und den finanziellen Druck erhöhen.
Was Twitch derzeit am Leben hält, ist die Loyalität der Nutzer. Über die Jahre hat die Plattform eine Gemeinschaft von Streamern und Zuschauern aufgebaut, die ihre Inhalte an die Infrastruktur von Twitch angepasst haben. Dies ist ein Vorteil, den sie gegenüber ihren Konkurrenten, Kick und YouTube, haben.
Aber auch hier gibt es Probleme, denn es verlassen tatsächlich viele inzwischen die Plattform. Dies liegt zum Teil daran, dass Twitch ihren Umsatzanteil an den Streamern erhöht hat, um mehr Gewinn zu machen, was viele verärgert hat.
Before the most recent creator backlash, Twitch cut revenue share from 70/30 to 50/50, fired a quarter of their staff and their CEO jumped ship. Now @KickStreamsLive is poaching their biggest streamers. They're fuckin' DONE. Amazon will sell it off or shut it down IMHO. pic.twitter.com/SQlsEgEqEq
— Kneon (@Kneon) June 17, 2023
Kürzlich hat Twitch auch die Anzahl der Werbeanzeigen erhöht, obwohl die Zuschauer das offensichtlich nicht mögen, und hat die Unterstützung für Märkte wie Südkorea aufgrund hoher Kosten eingestellt.
Die Zukunft von Twitch hängt immer noch davon ab, wie sich diese Änderungen auswirken werden. Sie müssen das Geldverdienen mit der Zufriedenheit ihrer Nutzer abwägen. Und bei einer Plattform wie Twitch wird das weiterhin eine schwierige Aufgabe sein.