Das Olympische Komitee behauptete noch kürzlich, dass die Spiele in Tokio nicht abgesagt werden. Doch angesichts der Corona-Pandemie scheint es seine Meinung geändert zu haben. Die Qualifikation für die Intel World Open, die an die Olympischen Spiele gebunden war, wurde verschoben, das Finale bleibt vorerst unverändert.
Erst vor einer Woche hat das Internationale Olympische Komitee noch behauptet, dass es das Datum der diesjährigen Olympischen Spiele nicht ändern werde. Viele standen dieser Aussage skeptisch gegenüber und hatten eine andere Ankündigung erwartet. Zuvor sagte der französische Präsident des Olympischen Komitees, Denis Masseglia, dass die Olympischen Spiele nicht stattfinden solange sich die Lage bis Mai nicht verändern. Es scheint, dass das IOC den Ernst der Lage inzwischen erkannt hat und nicht bis Mai warten will.
Olympische Spiele werden verschoben
Sowohl Japans Premierminister Shinzo Abe als auch das IOC waren sich seit dieser Woche einig, dass die Spiele verschoben werden müssen. Da eine Absage nicht in Frage kam, einigten sich die Parteien auf eine Verschiebung auf 2021. Abe erklärte dazu:
Wir sind uns einig, dass eine Verschiebung der beste Weg ist, um sicherzustellen, dass die Athleten in bester Verfassung sind, wenn sie an den Wettkämpfen teilnehmen – und auch um die Sicherheit der Zuschauer zu gewährleisten.
Der Start der Olympischen Spiele in Tokio waren ursprünglich für den 24. Juli geplant, das neue Datum für 2021 steht noch nicht fest.
Die Intel World Open
Direkt mit den Olympischen Spielen verbunden war eine Esports-Veranstaltung: die Intel World Open. Hier standen Esports kurz davor olympisch zu werden – aber vielleicht sollte es dieses Jahr nicht sein. Intel und das IOC kündigten die Veranstaltung für den 22. bis 24. Juli an und noch wurde an den Daten nichts geändert. Bei den World Open werden zwei beliebte Esports-Titel vertreten sein, Street Fighter V und Rocket League.
Der Preis
Der Preispool für die Intel World Open ist auf 500.000 Dollar festgelegt, die gerecht zwischen den beiden Spielen aufgeteilt werden. Das wird für beide Titel der größte Preispool bisher sein, da er den Preispool der EVO um ein Vielfaches übertrifft. Die EVO ist für die beiden Titel eine der größten Esports-Veranstaltungen.
Street Fighter V
Street Fighter V ist eine natürliche Wahl, da sowohl die Olympischen Spiele selbst als auch die World Open in Japan stattfinden. SFV wird vom japanischen Entwicklerstudio Capcom entwickelt und veröffentlicht. Sie sind auch für zahlreiche andere Titel wie Resident Evil, Devil May Cry, Mega Man und andere bekannt. SFV hat sich mit der Markteinführung schwer getan, da viele das Spiel als unvollständig kritisierten. In den letzten Jahren räumte Capcom die meisten Kritikpunkte aus dem Weg und machte das Spiel zu dem, was es von Anfang an hätte sein sollen. Die Street Fighter-Profiszene ist eine der ältesten im Esports und geht auf Street Fighter II aus dem Jahr 1991 zurück.
Rocket League
Die zweite Wahl für die Intel World Open ist Rocket League, das von Psyonix entwickelt und veröffentlicht wird. Rocket League ist heutzutage zweifellos ein populärer Titel, hat aber weniger mit eigentlichem Sport zu tun. Im Gegensatz zu Street Fighter, wo man in Runden kämpft. Trotzdem war Rocket League eine gute Wahl, da es mit der Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit und der Abwesenheit von Gewalt die Anforderungen des IOC erfüllt. Der Titel von Psyonix ist im Grunde genommen Fußball mit ferngesteuerten Autos, erfüllt also sämtliche Voraussetzungen.
Die Online-Qualifikationsspiele, die für den 20. März angesetzt waren, wurden auf Mai verlegt. Das gibt den Organisatoren genügend Zeit, um zu entscheiden, ob das Ereignis wie geplant stattfinden wird. Die Live-Qualifikation wird am 11. und 14. Juni in Katowice, Polen, stattfinden. Das Finale ist für den 22. und 24. Juli in der Zepp Divercity in Tokio geplant. Da aber schon die IEM Katowice ihre Tore geschlossen hatte, stehen sowohl die Live-Qualifikation als auch das Finale zu diesem Zeitpunkt noch auf recht wackeligen Beinen.
Das Positive daran ist, dass jeder an den Qualifikationen teilnehmen kann, und angesichts der Verzögerungen habt ihr noch Zeit es selbst zu versuchen. Bis dahin gibt es zum Glück noch einige Online-Veranstaltungen, die man beobachten kann, wie die Flashpoint, WeSave! oder das FIFA Online-Turnier.