Lohnt sich Razer Cortex, wenn man die Hardware nicht hat?

Wenn ihr gedacht habt, Razer Cortex sei nur für Besitzer von Razer-Hardware gedacht, dann habt ihr euch geirrt. Razer Cortex hat nämlich allen PC-Spielern eine Menge zu bieten. Ich habe Razer Cortex für euch getestet.

Razer Cortex Review H
Razer hat große Pläne für Cortex! | © Razer

Razer bietet eine kostenlose Software an, die die Leistung verbessern soll. Als Gamer (der sich schmerzlich bewusst ist, wie viel das Aufrüsten von Hardware kosten kann) werde ich beim Thema Leistungs-Boost durchaus hellhörig, also habe ich beschlossen, mir die Software mal näher anzusehen.

Die Kurzfassung? Razer Cortex bekommt eine Empfehlung von mir, zumal die Software auch noch kostenlos ist. Gamer mit einem High-End-Setup werden aber nicht so viel von Razer Cortex haben – wenn allerdings bei eurem Equipment noch Luft nach oben ist, können sich die Verbesserungen durch Cortex sehen lassen. Unten gibt es den kompletten Test.

Ich habe Razer Cortex auf einem PC mit Windows 11 und den folgenden Eckdaten getestet:

CPUAMD Ryzen 7 5700X
GPUNVIDIA GeForce RTX 4060
RAMRAM 32 GB

Was ist Razer Cortex?

Razer Cortex ist ein Game Launcher, der auch eine Reihe von Tools zur Optimierung und einen Shop zum Kauf neuer Spiele enthält. Entgegen meiner ersten Annahme ist Razer-Hardware zur Nutzung der Software nicht zwingend notwendig.

Zu den in Cortex enthaltenen Tools gehören der Game Booster und der System Booster, die im Grunde für jeden PC-Besitzer nützlich sind. Als ein einziger Launcher für alle Spiele kann dir die Software das Zocken deutlich komfortabler machen und obendrein eine Menge Ärger ersparen.

Wie einfach lässt sich Razer Cortex installieren?

Wie oben erwähnt, ist Cortex völlig kostenlos und sehr einfach zu installieren:

  1. Installer herunterladen (etwa 7,5 MB).
  2. Installer öffnen und Razer Cortex zum Download und zur Installation auswählen (etwa 250 MB).
  3. Razer Cortex öffnen und sich entweder mit Google, Facebook, Twitch oder als Gast anmelden.
Und das war's auch schon! Nach rund dreieinhalb Minuten war Razer Cortex bei mir installiert und startklar.
Cortex Sign in
"Als Gast fortfahren" als Option weiß ich immer zu schätzen. | © Razer
Ist erst einmal alles installiert und man hat sich angemeldet, findet Cortex automatisch all deine Spiele von den verschiedenen Plattformen (Steam, Epic, Ubisoft Connect usw.) und sortiert sie in deiner Bibliothek. Jetzt kannst du anfangen, die Razer Cortex Tools richtig zu nutzen.

Razer Cortex nutzen

Razer Cortex enthält einen Launcher für alle Spiele, einen Bereich für Angebote und Belohnungen und sogar eine neue Add-on-Funktion zum Herunterladen zusätzlicher Tools von Razor-Partnern, aber in dieser Review werde ich mich auf die beiden wichtigsten Tools konzentrieren: Game Booster und System Booster. Spoiler: Mit dem Game Booster hatte ich beim Zocken bereits einen Mehrwert, aber es war der System Booster, der mich wirklich beeindruckt hat.

Game Booster

Eine der Hauptattraktionen von Razer Cortex ist der Game Booster, der die Leistung des PCs verbessern soll, indem er ihn optimiert. Aber tut er das? Kurz und bündig: Der Game Booster konnte meine durchschnittlichen FPS je nach Spiel um etwa 10-15 Frames erhöhen. Das ist zwar nicht herausragend und auch kein so großer Sprung wie bei der Verwendung von DLSS, aber dennoch unbestreitbar eine Verbesserung.

Game Booster
Der Game Booster spart einen Haufen Speicherplatz. | © Razer

Das funktioniert, indem man vor dem Starten eines Spiels in den „Boost-Modus“ wechselt, den Cortex auch automatisch beendet, sobald du das Spiel beendest. Im Boost Modus werden alle unwichtigen Hintergrundprozesse deaktiviert. Du könntest diese Prozesse auch manuell selbst abschalten, aber mit dem Game Booster geht das wesentlich einfacher und koordinierter – und obendrein kannst du die Prozesse dann bequem wieder aktivieren, wenn du das Spiel beendest.

Das ist keine revolutionäre Technologie, aber sie funktioniert und ist praktisch.

System Booster

Der System Booster-Teil von Razer Cortex ist für so ziemlich jeden nützlich, sogar für diejenigen, die gar keine Computerspiele zocken, und gehört zu den besten kostenlosen Softwares in dem Bereich, die ich bislang kennenlernen durfte. Der System Booster umfasst praktisch vier Tools in einem und ist darauf ausgelegt, dass der PC lange herhält:

  • System Clean: Das ist wohl das wichtigste Tool. Es findet Junk-Dateien, die sich mit der Zeit ansammeln und keinen Zweck mehr erfüllen, und löscht sie dann. Es fand 4,8 GB an besagten Junk-Dateien auf meinem Computer und löschte sie innerhalb von etwa zwei Minuten.
System Clean
Fast 5 GB... | © Razer
  • Speed Up: Dieses Tool kann Usern mit Low-End-Konfigurationen helfen, den PC für anspruchsvollere Programme zu optimieren. Es deaktiviert dauerhaft so viele überflüssige Prozesse wie möglich. Während das Anhalten von nur einem dieser Hintergrundprozesse fast keine Auswirkungen hat, machen mehrere Prozesse in Summe ordentlich was aus und du kannst dir dadurch eine Menge Speicherplatz sparen. Für die meisten Benutzer sind die Dinge, die Speed Up deaktivieren möchte, wie zum Beispiel die vorgeschlagenen Inhalte in den Windows-Einstellungen, es jedoch nicht wert, für solch kleine Gewinne geopfert zu werden.
  • Defrag: Das Defrag-Tool macht genau das, was der Name andeutet: es defragmentiert die Festplatte. Das ist nützlich für diejenigen, die ihre Spiele immer noch auf einer HDD und nicht auf einer SSD laufen lassen, aber wie bei dem Speed Up-Tool solltest du keine zu großen Verbesserungen erwarten.
  • My Rig: Der letzte Teil vom System Booster greift nicht aktiv ins System ein: My Rig bietet dir einfach einen Überblick über deine Hardware Specs. Es gibt bereits mehrere Möglichkeiten, das auch in Windows zu tun, aber es sieht sauber aus und die Specs sind gut sortiert.
My Rig
My Rig bietet einfach eine übersichtliche Darstellung von Infos, die auch anderswo verfügbar sind. | © Razer

Es gibt viele Programme, die das tun, was System Clean tut, aber die meisten von ihnen sind nicht kostenlos, und die, die es sind, funktionieren oft nur dürftig. Cleaning Tools wie dieses sind nicht unbedingt notwendig, aber du wirst überrascht sein, wie viele Junk-Dateien sich bei der täglichen Nutzung deines PCs über die Zeit ansammeln.

Die anderen drei Tools sind eher situativ einsetzbar, aber wenn du um jeden zusätzlichen Frame kämpfst oder noch eine Festplatte verwendest, könnten sie recht nützlich für dich sein.

Lohnt sich Razer Cortex?

Razer Cortex bündelt eine Reihe von Tools, die im Allgemeinen gut gestaltet, nützlich und (vor allem) kostenlos sind. Ich denke, es wird sich für viele von euch lohnen, vor allem für diejenigen, deren Setup sich eher am Low-End befindet.

Die Software kann keine Wunder wirken, aber gleichzeitig bietet Razer mit Cortex auch keinen Humbug an. Beim Zocken wirst du Verbesserungen feststellen, wenn du alle Optimierungstools benutzt, und für die langfristige Wartung funktionieren die System-Booster-Tools wie beschrieben sehr gut.

Jon Ramuz

I am and always have been a lover of adventure and fantasy, and find that my favorite books and games are always to be found somewhere between the twin peaks of Tolkien and Gygax. The Shire is, after all, my...