Virtual GPs und virtuelle Motorsport-Events haben im Jahr 2020 für einen unglaublichen Boom im Sim-Racing gesorgt. Du willst dich selbst hinter das Lenkrad klemmen, hast aber keine Ahnung, was du eigentlich benötigst? Wir verraten es dir im Sim-Racing Hardware Guide.
Sim-Racing ist die möglichst realistische Darstellung des Motorsports in Videospielen – so zumindest die Kurzfassung. Was sich genau hinter der Esports-Kategorie verbirgt, haben wir dir in unserem Tutorial bereits verraten. Doch wo fängt man an, wenn man selbst ins Sim-Racing einsteigen will? Was brauchst du dafür? Wir verraten es dir in unserem Sim-Racing Hardware Guide.
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1. Wo willst du spielen?
Der erste und vielleicht wichtigste Punkt überhaupt. Bevor du ins Sim-Racing einsteigst, solltest du dir im Klaren darüber sein, wo du überhaupt auf die Rennstrecke gehen willst. Die meisten und namhaftesten Sim-Racing-Games erwarten dich auf dem PC.
Sim-Racing gibt es in vielen Farben und Formen. Mit GT-Boliden auf echten Rennstrecken, in Formel-Sportwagen, auf Motorrädern und sogar Offroad in Rallys. iRacing, rFactor 2 oder RaceRoom gibt es nur auf dem PC – die Auswahl an möglichen Spielen ist gigantisch.Doch Sim-Racing-Spiele wie F1 2020, Project Cars 2, DiRT Rally 2.0 gibt es auch auf Konsolen. Forza Motorsport 7 und Gran Turismo Sport sogar exklusiv auf Xbox beziehungsweise PlayStation.
Auf der anderen Seite ist der PC technisch klar im Vorteil. Zumindest, wenn du einen leistungsfähigen Rechner besitzt. Auf dem PC gibt’s 144 und mehr FPS (also 144 Bilder pro Sekunde), auf Konsolen meist nur 30-60. Das ist besonders in Rennspielen ein unglaublicher Vorteil.
Glaubt uns: wer einmal Assetto Corsa Competizione in 144 FPS erlebt hat, hat mit der Konsolenfassung (30 FPS) keine Freude.
Also: Wo willst du deine Rennen bestreiten? Auf PC oder einer der beiden Konsolen?
2. Welches Sim-Racing-Spiel willst du zocken?
Hast du dich für eine Plattform entschieden, stellt sich auch schon die nächste Frage: Welches Sim-Racing-Spiel soll es denn werden? Nahezu alle der oben genannten Titel können große Turniere vorweisen. Viele davon sind mittlerweile relativ günstig erhältlich oder teilweise sogar komplett kostenlos spielbar.
Project Cars 2 mit der Logitech McLaren G Challenge 2020 kostet keine zehn Euro mehr, Assetto Corsa mit der Ferrari Hublot Esports Series ist ähnlich günstig zu haben. RaceRoom kann (mit einer umfangreichen Testversion) sogar ohne jegliche Kosten heruntergeladen werden.
Es lohnt sich, verschiedene Sim-Racing-Titel herunterzuladen, um das Spiel zu finden, das dir am meisten Spaß macht. Die einen lieben F1 2020, die anderen bevorzugen Gran Turismo Sport und wieder andere fühlen sich auf dem Matsch und Schotter eines WRC 8 am wohlsten.
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3. Welche Sim-Racing Hardware brauche ich?
Okay. Du kennst deine Plattform und dein(e) Spiel(e). Aber welche Hardware brauchst du jetzt überhaupt? Ist Sim-Racing mit Tastatur oder Gamepad möglich? Muss es ein teures Lenkrad sein? Was ist mit einem Rennsitz?
Hochwertige Ausrüstung der Esports-Profis kostet mehrere Tausend Euro. Hier ein Lenkrad samt hydraulischer Pedalerie für rund 1.500 Euro, dort ein 4K-Monitor für 600 Euro – ach und die Rennschale samt Handschuhen nicht vergessen.
Doch keine Sorge: Die Einstiegshürde ins Sim-Racing fällt bei weitem nicht so hoch aus, wie es jetzt den Anschein hat. Theoretisch reichen Tastatur oder Controller für die ersten Schritte, um sich überhaupt mit dem Spielgefühl vertraut zu machen.
Naja, mit einer Tastatur solltest du vielleicht nicht starten. Hier mangelt es am Gefühl für die Rennwagen und die Steuerung ist alles andere als optimal. Mit den steifen Tasten lassen sich Gas und Bremse nicht dosieren. Es gibt nur Vollgas und Vollbremsung – Rennen sind damit nahezu unmöglich.
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Lenkrad-Pflicht im Sim-Racing
Letztlich führt allerdings kein Weg an einem Lenkrad samt Pedalerie vorbei. Der Unterschied zum Spielen mit einem Controller ist riesig. Dank Force Feedback werden die Rennen spürbar. Wenn du über einen Randstein fährst oder von der Strecke abkommst, spürst du das beim Fahren mit einem Lenkrad in deinen Händen. Einerseits durch Vibrationen, andererseits durch den Lenkwiderstand.
Gleichzeitig kannst du aber auch nur mit einem Lenkrad “rund“ fahren. Während du mit einem Controller innerhalb und beim Ausfahren aus einer Kurve immer wieder den Lenkwinkel mit dem Analogstick nachjustieren musst, entfällt das mit einem Lenkrad komplett. Das macht dich nicht nur schneller oder spielt sich angenehmer, es hat auch positive Auswirkungen auf die Reifenabnutzung und den Benzinverbrauch deines virtuellen Rennwagens.Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Lenkrad und ein guter Monitor (mit hoher Bildwiederholrate) Pflicht sind, wenn du Sim-Racing ernsthaft angehen willst. Das Lenkrad ist das Werkzeug des Motorsport-Profis und ein CS:GO-Esportler spielt ja auch nicht mit einer 10-Euro-Maus vom nächsten Discounter, oder?
Anderes Equipment wie Rennsitz, rutschfeste Handschuhe oder ein hochwertiges Gaming-Headset sind nice-to-have, aber keine Grundvoraussetzung, um im Sim-Racing gut zu werden.
Für den nächsten Teil unserer Sim-Racing Guide-Reihe schauen wir uns einige der besten Lenkräder für jedes Budget an und verraten dir, wo die Unterschiede liegen.
Bis dahin findest du alle News und Artikel zum Thema Racing auf EarlyGame. Wir verraten dir, warum F1 2020 das beste Formel-1-Spiel aller Zeiten darstellt und was dich in Project Cars 3 erwartet.