EarlyGame Talk: Eine kleine Gamerin wird erwachsen – So kam ich zu Twitch

Mario kart 64
Fast jeder von uns hat Mario Kart gespielt. (Quelle: Nintendo)

Seit nun etwas mehr als einem Jahr streame ich hauptsächlich Shooter Games auf Twitch. Und ja, ich bin weiblich. Und ja, mir macht das tatsächlich Spaß. Nein, ich mache das nicht aufgrund von Klicks oder des Geldes. Denn ich zocke schon seit ich denken kann aus Leidenschaft... Hier kommt die ganze Wahrheit hinter der Streaming-Kamera!

Manche mögen jetzt überrascht sein, aber tatsächlich wird das Zocken noch immer oft als ein typisches Männerhobby angesehen, obwohl es das eigentlich noch nie war. Tatsächlich sind sogar 44% der Personen die Videospiele spielen weiblich – eine Frauenquote, von der wir in Unternehmen nur träumen können... Für die Mathegenies unter uns (zu denen ich übrigens auch absolut nicht gehöre) nochmal einfacher gesagt: knapp die Hälfte der Zocker sind Frauen! Und warum auch nicht? Videospiele sind super! Für jeden! Und hier haben wir noch drei weitere Gründe warum Videospiele so klasse sind:

Um meine persönliche Verbundenheit zu Videospielen aber etwas besser verstehen zu können, müssen wir ein wenig weiter ausholen. Denn das alles führte zu dem, wo ich heute stehe. Dort, wo ich mein Hobby zum Beruf machte...

Die Anfänge

Ich kam schon sehr früh mit meinem ersten Videospiel in Berührung. Damals bekam mein sieben Jahre älterer Bruder einen gelben Game Boy Color zum Geburtstag. Wie Geschwister aber nun mal so sind, hieß es in etwa “Alisa, Finger weg, das ist meiner”. Als brave Schwester, die ich immer war, wartete ich also brav ab, bis mein Bruder im Fußballtraining war, um mich später in sein Zimmer zu schleichen und mich heimlich mit dem elektronischen Gerät vertraut zu machen. Ich verstand es zunächst nicht. Da lief mein pixeliger Avatar in Form eines kleinen Männchens im Gras herum, bis plötzlich ein Geräusch ertönte. Auf einmal war ich in einer Art Kampfszene, ein wildes Pokémon wollte gefangen werden – ich war hooked!

Zum nächsten Geburtstag hielt ich also endlich meinen eigenen Gameboy in der Hand: Meinen ersten eigenen Game Boy Color in der Farbe des Teufels. Jedes Mal freute ich mich auf die langen Autofahrten nach Italien, oder die Tage an denen ich etwas länger aufbleiben und spielen durfte. Wie viele Nächte ich heimlich durchmachte, weiß ich gar nicht mehr...

Über die Jahre sammelten sich ein paar Konsolen bei mir an. Game Boy Advance, Nintendo 64, GameCube, Nintendo DS, Nintendo DS Light, Nintendo DSi und auch bald schon meine erste PlayStation, auf die später dann die Xbox 360 folgte. Von ein paar Freunden hörte ich, dass sie oft Call of Duty zockten, also beschloss ich mir das Spiel (mit der Hilfe meines Vaters, da ich offensichtlich noch keine 18 Jahre alt war) ebenfalls zu kaufen. Und ab da merkte ich, dass ich mich in den Shootern zu Hause fühle. Die schnellen Bewegungen, das Agieren und Kommunizieren mit Freunden, das siegreiche Gefühl nach einem Win oder der besten KDA ließen mich nach mehr streben.

Co D MW
Wer kennt sie nicht: Die Nächte und Tage an denen man ununterbrochen CoD suchtete. (Quelle: Activision)

Der Spaß an Fortnite brachte mich zu Twitch

Natürlich vergaß ich die Klassiker unter den Spielen nicht und als damals Zelda: Breath of the Wild geteasert wurde, wusste ich, dass ich dieses Spiel und dementsprechend auch die Nintendo Switch haben musste. Von dem Spiel Fortnite hörte ich derzeit öfters, jedoch ohne wahres Interesse wachzurufen.

Im Jahr 2018 fragte mich jedoch eine Freundin, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr online zu zocken – da auch sie sich eine Switch geholt hatte. Also luden wir uns das kostenlose Fortnite doch herunter und machten uns einen Spaß daraus, mehr schlecht als recht die Gegner zu eliminieren und ab und an irgendwie zu versuchen eine Wand zu bauen. Je länger ich spielte, desto mehr merkte ich aber, wie mich das Spiel in seinen Bann zog und ich begann, Fortnite ernster zu sehen und auf meine PlayStation 4 Pro zu wechseln, die ich mir in der Zwischenzeit zugelegt hatte.

Ich spielte also Fortnite, lernte online neue Menschen kennen, mit denen ich des öfteren zu spielen begann und machte nebenher meinen Bachelor. In der Zeit begann ich auch, mir einige Let’s Plays des Spiels auf YouTube anzuschauen. Später kamen dann Livestreams auf Twitch hinzu, wo ich auch Spielern wie Ninja oder Tfue zuschaute. Natürlich war ich weit entfernt davon, so zu spielen wie sie, da ich aber unglaublich gerne Fortnite zockte (und unglaublich gerne rede), wollte ich selbst mal versuchen zu Streamen.

Ich kaufte mir also ein besseres Mikrofon und eine PS4 Kamera, befasste mich mit den Einstellungen und ging das erste Mal live...

Glück oder Schicksal oder vielleicht auch Beides

Ich muss zugeben, ich hatte bei meinem ersten Stream mehr als Glück. Vielleicht kennen ihn einige von euch. MontanaBlack entschied am selben Tag ein Video für YouTube aufzunehmen, welches er “kleine Streamer glücklich machen” nannte. In meinem allerersten Stream, der qualitativ übrigens schrecklich war, erhielt ich also eine wahnsinnige Donation und einen Host von einem der größten Streamer Deutschlands.

Und so fing alles an. Ich wurde später noch oft gefragt wie dieser Moment war. Ich beschreibe ihn oft als surreal – einfach da ich ihn in diesem Moment eben nicht realisierte. Doch gleichzeitig wusste ich, dass ich gefunden hatte, was ich machen möchte. Jedoch hatte ich nie vor, hauptberuflich zu streamen. Ich wollte wählen können und doch abgesichert sein. Und kurz danach stieß ich auf EarlyGame.

Und ja, hier bin ich also nun, Redakteurin bei EarlyGame, wo ich über Gaming und Esports schreiben darf. Nebenher bin ich Streamerin auf Twitch, wo sich eine Community entwickelt hat, die mir mehr bedeutet, als ich davor je hätte denken können.

Während meines Studiums wurde ich mal gefragt, wo ich mich in ein paar Jahren sehe. Damals konnte ich diese Frage noch nicht beantworten. Letztendlich hat mich die Leidenschaft zu Videospielen dahin gebracht, wo ich heute stehe. Vielleicht gehörte da auch ein bisschen Glück dazu, aber wenn ich zurückschaue, würde ich es ganz genauso wieder machen. Kitsch lass nach, ja, es ist "a dream coming true"!

Und auch meine Kolleginnen und Kollegen haben ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Videospielen gemacht. Schaut gerne hier vorbei:

Alisa Eiber

Alisa ist nicht nur Fortnite Lead bei EarlyGame, sondern streamt auch leidenschaftlich auf Twitch. Hier zockt sie zusammen mit ihrer Community tagtäglich Games wie Fortnite und Valorant und weiß daher immer, was gerade in den Spielen abgeht. ...