Am 29. Januar gingen sechs neue Ikea-Möbelkollektionen in China an den Start. Sie sollen sich an die Bedürfnisse von Gamern richten und in einer großen Preisspanne verfügbar sein. Eine der Kollektionen wurde mit ASUS zusammen entwickelt. Ab Oktober werden die Möbel auch im Rest der Welt verfügbar sein. Aber wie gut sind die Ikea Gaming-Möbel wirklich?
Ach, wie schön. Endlich neue “Gaming”-Produkte. Wenn große Firmen wie Ikea Gaming-Möbel rausbringen, dann sind wir wohl wirklich im Mainstream angekommen. Ade Stereotypisierungen. Gaming ist kein Hobby mehr, dass stinkende, hässliche Nerds ausüben, die sich im Keller ihrer Eltern zu Killerspiel-Lan-Parties treffen. Das liegt alle in der Vergangenheit!
"Gaming is more than a fun past-time. It is a way to wind down and take your mind off everyday hassles, and to connect with people everywhere." - Ikea
Ikea hat uns Gamer also wirklich verstanden! Lest euch das Statement ruhig mal durch, es hat durchaus Unterhaltungswert... Aber genug davon... schauen wir doch mal, was sie sich da so ausgedacht haben.
Insgesamt wird es sechs Kollektionen geben: HUVUDSPELARE, UTESPELARE, MATCHSPEL, GRUPPSPEL, UPPSPEL, LÅNESPELARE.
Gesundheit! Glaubt mir, da ist kein Rechtschreibfehler drin. Bei so vielen Sonderzeichen muss ich Copy-and-paste machen... Laut Google-Übersetzer heißt Spelare so viel wie Spieler und Spel – folgerichtig Spiel.
Die Kollektion Uppspel wurde in Zusammenarbeit mit Republic of Gamers, einer Asus-Marke, entwickelt. Asus ist besonders für ihre Laptops bekannt, und dürfte als Gaming-Marke, tatsächlich einiges an Know-how mitbringen.
Zwar gibt es noch keine Preisangaben in Euro, aber EarlyGame hat natürlich keine Kosten und Mühen gescheut, und die chinesischen Preise in Euro umgerechnet:
Wenn ihr das gesamte Set (Tisch, Stuhl, Kommode) kaufen wollt, zahlt ihr voraussichtlich knapp 700 €. Klingt solide, immerhin zahlt man für so manchen Gaming-Chair mehr. Aber immerhin reden wir hier von Ikea, die ja für ihre preiswerten Produkte bekannt sind.
Nehmen wir doch mal den höhenverstellbaren Gaming-Desk Uppspel. Der geht gerade für solide 3,799 chinesische Yuan auf der offiziellen Website. Das sind knapp 490 €. Wenn man bei Ikea ein vergleichbares Produkt ohne das wertvolle Prädikat “Gaming” sucht, findet man bereits Tische ab 300 €. Mhm, so lob ich mir das. Gaming davor schreibe und 100 € mehr verlangen!
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Die billigste Kollektion scheint HUVUDSPELARE zu sein. Da kriegt ihr einen Gaming-Stuhl schon für 40 €. Was?! Ein Gaming-Stuhl für so wenig Geld? Na ja, irgendwie schon, aber schaut euch das Ding halt mal an:
Ich mein, was soll ich sagen... Es ist halt ein fking Stuhl! Da hat jemand links und rechts n bissl rote Farbe draufgeklatscht und jetzt wird’s als Gaming Stuhl verkauft.
Fazit: Es ist schön, dass Gaming endlich von einer unerwünschten Sub-Kultur zu einem Mainstream-Phänomen geworden ist. Aber lasst euch nicht verarschen: Bloß, weil irgendwo Gaming draufsteht, bedeutet das nicht, dass es auf magische Weise 100 € mehr wert ist. Die Ikea Gaming-Möbel sind ganz nett, mehr aber auch nicht. Alles, was wir uns noch fragen ist: Wann kommt der Ikea Energy-Drink?
Wenn jemand davon profitiert, dann kleine Streamer, die nicht viel Geld in die Hand nehmen wollen, aber trotzdem ein bisschen flexen wollen.
TLDR: Kann man machen, muss man aber nicht.
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