Warum Tetris als Esport funktioniert

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Quelle: CTWC

Es ist endlich an der Zeit, dass wir über Tetris reden. Genau, das Spiel aus unserer Kindheit ist heutzutage nicht nur Teil des Esports, sondern auch ziemlich gut. Versprochen!

Tetris erschien am 6. Juni 1984, also vor etwa 36 Jahren. Dabei ist es eines dieser Spiele, die jeder kennt, von denen aber keiner weiß, dass es dazu eine Profiszene gibt. Und Tetris ist so beliebt wie noch nie. Es hat sich von den Fesseln des Home Entertainments gelöst und ist in die offenen Arme des Esports gesprungen. Immer noch nicht überzeugt davon? Dann wollen wir mal einen Blick auf die Classic Tetris World Championship werfen:

Der Erfinder von Tetris, Alexei Pajitnov, hat sich bestimmt niemals vorstellen können, dass sein Spiel von einem Millionenpublikum angeschaut wird, aber so ist es halt. Übrigens fand eine Studie aus dem Jahre 2009 heraus, dass Tetris gut fürs Gehirn sei. Ein Blick auf die Typen im Video oben und es wird klar warum: sie können Informationen extrem schnell verarbeiten.

Was macht Tetris zu einem guten esport?

Es ist nicht kompliziert. Wofür steht denn Tetris? Pajitnov erfand den Namen, indem er das griechische Wort für vier „tetra“ und den Sport seiner Wahl „Tennis“ kombinierte. Der Name und das Spiel sind also einfach zu kapieren. Das macht es zu einem perfekten Game für Esports.

Egal woher man kommt, jeder versteht die Regeln, ohne dass sie einem erklärt werden müssen. Das ist ebenfalls ein dickes Plus. Denn über die Jahre wurden zu komplexe Games einfach uninteressant. Tetris bringt da frischen Wind in die Sache – sowohl für die Zuschauer als auch für die Kommentatoren. Schließlich gibt es keine schwere Fachsprache, die einen verschreckt. Ganz im Gegensatz zu so manchem MOBA.

Es passiert ganz natürlich

Wer sich euch das Video oben genau angeschaut hat, wird etwas bemerkt haben: Die Pros spielen die Nintendo Version von Tetris aus 1989 auf einer Nintendo Entertainment System Konsole (NES) und Röhrenfernsehern.

Wie cool ist das denn? Wie schon gesagt, Tetris gehört zum alten Eisen – aber es rostet nicht. 2010 wurde Tetris zum Esport und seitdem immer erfolgreicher. Der Preispool (500$ für die CTWC 2019) ist eher gering im Vergleich zu anderen Turnieren. Allerdings gibt es eine Menge Spieler und mehr als genug Zuschauer.

Kurz gesagt: Tetris ist seit knapp drei Jahrzehnten immer noch interessant. Es geht nicht um Profit. Es wurde nicht von einem Konzern erschaffen, um einen mit Microtransactions auszunehmenn. Bei Tetris geht es nur um Spieler und Skills.

Außerdem folgt Tetris immer wieder neuen Trends. Das Tetris 99 Release hat sogar einen Battle Royale Modus. Man tritt so lange gegen einander an, bis der letzte Mann oder Frau übrig bleibt. Der Entwickler des ersten Tetris sagte dazu:

"Tetris 99 ist ein großartiger Titel. Im Grunde glaube ich, hat sich die Einzelspieler Version von Tetris über die Jahre konstant gehalten. Das ist gut und wir passen das Spiel den neuen User Interfaces an. Aber für Zweispieler Modi und echte Wettbewerbe müssen noch einige Hürden genommen werden. Ich will, dass Tetris sich als Esport etabliert. Langsam aber sicher kommen wir da ran."
CTWC champion
Schaut euch nur mal diese Trophäe an. (Quelle: CTWC)

Es geht nur um die Spieler

Weil das Spiel kaum einer Erklärung bedarf, können sich die Fans auf das wichtigste konzentrieren: die Spieler. In den meisten Esports sehen wir kaum Reaktionen der Spieler, nicht einmal bei größeren Events. Ganz im Gegensatz zur CTWC bei der die Fans sowohl das Spiel als auch die Körpersprach der Spieler beobachten. Durch den Spielerfokus berichten die Kommentatoren auch vorwiegend über die jeweilige Backstory. Der Mittelpunkt sind die Spieler, ihre Sills und ihre Reflexe. Das ist alles was zählt.

Fazit

Könnte Tetris League of Legends oder Fornite an Beliebtheit übertreffen? Vermutlich nicht, aber das heißt nicht, dass es ein schlechter Esport oder ein schlechtes Game wäre. Neben der CTWC gibt es nämlich eine Menge anderer Turniere in denen sich die Profis beweisen. So zum Beispiel die International Cultris League, Hard Drop Open und viele mehr. Außerdem gibt es noch einiges, dass modernere Esports von Tetris lernen können. Schließlich befasst sich die Competitive Scene viel zu oft mit dem Game anstatt mit den Spielern.

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