Nebeneinander biegen beide Rennwagen auf die Zielgerade ein. Die Funken sprühen, während die Fahrer um jeden Millimeter auf der Strecke kämpfen und letztlich entscheiden wenige Hundertstel über Sieg und Niederlage – die Spannung im Sim-Racing ist kaum zu toppen. Die vielleicht realistischste Rennsimulation hört auf den Namen iRacing. Doch warum ist iRacing überhaupt die Nummer Eins?
Woche für Woche genießen Rennsport-Fans an der Strecke oder vor dem Fernseher packende Rennen – normalerweise jedenfalls. Das Esports-Genre des Sim-Racing überträgt dieses Gefühl auf unnachahmliche Art und Weise auf den Bildschirm. So haben auch viele Spieler die Möglichkeit, selbst einen Rennwagen zu steuern und sich einen Traum zu erfüllen, der normalerweise unerreichbar ist. Was Sim-Racing auszeichnet, haben wir euch in unserem Guide bereits verraten. Am 04. April steigt das #RaceForGood Charity-Event in der Rennsimulation iRacing. Grund genug, uns die realistischste Sim einmal genauer anzuschauen.
Was ist iRacing?
Bereits im Jahr 2008 erschien mit iRacing die Rennsimulation für den PC, die in Sachen Realismus alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen sollte. Normalerweise bieten Sims eine umfangreiche Einzelspielerkampagne und einen Online-Multiplayer, nicht aber iRacing. Hier dreht sich alles voll und ganz um intensive und faire Rennen gegen Fahrer aus der ganzen Welt. Das Rennspiel setzt einzig und allein auf einen Online-Mehrspielermodus.
Ein Rennspiel, das also viel mehr eine Massively Multiplayer Online Racing Community ist, als ein klassischer Racer. Alle Fahrer werden nach Fahrzeug-Klasse, Skill, Fairness und Region unterteilt. Dementsprechend erfolgt dann auch die Zuteilung der Rennen.
Auch diese laufen anders ab, als man es normalerweise gewohnt ist: Statt wie üblich einer Lobby beizutreten und loszulegen, finden in iRacing die 15 – 60-minütigen Events zu festgeschriebenen Zeiten statt. Manche davon stündlich, manche davon alle zwei Stunden und so weiter. Einen hervorragenden Überblick für Neulinge und Profils liefert der iRacing-Planer.
Was kostet iRacing?
Auch beim Bezahlmodell unterscheidet sich iRacing von klassischen Rennspielen. Statt einem einmaligen Betrag setzt die Sim auf ein Abo-Modell. Eine ein-monatige Testmitgliedschaft kostet 13 Dollar, ein Jahres-Abo hingegen satte 110 Dollar. Wer sich neu anmeldet, erhält einmalig einen Rabatt in Höhe von 50 %.
Was ist im Preis enthalten?
Die schlechte Nachricht: Egal für welches Modell man sich entscheidet, alle Inhalte sind nicht darin enthalten. Die Abos enthalten lediglich 18 verschiedene Fahrzeuge und 18 Rennstrecken.
Alle weiteren Fahrzeuge und Strecken müssen einzeln im Store dazugekauft werden, für den Betrag von rund 12 Dollar für neue Boliden beziehungsweise 15 Dollar für neue Strecken. Allerdings gibt es auch verschiedene Preisnachlässe und Rabatte. Also wahrlich kein günstiges Gaming-Hobby.
Insgesamt stecken in iRacing über 80 lizenzierte Rennwagen verschiedener Kategorien, die auf über 80 Kursen rund um den Erdball ausgefahren werden können. Die Rennstrecken warten dabei mit 230 Layouts auf – für Abwechslung ist also gesorgt.
Was macht iRacing so besonders?
iRacing hat den Anspruch, den echten Rennsport möglichst realistisch abzubilden und das beginnt bereits beim Namen. Hier gibt es keine Spitznamen, gefahren wird verantwortungsbewusst mit dem echten Namen und dem damit verbundenen Ruf. Dementsprechend wird Fairness im Spiel auch groß geschrieben. Wer ständig andere Fahrer von der Strecke rammt, wird irgendwann zu einer Zwangspause verdonnert. Das sogenannte Safety-Rating ist aber auch wichtig, um in den Lizenz-Klassen aufzusteigen.
Jeder Fahrer startet in iRacing in derselben Fahrzeug-Klasse und muss sich nach oben arbeiten, um stärkere und schnelle Boliden pilotieren zu dürfen. In jedem Rennen sammelt man für Vergehen Incident Punkte (incs) – 17 davon haben die Disqualifikation zur Folge.
Da in iRacing in Saisons gefahren wird, entscheidet unter anderem das Safety-Rating am Ende einer Meisterschaft darüber, ob man die nächsthöhere Lizenz erreicht oder nicht. So arbeitet man sich nach und nach von kleineren Wagen wie dem Mazda MX-5 Cup bis zu GT-Rennwagen wie dem Mercedes-AMG GT3 und sogar Formel 1-Boliden vor.
Fahrgefühl und Technik machen iRacing einzigartig
Das Safety-Rating alleine hebt iRacing von so manchem Konkurrenten ab, doch auch auf der Strecke folgt das Spiel dem Anspruch, realen Rennsport möglichst realistisch abzubilden. Reifen wollen aufgewärmt, die Rennwagen mit einem Setup an die entsprechende Strecke angepasst werden. Selbst in der Box und bei der Ausfahrt selbiger greifen die Regeln des echten Sports. Realistischer geht es nicht.
Auch aus technischer Sicht macht iRacing einiges her, kann aber nicht ganz mit den großen klassischen Rennsimulationen mithalten. Vor allem die Fahrzeugmodelle und Strecken überzeugen mit schicken Details, besonders das detaillierte Schadensmodell sucht aber seinesgleichen.
iRacing ist also kein Rennspiel für Jedermann. Vor allem wer plant, selbst ins Sim-Racing einzusteigen, findet Titel, die den Anfang deutlich leichter und vor allem auch günstiger gestalten. Geht es um das reine Fahrgefühl und die Simulationsaspekte, kann iRacing aber kein anderer Genrevertreter so schnell das Wasser reichen.
Darum wird das #RaceForGood Charity-Event auch mit dieser Simulation ausgetragen. Wir freuen uns schon drauf und wer jetzt schon benachteiligten Kindern helfen will, findet auch hier die Möglichkeit.