Motorsport-Veranstaltungen wie die Formel 1, DTM, MotoGP oder WRC begeistern Fans rund um den Erdball. Doch Rennsport gibt es auch virtuell: mit dem sogenannten Sim-Racing. Doch was verbirgt sich überhaupt hinter dem Begriff?
Sim-Racing ist die Kurzform von “simulated racing“ (Deutsch: simulierte Rennen) und bezeichnet eine eigene Esport-Kategorie. Wie der Name bereits vermuten lässt, dreht sich in diesem Genre alles darum, den realen Rennsport möglichst akkurat widerzuspiegeln – und das inklusive möglicher Variablen wie Benzinverbrauch, Reifenabnutzung und Fahrzeug-Setup. Manchmal kreuzen sich sogar die Wege von Sim-Racern und Profi-Rennfahren, wie beim kommenden #RaceForGood Charity-Event.
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Rennsimulation gegen Arcade-Rennspiel
Rennspiele sind fast so alt wie Videospiele selbst. Bereits in den 1970er Jahren war es erstmals möglich, Rennen vor dem heimischen Fernseher auszutragen. Mittlerweile ist das Genre zu einer echten Größe geworden. Titel wie die Gran Turismo-Reihe auf den PlayStation-Konsolen, Forza Motorsport auf Xbox oder Mario Kart auf Nintendo-Konsolen sind absolute Millionen-Seller.
Dabei unterteilt sich das Genre der Rennspiele vor allem in zwei Kategorien: Arcade-Rennspiele und Rennsimulationen. Bei Arcade-Rennspielen wie Mario Kart 8 Deluxe oder Need for Speed Heat steht vor allem der Spielspaß im Mittelpunkt. Beispielsweise durch Power-Ups, Waffen oder unglaubliche Geschwindigkeiten.
Ganz anders die Rennsimulationen, die sich der möglichst realistische Abbildung des realen Motorsports verschrieben haben. Hier treten Spieler meist mit lizenzierten Rennwagen auf Original-Rennstrecken an, um als erster über die Ziellinie zu rasen oder die Bestzeit in den Asphalt zu brennen. Innerhalb der Rennsimulationen hat sich das Sub-Genre des Sim-Racing gegründet, das den Realismus noch weiter nach oben schraubt.
Das Einmaleins des Sim-Racing
Im Sim-Racing geht es darum, den echten Rennsport möglichst detailgetreu zu simulieren. Amateure und Profis treten hier nicht mit einem Controller an, gefahren wird meist mit Lenkrad und Pedale in Rennschalen oder Rigs. Die Simulation kommt dabei dem echten Sport unglaublich nahe und begeistert mittlerweile Fahrer und Zuschauer gleichermaßen.
Dabei drehen die Fahrer an jeder Schraube, um mit dem richtigen Fahrzeug-Setup auch die letzte Hundertstelsekunde herauszukitzeln. Gleichzeitig wollen Benzinverbrauch oder Reifenverschleiß bedacht werden – eben ganz wie im echten Sport.
Der Einstieg in den echten Rennsport ist dabei mit einigen Hürden verbunden. Um auf den Spuren von Schumi, Vettel und Co zu wandeln, sind erhebliche finanzielle Mittel von Nöten. Der Beginn der Karriere erfolgt meist bereits in jungen Jahren über den Kartsport. Diese vor allem finanzielle Einstiegshürde fällt im Sim-Racing deutlich niedriger aus. Alles was man benötigt ist ein PC oder eine Konsole und eine Rennsimulation wie iRacing, Raceroom oder Project Cars 2. Und schon kanns losgehen! Theoretisch sogar mit Controller oder Maus und Tastatur. Das eigene Setup lässt sich dann problemlos erweitern und verbessern.
Sim-Racing: Die wichtigsten Spiele
Anders als bei Fortnite oder Dota definiert Sim-Racing also nicht ein einzelnes Spiel beziehungsweise eine Esports-Kategorie, sondern ein ganzes Genre. Ähnlich wie der reale Motorsport ist auch Sim-Racing mittlerweile breit aufgestellt, hier ein paar der wichtigsten Vertreter:
- iRacing (PC): Die vielleicht bekannteste Renn-Simulation auf dem PC. iRacing ist ein abo-basiertes Online-Rennspiel. Nach und nach schalten Spieler Lizenzen frei und treten in Saisons gegen Spieler aus aller Welt an.
- Assetto Corsa (PC, PS4, Xbox One): Auch Assetto Corsa legt den Schwerpunkt auf eine realistische Rennerfahrung und gehört zu den einflussreichsten Sim-Racing-Spielen der vergangenen Jahre. Gerade auf dem PC gibt es mittlerweile Unmengen an Inhalten, die von Fans erschaffen wurden und den Umfang deutlich erweitern. Der indirekte Nachfolger Assetto Corsa Competizione erschien im Mai 2019 und wird noch in diesem Jahr für PS4 und Xbox One veröffentlicht.
- Project Cars 2 (PC, PS4, Xbox One): Über 140 verschiedene Strecken an 60 Orten und 189 Autos sind das Aushängeschild von Project Cars 2, das seit dem Release im Jahr 2017 für etliche Preise nominiert war. Fester Bestandteil einiger wichtiger Esports-Events, bietet die Sim sogar eine eigene, spielinterne Renn-Lizenz sowie eigene Minor- und Major-Veranstaltungen.
- Gran Turismo Sport (PS4): Der neueste Ableger der legendären Sim-Reihe für die PlayStation-Konsolen, der sich voll und ganz echten Rennwagen verschrieben hat. Bietet mit der GT Academy ein spannendes Nachwuchs- und Förderprogramm, in dem Nissan und Sony Esports-Turniere und eine Rennfahrerschule kombinieren.
- Forza Motorsport 7 (PC, Xbox One): Forza gehört seit Jahren zu den einflussreichsten Rennsimulationen auf Konsolen. Dabei gibt sich die Reihe deutlich einsteigerfreundlicher als einige der oben genannten Konkurrenten, verlangt Profis aber auch eine Menge ab. Mit der Forza Racing Championship verfügt die Reihe über eine eigene Esports-Meisterschaft.
- F1 2019 (PC, PS4, Xbox One): Die Formel 1 gibt auch virtuell Vollgas. Dabei besticht die Rennsimulation seit Jahren mit einem nahezu perfekten Abbild des echten Sports. Das begeistert nicht nur Rennspiel-Fans, sondern sogar echte Rennfahrer wie Max Verstappen oder Lando Norris, die sich mit der Sim auf ihre Rennen vorbereiten oder einfach nur Spaß haben. Mit der F1 Esports Series gibt es mittlerweile sogar eine eigene professionelle Sim-Racing-Liga.
Lust auf noch mehr Rennspaß? Dann folgt hier ein kleiner Spoiler: Ein Rennspiel hat es auf unsere Liste der besten free2play Games 2020 geschafft – wir sagen nur: Looping-Alarm!