Shurjoka und Scurrows sind ein weiteres Mal aneinandergeraten. Thema: Gamescom 2017, Übergriffigkeiten, Anfeindungen und mehr. Hier erfahrt ihr, was genau passiert ist.
Dass sich Shurjoka und Scurrows vermutlich nicht anfreunden werden, war eigentlich bereits allen klar, die sich länger als fünf Minuten auf Twitter aufhielten (wovon ich übrigens seit gestern grundsätzlich abraten würde).
Die Spannungen zwischen den beiden erreichen derzeit jedoch ihren (scheinbaren) Höhepunkt – und zwar mit Scurrows Video "DIE WAHRHEIT ÜBER SHURJOKAS ANSCHULDIGUNGEN!" (siehe unten), nach dessen Ansehen ich übrigens gerne den Rest meines Lebens ohne Internet im Wald verbringen würde.
Zocken wäre für den ein oder anderen übrigens auch eine gute Ablenkung.
Diejenigen, die an ihrer geistigen Gesundheit hängen, können hier erst mal nachlesen, wer die beiden eigentlich sind, worum sich ihr Streit dreht und wer wann was gesagt hat. Und wieso Scurrows eine absolute Witzfigur ist.
Shurjoka vs. Scurrows: Wer sind die beiden?
Pia "Shurjoka" Scholz ist eine deutsche Streamerin, die erst neuerdings als "Spielerin des Jahres" ausgezeichnet wurde. Auf Twitch hat sie über 200.000 Follower, mit denen sie hauptsächlich zockt und auch über politische Themen spricht.
Shurjoka findet nämlich, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollten. Shurjoka findet Menschen, die anderen Menschen irgendwelche Rechte absprechen, doof. Shurjoka setzt sich deshalb lautstark für die LGBTQ+ Community ein, manchmal zugegebenermaßen recht extrem und provokant.
Ich finde, dass Shurjoka Recht damit hat, dass man andere Menschen nicht diskriminieren sollte. Ich finde auch, dass es keine "Meinung" ist, Menschen wie Menschen zu behandeln, sondern einfach normal. Aber was weiß ich schon.
Auftritt: Theo "Scurrows" Bottländer. Der war früher hauptberuflich Kumpel von orangemorange und startete dann erst mit GTA, danach mit Casino Streams durch und wird deshalb ab und an von Twitch gebannt.
Casino Streams fand er früher übrigens auch blöd, deshalb fand er auch MontanaBlack blöd. Dann fand er sie nicht mehr blöd und streamt deshalb jetzt auch auf Kick, denn dort darf man das noch. Verrückte Welt!
Scurrows hat schon den ein oder anderen Skandal mitgemacht, gerne auch mal auf der Gamescom. Wer erinnert sich an das Debakel mit Tanzverbot letztes Jahr? Ja, da war Scurrows auch beteiligt in seiner atemberaubenden Rolle als "pöbelnder Statist."
Streit eskaliert: worum geht es?
Kurzgefasst geht es um Folgendes: Shurjoka findet den trans-, frauen- und queerfeindlichen Twitterverlauf von Scurrows uncool und auch sein Verhalten auf der Gamescom 2017. Dort habe er nämlich Influencerinnen, auch Shurjoka, abgefangen und ihnen von oben in den Ausschnitt gefilmt, während er das Event streamte.
Als Shurjoka das damals kritisierte, habe Scurrows sie angegangen und ihr aggressiv hinterhergebrüllt, als sie ging.
Die Gamescom ist einfach ein hartes Pflaster.
Das konnte Scurrows natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Also, die Sache mit dem Streamen auf der Gamescom, seinen Twitterverlauf will er nämlich in seinem Video gar nicht erst ansprechen.
Und den Beweis seiner Unschuld weiß der Casino-Boy auch ordentlich aufzuhypen: wie der Joker persönlich kündigt er Shurjoka an, dass sie nicht wissen wird, wie ihr geschieht. Denn all die Zeit lang dachte Shurjoka, sie könne behaupten, was sie wolle und Scurrows könne seine Unschuld nicht beweisen.
Sie könne ihm schaden, wie es ihr gerade gefiel, wie es Menschenrechtsaktivisten bekannterweise eben so machen. Aber Scurrows ist ein Mastermind. Scurrows hat einen IQ von 200. Scurrows wird Shurjoka auseinandernehmen, ihr Kartenhaus aus Lügen wird in sich zusammenbrechen, haha, er hatte Recht!
Und seine Logik ist absolut hieb- und stichfest (nicht), denn sein Beweis ist eindeutig: er hat sich nicht dabei gefilmt, wie er Shurjoka belästigt haben soll. (Übrigens: den Urknall gab es auch nicht, denn wenn Scurrows etwas nicht filmt, ist das Beweis genug, dass etwas nicht stattgefunden hat.)
Wirklich jetzt. Das ist heruntergebrochen sein Beweis. Gebt euch den Big-Brain-Move aber gerne selber (recht spät im Video, Scurrows muss nämlich sehr lange erst mal erklären, dass er ein Genie und Shurjoka doof ist):
Übrigens, mal zu den Vorwürfen zu seinem Twitterverlauf, denn das kommt in seinem Video ja ein wenig kurz: Denkt doch an die Kinder! Für Kinder ist es gefährlich, mit queeren Inhalten konfrontiert zu sein.
Das war zumindest sein Standpunkt in seiner 2-stündigen Reaction-ception.
Shurjokas Antwort auf Scurrows Video
Kurz nachdem Scurrows seine Peinlichkeit auf YouTube veröffentlicht hat und – für mich sehr überraschend – tatsächlich Zuspruch dafür bekam, meldete sich Shurjoka auf Twitter zu Wort.
— Joka (@Shurjoka) July 4, 2023
Es habe einen zweiten Vorfall gegeben, von dem Shurjoka gesprochen habe und dieser sei es gewesen, bei dem Scurrows sie so aggressiv angegangen habe. Dabei sei die Kamera aber anscheinend nicht mehr gelaufen.
Und das bedeutet, wie uns Scurrows gelehrt hat, dass das auch nicht passiert ist. Beweisführung abgeschlossen und Fall gelöst!
... Nicht. Natürlich steht es nun Aussage gegen Aussage. Scurrows hat keinen Beweis für seine Unschuld geliefert, genauso wenig wie Shurjoka seine Schuld beweisen kann. Das einzige, was Scurrows gezeigt hat ist, dass er sich einmal kurz normal mit Shurjoka unterhalten hat. Großes Kino, geiles Video, Daumen hoch, what a time to be alive.
Ob Shurjoka nun wirklich die Unterlassungserklärung unterschreiben wird, wie Scurrows von ihr verlangt, bleibt abzuwarten. Es gibt jedoch nur eine Sache, die jetzt wirklich wichtig ist zu verstehen: bewiesen ist rein gar nichts. Haltet die Füße still und seid gefälligst nett zueinander, selbst auf Twitter. So schwer ist es nicht, Leute nicht zu beleidigen.