Scurrows vs. Shurjoka ist das wohl derzeit am meisten diskutierte "Influencer-Drama" auf Twitter, YouTube und Twitch. Jeder scheint zu einzelnen Clips etwas zu sagen zu haben – da verliert man leicht den Faden. Hier gibts den Überblick. Zuletzt wurde Scurrows (erneut) auf Twitch gebannt.
Man kommt um den Streit kaum herum, wenn man sich zurzeit in der deutschen Influencer-Szene bewegt: Der Beef zwischen Pia „Shurjoka“ Scholz und Theo „Scurrows“ Bottländer dominiert Twitter. Die Twitch Reaction Streams aus allen Ecken werden so viele, dass sie eine eigene Abteilung bei uns auf der Seite bekommen könnten.
Was genau vorgefallen ist, immer noch vorfällt, wer sich sonst noch alles einmischt und was eigentlich der Auslöser für all das war erklären wir euch hier.
Scurrows wieder von Twitch gebannt | Sein Anwalt hat alle Hände voll zu tun
Alle Jahre wieder: Scurrows ist wieder einmal von Twitch gebannt, dieses Mal für "hasserfülltes Verhalten." Merkwürdig an der Sache ist nur, dass – anders als bei seinem Kumpel OrangeMorange – kein Clip angehängt wird, auf den Twitch sich bei dem zweiwöchigen Bann bezieht.
Scurrows Anwalt verdient sich vermutlich ein goldenes Näschen: nicht nur der Hagel an Abmahnungen ist gut für die Kanzleikasse, sondern auch die Fehde seines Mandanten gegen Twitch wird sich wohl für ihn lohnen – wie auch immer diese ausgeht. Scurrows kündigte eine einstweilige Verfügung gegen Twitch an, genauso wie ein weiteres Video zu dem Thema.
Twitch ist wirklich einfach nur das aller Letzte.Sie begruenden es nichtmal.Niemand weiss, was ich getan haben soll. Es wird kein Clip oder aehnliches angehangen.14 Tage. Wir bereiten nun eine e.V. vor als auch eine Hauptsache in dieser Sache zusaetzlich zur Alten. pic.twitter.com/zvndLqIrrM
— Scurrows (@Scurrows) July 19, 2023
Während Scurrows das Internet an seinen Vorhaben vor Gericht teilhaben lässt, hüllt Shurjoka sich gediegen in Schweigen. Auf ihrem Discord teilt sie, dass sie "gerne reden [würde], aber es wäre maximal stupid." Amen. Ihr Streaming-Comeback kündigte sie für den 24.07. an.
Brennpunkt Gamescom: Wo alles begann & was Harry Potter damit zu tun hat
Seit beinahe sechs Jahren stehen die Vorwürfe gegen Scurrows im Raum, er habe auf der Gamescom 2017 mit Handy und Selfiestick Streamerinnen absichtlich von oben in den Ausschnitt gefilmt. Das Gleiche habe er mit Shurjoka gemacht.
- Wer die 2017-Experience noch einmal erleben will, kann sich hier seinen eigenen Throwback-Selfiestick holen .
Scurrows war zum damaligen Zeitpunkt ein sehr kleiner Streamer und die Vorwürfe gingen unter. Für andere Sachen bekam er in Zukunft jedoch regelmäßig sein Fett weg: als Casino-Streamer erfreut man sich nämlich eher weniger Beliebtheit in der weiten Twitch-Szene und häufig wurden ihm Homophobie, Trans- und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen.
Zeitsprung: Harry Potter Legacy kommt heraus.
Shurjoka hat eine starke Meinung zum ganzen Harry Potter Franchise. Sie findet die Autorin der Buchreihe, J.K. Rowling, sehr problematisch und wirft auch ihr Transphobie vor. Sie würde daher das Spiel auf keinen Fall spielen, geschweige denn kaufen, und rät auch denjenigen davon ab, die Unterstützer der LGBTQ+-Community sind.
Scurrows (und viele andere) teilen diese Ansicht nicht und schießen ebenso laut zurück – und damit beginnt dann das Hin und Her.
Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Scurrows
Als Reaktion auf ein Video von Tim „KuchenTV“ Heldt, der darin Shurjoka kritisiert, greift diese noch einmal die Vorwürfe gegen Scurrows auf: auf der Gamescom 2017 sei es zu Belästigungen gekommen.
Um seine Unschuld zu beweisen, lädt Scurrows daraufhin ein Video von eben dieser Gamescom hoch. In dem Ausschnitt aus seinem damaligen Stream zeigt er, wie er Shurjoka trifft und sich kurz mit ihr unterhält. Tatsächlich weist sie ihn direkt zu Beginn der Unterhaltung darauf hin, dass es „unhöflich [ist], von so hoch runterzufilmen.“
Scurrows nimmt seinen Selfiestick samt Handy daraufhin herunter und unterhält sich noch kurz mit Shurjoka, bis diese wieder geht – ohne Streit oder sonstige Ausschreitungen.
Shurjoka antwortet darauf via Twitter, dass die beiden sich auf der Gamescom mehrmals über den Weg gelaufen wären und diese erste Begegnung nur deshalb freundlich war, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wer er war und welche Vorwürfe gegen ihn im Raum standen. Bei der zweiten sah die Sache aber angeblich anders aus und er soll sie angegangen haben.
— Joka (@Shurjoka) July 4, 2023
Zwei Welten prallen aufeinander
Dieser Streit bleibt aktuell nicht zwischen Shurjoka und Scurrows, obwohl man den sicherlich besser hinter verschlossenen Türen austragen sollte. Doch nicht nur die beiden Streamer-Kollegen feuern aufeinander, auch ihre jeweiligen Communitys kennen derzeit kein Pardon.
Es wird auch nur weiter Öl ins Feuer gegossen, sobald sich weitere Streamer dazu äußern. So hat der durchaus kontroverse Take von Kim-Noemi „Freiraumreh“ Adam eine ganz neue Diskussion angefacht – und das völlig zurecht.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist auf jeden Fall weder die eine noch die andere Ansicht der Geschehnisse bewiesen oder widerlegt. Shurjoka hat bisher keine Beweise dafür gezeigt, wie Scurrows sie angegangen haben soll und auch Scurrows „Unschuldsbeweis“ lässt sehr zu wünschen übrig.
Übrigens: YouTubes liebster Anwalt Christian Solmecke sieht derzeit keine rechtliche Grundlage:
Ein Job fern von Social Media könnte dem ein oder anderen vielleicht ganz guttun. Hier gibt es welche, bei denen ihr trotzdem eure Gaming-Skills nutzen könnt.