Der FIFA 24-Ersatz trägt den Namen EA Sports FC 24 und kommt erstmalig mit einer Altersbeschränkung auf den deutschen Markt. Die USK-Prüfstelle hat das Glücksspiel in Ultimate Team (endlich) genauer unter die Lupe genommen.
EA Sports FC könnte in Zukunft eine USK 18 Alterseinstufung bekommen. Den Nordamerikanern wird schon seit Jahren digitales Glücksspiel mit ihrem erfolgreichsten Modus Ultimate Team vorgeworfen. In Ultimate Team kann man durch Echtgeld Packs erwerben, in denen per Zufall gute oder schlechte Spieler gezogen werden können.
Je mehr Geld ein Gamer ausgibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einen guten Spieler zieht. Dieser Pay-to-Win-Gedanke bringt in-game eben Vorteile – und triggert durch Erfolgserlebnisse die Glücksspiel-Sucht bei den Spielern. Belgien hat bereits im Jahr 2018 reagiert und die Packs aus FUT verbannt.
In Australienbefindet sich ein Gesetz im Entwurf, das seine jüngere Bevölkerung vor digitalem Glücksspiel schützen möchte. EA Sports wurde in der Vergangenheit schon häufiger mit dieser Thematik konfrontiert.
Der deutsche Markt erfährt im Jahr 2023 die ersten Konsequenzen. Die USK-Prüfstelle hat EA FC 24 eine Altersbeschränkung verpasst.
Glücksspiel in EA FC 24 – Ab wie viel Jahren ist FIFA 24 freigegeben?
Jeder, der schon mal FIFA Ultimate Team gespielt hat, kennt das: Man öffnet ein Pack, das man sich erspielt hat. Das Pack ist richtig schlecht. Genauso wie das Team, mit dem man gerade in der Weekend League auf den Sack bekommen hat. Die FUT Champions Rewards haben überhaupt nicht gegönnt, man macht einfach keinen Fortschritt.
Was ist die einzige Alternative? Richtig, ab in den Store, FIFA Points für Echtgeld aufladen und weitere Packs öffnen. Wenn man dann einen guten Spieler zieht, der das Team verbessert, kickt die Spielsucht rein.
Diese Auswirkungen sind bei allen Menschen unterschiedlich. Fakt ist aber, dass Dopamin ausgeschüttet wird, wenn du einen krassen Spieler einlaufen siehst. Der Gedanke, dass man dem Spiel eine Alterseinschränkung verpasst, ist also gar nicht so verkehrt. Wer sich als Volljähriger die Packs kaufen möchte, der trägt rechtlich selbst die Schuld.
Bei Minderjährigen sieht das Ganze etwas anders aus. Deshalb wird EA FC 24 erst ab 12 Jahren erlaubt sein. Damit erhält der FIFA-Nachfolger (endlich) seine verdiente Einschränkung, denn gerade jüngere Spieler*innen sollten geschützt werden.
Grund dafür ist vor allem das Thema Glücksspiel, denn "In-Game-Käufe" und "zufällig darin befindliche Objekte" umschreiben diese Mechanik einfach nur.
Auch Australien ändert Gesetze für digitales Glücksspiel
Die australische Regierung entwirft gerade ein Konzept, dass digitales Glücksspiel einschränken soll. Dabei wird bei den Spielen zwischen simuliertem Glücksspiel und Spielen mit Lootboxen oder eben Packs differenziert. Das simulierte Glücksspiel soll künftig ab 18 Jahren freigegeben werden.
Spiele mit Lootboxen oder Packs könnten in Australien erst ab 15 Jahren erhältlich sein. In die letztere Kategorie würde auch FIFA, bzw. EA Sports FC fallen. Falls du jetzt denkst, dass ein USK 15 keine so große Einschränkung wäre: im Vergleich zum jetzigen Stand, nämlich USK 0, wäre das dann doch ein großer Schritt. So heißt es in der PR-Erklärung:
Diese strengeren Maßnahmen, die für die Regierung oberste Priorität haben, werden dazu beitragen, die am stärksten gefährdeten Personen in unserer Gesellschaft vor Schäden durch Glücksspiel zu schützen, und signalisieren, dass solche Spiele für Kinder nicht geeignet sind. Neueste Forschungen [...] zeigen einen Zusammenhang sowohl zwischen Lootboxen als auch simuliertem Glücksspiel auf und machen auf Gefährdungen wie Glücksspielsucht aufmerksam.
Unserer Meinung nach würde auch nichts dagegen sprechen, das Spiel in der Zukunft erst ab 18 Jahren zugänglich zu machen.
Auch wenn es komisch ist, dass ein gewaltfreies Fußballspiel ab 18 wäre. Denn, dass die FUT-Packs einer Simulation von Glücksspiel zumindest extrem nahe kommen ist keine Neuigkeit für die FUT-Community und EA.
EA Sports vs. Glücksspiel: Seit Jahren ein Thema
In Belgien wurde bereits 2018 das Öffnen von Packs in Ultimate Team mit FIFA Points verboten. EA wollte zunächst gerichtlich gegen dieses Urteil Belgiens vorgehen, doch zu einem Prozess kam es nicht, weil die Nordamerikaner wohl keine Chance auf ein aus ihrer Sicht positives Ergebnis sahen.
Es hat uns doch etwas überrascht, dass Belgien eine der wenigen Ausnahmen war, die das Glücksspiel in FIFA bzw. EA Sports FC verbieten und bisher noch keine weiteren Länder nachzogen.
- Um EA Sports FC zocken zu können, brauchst du gutes Material: Neue Controller bei MediaMarkt
Es ist auch gar nicht so leicht, EA hier Glücksspiel vorzuwerfen. Man erhält ja kein echtes Geld als Gewinn oder Auszahlung, sondern lediglich eine Ingame-Währung. Zudem gibt EA seit neuestem die Wahrscheinlichkeiten der zu ziehenden Gegenstände in einem Pack an.
Des Weiteren kann man die Packs auch ohne FIFA Points öffnen. Man benötigt dafür allerdings eine im Vergleich zum Transfermarkt ungerechtfertigt hohe Anzahl an Münzen. All diese Faktoren spielen EA Sports in die Hände, reines Glücksspiel für FUT abzustreiten. Niemand wird gezwungen, Packs zu öffnen. Man kann auch ganz ohne Echtgeld erfolgreich sein und eine Road to Glory starten.
Seit FIFA 23 gibt es auch die PlayStation Tournaments. Bei diesen Turnieren kann jeder ohne Teilnahmegebühren mitspielen. Als Belohnung gibt es (oh Wunder) FIFA Points. So kann EA argumentieren, dass man sich FIFA Points auch erspielen kann und gar nicht kaufen muss. Es gibt also eine Menge Schlupflöcher, die EA Sports hier ausnutzt.
Der Schritt Australiens ist aber definitiv einer in die richtige Richtung. Auch auf dem deutschen Markt bewegt sich nun endlich etwas in die richtige Richtung. Wir alle würden Ultimate Team ohne Pay-to-Win-Mechaniken eh viel mehr feiern.