Die Zeiten, dass Frauen in Computerspielen nur als optisches Beiwerk fungieren, sind leider noch nicht vorbei. Doch gibt es einige weiblichen Figuren, die einen Tiefgang bieten und wir können uns mit ihnen identifizieren. Sie bieten uns eine Vorbildfunktion oder zeigen uns die Abgründe der Menschheit. Frauen in Spielen sind mehr als nur nett anzusehen und man sollte sich nicht leichtfertig mit ihnen anlegen!
Lara Croft – Tomb Raider
2013 wagte die berühmte Spielereihe „Tomb Raider“ einen Neuanfang. Und es war unverkennbar, dass sich Lara Croft – die ikonische Protagonistin – optisch um 180 Grad verändert hat. Ihre großen Brüste und ihre schmale Taille sind dem realistischen Körper einer jungen Erwachsenen gewichen. Auch ihr Charakter machte eine merkbare Veränderung durch. Von einer verängstigten Frau entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten, man kann es nicht anders beschreiben, Kampfmaschine.
Doch sie zeigt auch Mitgefühl und Freundschaft ihren Verbündeten gegenüber und wir bekommen im Laufe der Spielereihe auch Einblicke in ihre Gedanken.
Neue Vorbilder entstehen!
Aloy – Horizon Zero Dawn
Im Open World-Adventure Horizon Zero Dawn erlebt ihr eine postapokalyptische Welt, die von Maschinen beherrscht wird. Im Mittelpunkt steht die Geschichte rund um Aloy, die von ihrem ausgestoßenen Ziehvater aufgezogen wird. Aloy ist von ihrer Kindheit an eine ausgezeichnete Bogenschützin und lässt sich auch von den größten und gefährlichsten Maschinen nicht aufhalten.
Auf der Suche nach ihrer Herkunft und den Geheimnissen dieser Welt interagiert sie sympathisch, hilfsbereit und gewitzt mit den Bewohnern.
Senua – Hellblade: Senua’s Sacrifice
Hellblade ist ein absolut erstaunliches Spiel, in dem eine psychische Erkrankung thematisiert wird. Darin begibt sich Senua die Reise nach Hellheim, nachdem Wikinger ihr Dorf überfallen und ihren Liebsten getötet haben. Sie hofft dort, die Seele von Dillion zu erlösen zu können.
Sie wird von ihrer eigenen inneren Dunkelheit geplagt, die sich im Spiel als nach außen gerichtete Visionen zeigen. Immer wieder muss sie ihre eigenen Dämonen bekämpfen, um die Suche zu beenden. Audiovisuell ist dieses Spiel wirklich einzigartig.
Max – Life is Strange
In diesem Adventure schlüpft man in die Rolle von Max, eine junge Fotografiestudentin, die plötzlich feststellt, über Zeitreisefähigkeiten zu verfügen. Ihr erlebt das Abenteuer vor allem über Dialoge mit anderen Menschen, verfügt über einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik, der sich in ihren Fotos widerspiegelt, und lehnt Gewalt ab.
Das Spiel deckt durch seine zahlreichen Frauenfiguren eine breite Palette an Charakterzügen ab, wobei Stärke mit den unterschiedlichsten Eigenschaften assoziiert wird. Die Reise mit Max ist sehr intensiv und emotional.
Was zeichnet starke Frauen in Videospielen aus?
In vielen populären Spielen sind vor allem solche zu sehen, die traditionelle Heldenrollen bekleiden. Sie kämpfen an vorderster Front, sind geschickt im Umgang mit Waffen und im Nahkampf und bieten ihrem Schicksal tapfer die Stirn und sind von ihren männlichen Kollegen kaum zu unterscheiden. Das ist zunächst positiv. Spiele vermitteln auf diese Weise, dass Frauen genauso dazu in der Lage sind, zu kämpfen, mutig die schlimmsten Aufgaben zu lösen und sogar die ganze Welt zu retten, wie Männer.
Doch wir brauchen noch mehr Vielfalt in den Rollen von Frauen. Realistische und fantastische, kluge, dumme, authentische Frauen in allen Körperformen. Die mal ihr Ziel im Blick haben – und auch mal mit sich hadern oder scheitern dürfen.
Und wenn ihr euch fragt, warum ein Spiel durch eine Heldin besser werden sollte, solltet ihr es mit einem anderen Blickwinkel versuchen: Der von Frauen vor dem Game.