Luft- oder Wasserkühlung - Was eignet sich besser für deinen Gaming-PC?

Du kannst deinen PC entweder mit einer Luft- oder mit einer Wasserkühlung kühlen. Diese kommen vor allem beim Prozessor und bei der Grafikkarte zum Einsatz und sorgen dafür, dass die Komponenten nicht zu heiß werden.

Luft und Wasserkühler
Welchen Kühler du verwenden solltest | © AeroCool | © Thermaltake

Welche der beiden Lösungen die Bessere ist, lässt sich pauschal nicht sagen, da sie jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile mitbringen. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie Luft- und Wasserkühlungen funktionieren und wo die Unterschiede liegen. Daraus können wir dann schließen, welche Lösung für dich die beste ist.

So funktionieren die beiden Techniken

Ein Luftkühler funktioniert eigentlich ganz Simpel. Wir erklären das an einem Beispiel eines Prozessors. Der Prozessor ist so designed, dass die Hitze, die dieser generiert, an einen Kühlkörper weitergeleitet wird, der sich in der Regel auf dem Prozessor befindet. Darauf wiederum befindet sich der Lüfter, dessen Aufgabe es ist, die heiße Luft aus dem Kühlkörper vom Prozessor abzuleiten. So wird die Hitze quasi zerstreut und sammelt sich nicht im Prozessor, wo sie durch die elektrische Energie produziert wird. Ein Nachteil hier ist, dass sie im Gehäuse des PCs landet. Ein guter Gehäuselüfter sollte die Wärme dann noch aus diesem herausleiten. Sonst können andere Komponenten wie RAM oder die Festplatte heißlaufen.

Luftkühler
Viele Luftkühler für Gaming-PCs arbeiten mit RGB-Beleuchtung. | © AeroCool

Ein Wasserkühler funktioniert ähnlich. Hier konzentrieren wir uns auf sogenannte AIO-Systeme, also All-in-One-Wasserkühler. Du kannst theoretisch auch dein eigenes System bauen, aber das ist wesentlich komplizierter. Beim Wasserkühler wird der Kühlkörper mit einem kleinen Wassertank oder Wasserblock verbunden, der mit Kühlflüssigkeit gefüllt ist. Der Prozessor überträgt nun die Hitze aus dem Kühlkörper in den Wasserblock. Damit das Wasser im Block immer schön kühl bleibt, läuft dieses in einem Kreislauf. Dieser führt durch den eigentlichen Lüfter, der das Wasser kühlt, bevor es zurück in den Kühlblock gepumpt wird. Auch Wasserkühlungen kühlen die Flüssigkeit mit Luft, allerdings leiten sie die Wärme besser vom Prozessor und aus dem Gehäuse weg.

Verschiedene Lüfter findest du übrigens im Euronics Shop.

Preis - Wasser kostet mehr

Der Preis ist bei neuer Hardware immer eine der wichtigsten Fragen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sowohl Wasser- als auch Luftkühlungen in verschiedenen Preisklassen gibt. Du kannst beides relativ günstig oder auch extrem teuer bekommen. Generell sind Wasserkühlungen aber teurer als Luftkühler. Das ist auch der Grund, warum die meisten Fertigbau-PCs auf eine Luftkühlung setzen. So können sie den Rechner günstiger verkaufen. Ein Wasserkühler mit ähnlicher Leistung würde teurer zu Buche schlagen.

Sound - Luftkühler machen mehr Lärm

Gerade für Gamer ist die Lautstärke ein wichtiges Thema. Laute PCs können beim Zocken ungemein nerven. Vor allem wenn du kein Headset benutzt, was die Umgebungsgeräusche unterdrückt. Beim Kühler-Vergleich ist es so, dass Luftkühler in der Regel lauter sind als ihre Wasserkollegen. Das merkst du vor allem, wenn du Spiele spielst, die die Hardware voll ausreizen. Dann laufen nämlich auch die Lüfter auf Hochtouren. Wasserkühlungen geben auch Geräusche von sich und sie haben auch einen Lüfter, der ist aber in der Regel kleiner und dreht sich nicht so schnell, weshalb er auch nicht so laut ist. Bei Wasserkühlungen kommt allerdings noch das Geräusch der Pumpe dazu, die die Flüssigkeit durch das System drückt. Das ist oft auch nicht laut, aber auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.

Wasserkühlung Thermaltake
Auch Wasserkühlungen arbeiten mit Lüftern. | © Thermaltake

Größe - Es kommt auf dein Gehäuse an

Bei der Größe der beiden Kühlarten gibt es gravierende Unterschiede. Dabei können wir aber gar nicht genau sagen, welche Art nun tatsächlich größer oder kleiner ist. Der Luftkühler ist in der Regel ein großer Brocken, der auf dem Prozessor sitzt. Der AIO-Wasserkühler hingegen ist kleiner am Prozessor selbst, hat aber noch mehr Teile, die sich durch das Gehäuse schlängeln. Welche Kühlerart von diesem Gesichtspunkt aus besser zu deinem PC passt, hängt also stark von deinem Gehäuse ab und wie groß die einzelnen Teile sind. Wenn du direkt um den Prozessor herum viel Platz hast, macht eine Luftkühlung wahrscheinlich mehr Sinn, ist es dort eng und du hast mehr Platz anderswo im Gehäuse bist du mit einem Wasserkühler besser beraten. Hier kannst du die Pumpe flexibler anbringen. Passende Gehäuse in allen Größen und Formen findest du im Euronics-Shop.

Kühlpower - Mehr Power mit Wasser

Mit Kühlpower meinen wir, wie gut die beiden Kühlerarten dein System im Ernstfall kalt halten können. Hier hat der Wasserkühler in der Regel die Nase vorne. Bei Höchstleistungen kann ein System mit Flüssigkühlung dieses oft kälter halten, als es eine Luftkühlung könnte. Das kann einen unterschied von mehreren Grad ausmachen. Natürlich kommt es auch hier immer noch auf das System im Einzelnen an. Es wäre falsch zu sagen, dass jeder Wasserkühler besser kühlt als jeder Luftkühler.

Fazit: Welche Lösung eignet sich für dich?

Für Gamer eignet sich oft eine Wasserkühlung besser und das hat zwei Gründe: Sie kühlt besser und ist dabei leiser. Der größte Nachteil dabei ist allerdings, dass eine gute Wasserkühlung oft mehr kostet als ein Luftkühler. Es kommt aber auch darauf an, mit welcher Hardware du spielst und welche Spiele du zockst. Wenn du deine Hardware selten voll ausgelastet oder zum Beispiel nur über Cloud-Gaming-Dienste zockst, ist eine Wasserkühlung wahrscheinlich nicht nötig. Hier zahlst du einfach nur mehr Geld für wenig Mehrwert. Hast du starke Hardware, die regelmäßig ausgelastet wird, lohnt sich die Investition in ein gutes AIO-System schon eher.

Yannick Lickert

Hey, ich bin Yannick. Ich bin 21 Jahre alt, studiere Sportmanagement und mache ein Praktikum bei EarlyGame als Content Creator. Ich liebe Videospiele, Sport und Musik. FIFA und NBA 2K sind meine Lieblings Games. Falls ich gerade nicht in FIFA...