Faker ist der Kragen geplatzt. Trolle und Griefer ruinieren ihm in der Solo Queue regelmäßig das Game. Hört er auf zu spielen, bis Riot sich dieser Probleme annimmt?
Griefer, AFKler und Quitter sind uns in der Solo Queue allen bekannt. Sie können jedes Game unerträglich machen und in die Länge ziehen und waren für viele Spieler schon der Grund, ganz und gar mit League of Legends aufzuhören. Aber hättet ihr gedacht, dass die High-Elo-Spieler mit genau denselben Problemen kämpfen wie wir armen Gold-Plebs das tagtäglich tun?
Während eines kürzlichen Streams hat der berühmteste League of Legends-Spieler der Welt, "Demon King" Faker höchstselbst, absolut die Fassung verloren. Ihm ist genau so ein Spieler ins Match gerutscht. Das Schlimmste an der ganzen Sache? In der nächsten Runde saß genau derselbe Typ wieder auf der Toplane.
Was sind Griefer?
Als Griefer bezeichnet man Spieler, die bewusst und absichtlich den Spielspaß ihrer Teamkameraden ruinieren. Wenn jemand zum Beispiel stumpf durch die Mitte in die Gegner rennt und stirbt, anstatt einfach zu farmen, dann kippt die Stimmung im Team natürlich schlagartig. Und wenn wir mal ehrlich sind – gegen solche Leute zu spielen macht auch nicht wirklich Spaß.
Warum hatte Faker mit Griefern und Trollen zu tun?
Faker ist ohne Frage der weltweit bekannteste League of Legends Spieler. Er hat mehr Titel als sonst jemand, und das Ganze macht ihn natürlich auch zu einem Ziel für solche Leute. Er muss sich seit Jahren mit Trollen und Griefern herumschlagen und das ganze ging so weit, dass er am Ende der Saison 2020 der am niedrigsten platzierte LCK Pro mit den wenigsten Spielen in der Solo Queue war.
Dieses Problem mit solchen Spielverderbern ist vielen schon jahrelang ein Dorn im Auge. Auch andere Spieler haben sich schon über bestimmte Accounts beschwert, die vollkommen absichtlich Spiele ruinieren, Faker ist von diesen Problemen aber mit Abstand am meisten betroffen. Während den Worlds 2021 in Island hat er sogar erzählt, dass er die europäische Solo Queue bevorzugt, da ihm dort Griefer oder Trolle nicht die Games verderben.
Im Jahr 2020 hat Olleh – der Support von Golden Guardians – offenbart, dass es mehrere illegale Wettanbieter gibt, bei denen man auf die Spitzenspiele der Solo Queue wetten kann. Ob in diesen Spielen auch tatsächlich Profis spielen, ist allerdings unklar.
Es könnte gut sein, dass es Pro Spieler gibt, die, sobald das Spiel nicht nach ihrer Nase geht, einfach alles über den Haufen werfen. Viele der Griefer, denen Faker im Spiel begegnet, sind tatsächlich Profis, die vielleicht davon ausgehen, dass ihr Verhalten keine Konsequenzen haben wird.
Hört Faker jetzt mit Solo Queue auf?
Während des Streams am 9. März 2022 war Faker von besagtem Toplaner extrem genervt. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich der Ersatz-Toplaner für Top Esports war – TES Qingtian. Mit ihm steckte Faker auch im darauffolgenden Spiel wieder in einem Team.
Anstatt aber das Game noch im Champ Select zu verlassen und damit eine Strafe zu riskieren, spielte Faker im Jungle und spielte den Babysitter für seinen störrischen Toplaner – der dann auf einmal auch einwandfrei spielen konnte. Das machte Faker nur noch wütender. Den ganzen Clip mit einer Übersetzung könnt ihr hier sehen:
TES Qingtian Suspended (Update vom 11.März)
Top Esports und Riot haben in dieser Situation ziemlich schnell gehandelt. Der Toplaner hat eine Geldstrafe von 50.000 Yuan (umgerechnet etwa 7.165€) aufgebrummt bekommen. Damit aber noch nicht genug, laut Vertretern der LPL ist er auch für zwei Spiele gesperrt worden und seinen Riot Account für den koreanischen Server wird er bis Ende des Jahres nicht nutzen können.
Ist das ein Anzeichen dafür, dass Riot und die Verantwortlichen der Ligen in Zukunft solche Vergehen härter und regelmäßiger bestrafen, seitdem Faker sich mit Unterstützung seines Teams über die Situation beschwert hat?
Wird Riot etwas unternehmen?
Faker beschwert sich bereits seit Jahren über solche Spieler und hat schon häufig Stellung über die Zustände in der Solo Queue bezogen. Für Profis sei es aufgrund der Menge an Trollen kein Ort mehr, um effektiv zu trainieren. Ein Mitglied aus dem T1-Management hat sich nach den Beschwerden Fakers im Stream an einen koreanischen Pressekanal gewandt.
Wir sind uns darüber im Klaren, was in Lee Sang-hyeoks Solo-Ranglistenspiel am Abend passiert ist. Er hat seine Absichten dem LCK-Sekretariat gegenüber kommuniziert und mein Stand ist es, dass das Sekretariat sich gerade darüber berät.
Es scheint wohl so, als müsste sich aber Riot Global um die Sache kümmern, da viele der beschuldigten Spieler aus China kommen. Im selben Artikel erklärt ein Verantwortlicher der LCK, "[...] wir sind dazu übergegangen, nur solchen Spielern einen Account zur Verfügung zu stellen, die mit uns ein Übereinkommen unterzeichnet haben. Es ist schwierig, die Sache nur vonseiten der koreanischen Verantwortlichen zu behandeln, da Spieler aus anderen Überseeregionen sowie China darin verwickelt sind. Für uns das Wichtigste sind allerdings die Profi-Gamer der LCK."
Vielleicht werden wir in der Zukunft in Korea auch so etwas Ähnliches wie die Champions Queue sehen, was Profis dabei helfen könnte, in einem besseren Umfeld abgesehen von Scrimmage-Spielen zu trainieren. Riot hat derartiges noch nicht bestätigt, Fans auf Reddit hoffen allerdings auf eine solche Lösung.