Nachdem wir uns schon die unterschiedlichen Lanes in League of Legends angeschaut haben, wird es an der Zeit, auch mal die verschiedenen Rollen und Klassen im Game unter die Lupe zu nehmen.
League of Legends ist ein bisschen wie Fußball oder jeder andere Mannschaftssport. Es gibt Positionen und Rollen, an die sich die Spieler halten. Als Stürmer gehst du vorne drauf und schießt die Tore, während jemand anderes im Tor steht und keine Bälle reinlässt.
Gleiches gilt auch für League of Legends. Jede einzelne Lane in League of Legends verfügt auch über eine Rolle, die gespielt werden muss. Welche das sind und was du da genau machen musst, schauen wir uns jetzt an. Hoffentlich lernst du ein bisschen was... vor allem, wenn du denkst, dass es in LoL gerade einmal 5 Rollen gibt. Kleiner Spoiler, es sind deutlich mehr Rollen in League of Legends.
Welche Rollen gibt es in League of Legends?
Top Laner
Fangen wir ganz oben an, nämlichen bei den Top Lanern. Bei dieser Rolle müssen sich die Spieler vor allem selbst versorgen können. Oft wir die Top Lane auch als "Insel" bezeichnet, weil sich Mid Laner und Jungler häufiger auf die Bot Lane oder den Dragon konzentrieren.
Aus diesem Grund haben die Champions in der Top Lane häufig gute Survival-Fähigkeiten und starke Engage Tools, um die Lane zu kontrollieren. Allerdings gibt es in der Top Lane einige verschiedene Klassen, die wir uns jetzt genauer anschauen.
Tank Top Laner
Tanks sind wahrscheinlich das erste, woran du denkst, wenn jemand von Top Lanern spricht, oder? Sie sind große und kernige Champions, die viel Schaden einstecken können. Ist vom Gameplay her zwar langweilig, aber du stirbst halt nicht so schnell. Aus irgendeinem Grund – bestimmt, weil du so groß bist – fokussiert sich das gegnerische Team immer auf dich und deine Carries können entspannt Damage austeilen.
Als Tank Champion baust du vor allem Magic Resist und Rüstungs-Items. Schaden? Noch nie von ihr gehört. Die meisten Tanks können auch nur melee, weil ein ranged Tank einfach viel zu OP wäre... aber Riot hat schon den ein oder anderen OP Champ veröffentlicht, würde uns also nicht wundern, wenn mal ein ranged Tank mit vier Dashes und einer krassen Passive auftaucht.
Fighter Top Laner
Fighters ist eine weitere Klasse in League of Legends, aber man findet sie nicht ausschließlich in der Top Lane. Auch einige Jungler zählt man häufig zu den Fighter, zum Beispiel Hecarim oder Xin Zhao. Was macht Fighter allerdings so besonders?
Diese Champions können extrem gut engagen und lieben Scharmützel. Sie sind nicht so tanky wie Tanks – steht doch im Namen, lel – aber ihr Kit verfügt über einen wahnsinnigen Damage Output. Irelia ist beispielsweise ein Fighter... mit ihrer Q hat sie unglaublich viel Sustain und rasiert jeden, der ihr in die Quere kommt. Mit LoL Patch 12.3 hat Riot für diese Klasse einige Items geändert – sie besitzen jetzt weniger HP und heilen schlechter, was sie besonders im Late Game squishy macht, ohne den Schaden zu reduzieren.
Jungler
Jungler sind die Champions, die sich zwischen den Lanes bewegen. Los geht's mit farmen im Jungle, bevor sie Richtung Lanes moven und dort ganken. Ganken bedeutet, dass sich ein Champ auf eine Lane bewegt, um dort einen Kampf zu verursachen – Jungler können das am besten.
Der Jungle ist allerdings auch kein Zuckerschlecken... einmal nicht aufgepasst und du verlierst deinen Blue Buff, stirbst oder einer deiner Mates stirbt. Du kontrollierst den Spielfluss und triffst Entscheidungen abhängig von den Infos, die du durchs Warden, Counter-Jungling oder Ganken bekommst. Dabei musst du auch immer den gegnerischen Jungler im Auge haben. Hier gibt es einige Rollen.
Farming Junglers
Diese Jungler farmen eigentlich die ganze Zeit und verdienen damit so viel Gold wie nur möglich. Sie ganken nur, wenn sie sich zu 100% sicher sind, dass der Gank erfolgreich wird. Gibt einfach keinen Grund, sich in einen 50/50 Fight zu stürzen, der komplett nach hinten losgehen kann.
Vor allem im Mid Game zeigen diese Champions großes Carry-Potenzial. Bleib bis dahin einfach ein bisschen vorsichtig. Du gibst deinem Team wichtige Informationen, wo die Gegner sind, schleichst aber nicht im gegnerischen Jungle rum, bevor du ein paar gute Items hast.
Carry Junglers
Von Sekunde eins an willst du im Summoner's Rift so richtig Action sehen? Zum Glück hat Riot Games da genau die richtige Klasse für dich: Carry Jungler! Diese Champions lieben es, so früh wie möglich zu ganken. Du willst so schnell wie's geht Gold bekommen und dein Team carrien und wie stellst du das an? Richtig, mit Kills.
Champions wie Kha'Zix fallen einem direkt ein, wenn man an Carry Jungler denkt. Dich juckt es einfach überhaupt nicht, wenn der Gegner deinen Red Buff klauen will, weil du dich auf ihn stürzt und ihn in Stücke reißt. Sei einfach immer auf der Suche nach Fights und im Nu dominierst du die Meta.
Mid Laner
Die Mid Lane wird oft als wichtigste Rolle in League of Legends angesehen. Dort schlägt das Herz jedes Teams und es ist auch der schnellste Weg in die gegnerische Base. Die Mid Lane kontrolliert außerdem die Geschwindigkeit des Spiels, je nach Champion kann das also entweder schnell oder langsam sein.
Es gibt wirklich eine Menge Mid Lane Champions, wie in jeder anderen Rolle halt auch. Deshalb müssen wir hier wieder einige Klassen ansprechen, um die einzelnen Mid Laner voneinander zu unterscheiden.
Mages
Mages haben eine einzigartige Rolle und man kann sie in zwei weitere Rollen unterteilen: Control Mages und Roam Mages. Control Mages solltest du zocken, wenn du auf Sicherheit stehst. Bestes Beispiel hierfür ist Malzahar – als Control Mage muss er ziemlich viel farmen und gerade zu Beginn vorsichtig spielen, bevor es so richtig losgeht. Du bleibst im Early Game vermutlich die meiste Zeit in der Lane und roamst eher selten.
Dagegen pushen Roaming Mages, wie Twisted Fate, ihre Lane und machen sich dann auf den Weg nach Top oder Bot, um ihrem Team zu helfen. Dank ihrer Mobility verschaffen sie sich und ihrem Team so einen Vorteil – und das so ziemlich überall auf der Map.
Assassins
Wenn du richtig aggressiv spielen willst, aber keinen Bock auf Carry Jungler hast, solltest du in League of Legends mal einen Assassin ausprobieren. Mit den Champions klärst du dir im Early Game easy ein paar Kills und snowballst ins Late Game.
Ähnlich wie die Roaming Mages, können Assassins sich ziemlich gut über die Map bewegen. Vielleicht tauchen sie out of nowhere in der Bot Lane auf oder sie warten einfach nur in einem Gebüsch darauf, dass der gegnerische Mid Laner kurz nicht aufpasst.
Bot Laner
Die Bot Lane ist eine der beliebtesten Rollen in League of Legends. Nur Mid Lane hat noch mehr Spieler. Als Bot Laner hast du die Wahl, entweder APC – Ability Power Carry – oder ADC – Attack Damage Carry – zu zocken.
Die meisten Champions in der Bot Lane sind am Anfang eher schwach. Gerade die geringe Mobilität sowie Rüstung machen sich bemerkbar, im späteren Verlauf des Games sind sie aber häufig der Main Carry in Fights. Wenn du schon immer mal den Helden spielen wolltest – und Minions noch einigermaßen gut last hitten kannst – dann ist das die richtige Position für dich.
Hyper Carry
Hyper Carry ist ein Champion, der extrem schwach startet. Das Einzige, worauf du dich im EarlyGame konzentrieren solltest, ist das Farmen. Schon mal was vom Farming Simulator gehört? Na ja, das bist quasi du im Early Game.
Wenn du erstmal ein paar Items gespart hast, richtest du in deinem Team allerdings den größten Schaden an. Am besten bekommst du so früh wie möglich einige Kills, damit du dir die dringend benötigten Items früher leisten kannst. Dein Power Spike wird dann insane.
Lane Bully
Der Lane Bully ist ein Bot Laner, der schon im Early Game richtig gut ist. Mit dem Champ kannst du einfach konstant die Lane pushen. Du musst aber immer auf Ganks aufpassen, wenn du zu nah am gegnerischen Turm stehst – dafür solltest du dir ein paar Wards kaufen, damit dich der Jungler aus dem Fluss nicht überraschen kann.
Du verhinderst außerdem, dass dein Gegner Farm bekommt – besonders im niedrigeren Elo-Bereich, wenn Spieler keinen Plan haben, wie man unter dem Turm farmt. Dadurch hast du viel mehr Geld und einen klaren Vorteil. Lane Bullies willst du am besten in Kombination mit Engage Supports spielen, da ihr beide einfach von Anfang an volle Lotte reingeht.
Supporter
Die Rolle des Supporters gilt bei vielen Spielern als besonders leicht. Als Support musst du allen voran dein Team mit Heals, Buffs oder Shields unterstützen. Die Rolle des Supporters verfügt übrigens über einen der größten Champion Pools in League of Legends.
Als Supporter spielst du zusammen mit deinem ADC oder APC in der Bot Lane. Zuerst mal hilfst du deinem Partner, einen Vorteil in der Lane zu erlangen und danach kannst du entweder die Map roamen oder an der Seite deines ADCs bleiben.
Engage supports
Als Engage Support musst du immer das Positioning deiner Gegner im Auge behalten. Ein Schritt zu weit vorne und du gehst direkt voll drauf – dein Partner sollte natürlich checken, was du vorhast. Aufgrund dieser aggressiven Spielweise während der Laning Phase, raten wir dir einen Engage Support zusammen mit einem Lane Bully zu zocken. Ein Beispiel für ein starkes Duo wären hier Leona und Jhin.
Engage supports ähneln Tanks und haben meistens eine Art Hook, Pull oder Slow in ihrem Kit, womit sie einen Fight initiieren können. Wenn du dir das Gameplay zutraust und Bock drauf hast, einen melee Tank zu zocken, dann ist diese Rolle genau das richtige für dich.
Enchanter Support
Enchanter sind squishy Champions, die dich heilen und schützen können. Sie sind in der Regel deutlich entspannter drauf als die Engage Supports und bleiben eher in der Backline. Dort sorgen sie dafür, dass das Team auch längere Fights übersteht.
Der Fokus liegt hier nicht auf dem Starten von Kämpfen, sondern darauf, deinen Partner am Leben zu erhalten, damit dieser ganz entspannt farmen und Kills einsacken kann. Besonders achtsam musst du wegen Ganks sein, da du selbst ziemlich squishy und unbeweglich bist!
Was ist die beliebteste Rolle in League of Legends?
Die beliebteste Rolle in League of Legends ist wahrscheinlich die Mid Lane. Wenn man sich die Daten der auto-filled Positionen anschaut, ist es am unwahrscheinlichsten, dass Spieler automatisch der Mid oder Bot Lane zugeordnet werden... heißt, dass das die beiden beliebtesten Rollen im Game sind.
Auf der anderen Seite möchten anscheinend nur wenige Spieler Jungler probieren. Lässt sich von unserer Seite aus nicht sagen, ob das am Gameplay liegt oder daran, dass man ständig von allen Seiten beleidigt wird – im Endeffekt ist es aber wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Jungs und Mädels, immer dran denken: seid nett zu eurem Jungler, selbst wenn ein Gank mal nach hinten losgeht!
Welche Rolle in League of Legends ist am schwersten?
Viele Spieler gehen davon aus, dass die Rolle des Junglers in League of Legends am schwierigsten ist. Wie gesagt, es könnte daran liegen, dass sich die Rolle komplett anders spielt als alle anderen oder dass die Spieler es einfach nicht gewohnt sind, mit Level 1 oder 2 an Jungle Monstern zu sterben.
Die Meinungen innerhalb der LoL Community gehen hier aber auch sehr stark auseinander. Tyler1 beispielsweise, einer der bekanntesten League of Legends Streamer, hält Jungle für die leichteste Rolle, während Top Lane ziemlich schwierig zu beherrschen sei.
Dagegen sind sie die meisten Spieler tatsächlich mal einig, dass die Support Rolle in League of Legends am einfachsten ist. Stimmt das aber auch? Ist das Leben als Supporter wirklich geschenkt? Na ja, am Ende hängt es wahrscheinlich einfach am Spieler, welche Rolle am besten für wen funktioniert...
Mein Editor geht zum Beispiel in der Mid oder Bot Lane richtig auf, während ich eher als Supporter oder Top Laner geeignet bin. Unterschiedliche Leute, unterschiedliche Vorlieben. Denk also am besten immer daran, was du für eine Art Mensch bist und welche Rolle du im Game spielen willst, bevor du dich für eine Main Rolle in League of Legends entscheidest.