Der Kampf um die Switch-Emulation geht in die nächste Runde: Nintendo nimmt Suyu ins Visier.
"Trotz der Maßnahmen bleibt außerdem offen, ob Nintendo nicht doch einen Weg findet, auch dieses Projekt abzusägen." lauteten die Schlussworte unseres letzten Artikels über Suyu, den geistigen Nachfolger von Yuzu. Und wie sich zeigt, waren die Zweifel berechtigt.
Yuzu war ein populärer Switch-Emulator, der sechs Jahre nach seiner Veröffentlichung von Nintendo verklagt wurde und schließlich alle Aktivitäten einstellen und 2,4 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen musste. Kurz darauf wurde Suyu mit dem Ziel gestartet, das Erbe anzutreten, angeblich um sich vor weiteren Klagen von Nintendo zu schützen. Dies gelang jedoch nicht.
Nintendo verschwendet keine Zeit und schaltet auch Suyu aus
Trotz Maßnahmen wie dem Verzicht auf jegliche Einnahmen aus dem Emulatorprojekt reichte Nintendo eine DMCA-Klage gegen die Entwickler von Suyu ein. In der Folge wurde das Tool von GitLab, einem Online-Dienst zum Austausch selbst entwickelter Software, entfernt.
Die Beschwerde wurde vom Rechteinhaber eingereicht, und die Website folgte dem in solchen Fällen üblichen Verfahren. Sowohl die Suyu-Website als auch alle beteiligten Konten wurden entfernt oder gesperrt. Die Entwickler hinter Suyu erhielten eine Mitteilung über das Verfahren, in der der Vorwurf von Nintendo enthalten war:
Suyu basiert auf dem Yuzu-Code, was einen Verstoß gegen Abschnitt 1201 des DMCA darstellt. Wie Yuzu ist auch Suyu in erster Linie darauf ausgelegt, die technischen Schutzmaßnahmen von Nintendo zu umgehen, d. h. Suyu verwendet unautorisierte Kopien von kryptographischen Schlüsseln, um unautorisierte Kopien von Nintendo Switch-Spielen oder ROMs unmittelbar vor oder während der Laufzeit ohne Zustimmung von Nintendo zu entschlüsseln. Daher stellt der Vertrieb von Suyu auch einen unerlaubten Handel mit Umgehungstechnologie dar.
Suyu ist technisch noch in der Lage, die Entfernung anzufechten, aber die Entwickler des Projekts haben sich bereits weiterentwickelt und vertreiben die Software über eine von ihnen selbst eingerichtete Plattform.
Nintendo hat deutlich gemacht, dass sie mit dem neuen Switch-Emulator nicht einverstanden sind und bereit sind, Maßnahmen zu ergreifen. Ob und wann es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, bleibt abzuwarten.