Tomb Raider Remaster: Entwickler ernten Kritik für kontroverse Entscheidung

Das Remaster der fast 30 Jahre alten Spiele sorgt in der Community für Unruhe. Die Fans sind uneins darüber, ob die Entwickler mit einer neuen Inhaltswarnung im Spiel die richtige Entscheidung getroffen haben.

Tomb raider remastered
Das Remastered von Tomb Raider beinhaltet die ersten wichtigen Teile der Serie. | © Aspyr

Normalerweise sind Remakes und Remasters von älteren Spielen immer ein Grund zur Freude für Fans klassischer Spiele. Neue Versionen von Horror-Spielen wie Resident Evil oder Action-Abenteuern wie Shadow of the Colossus und Demon's Souls haben nicht nur langjährige Fans begeistert, sondern auch viele neue Spieler mit den großartigsten Titeln aller Zeiten bekannt gemacht.

Jetzt wurden auch die ersten 3 Teile von Tomb Raider (1996-1998) für aktuelle Systeme modernisiert. Allerdings sind diese Urgesteine der Spiele rund um Lara Croft nicht nur auf technischer Ebene in die Jahre gekommen. Die Art und Weise, wie Crystal Dynamics, die Entwickler der Originale und der Remasters, mit veralteten Darstellungen des Originals umgegangen sind, sorgt nun für Kontroversen.

Tomb Raider 1-3 Remastered enthält eine Inhaltswarnung

Beim Starten der remasterten Version des Spiels erscheint ein Textpanel, das auf die Darstellung von rassistischen und ethnischen Stereotypen hinweist.

Die Spiele in dieser Sammlung enthalten beleidigende Darstellungen von Menschen und Kulturen, die auf rassistischen und ethnischen Vorurteilen beruhen. Diese Stereotypen sind zutiefst schädlich, unentschuldbar und entsprechen nicht unseren Werten bei Crystal Dynamics. Anstatt diesen Inhalt zu entfernen, haben wir uns entschieden, ihn hier in seiner Originalform unverändert zu präsentieren, in der Hoffnung, dass wir seine schädliche Wirkung anerkennen und daraus lernen können.

Nicht weiter spezifiziert ist, auf welche Teile des Spiels dies zutrifft, aber man kann annehmen, dass es sich auf Inhalte aus Tomb Raider III bezieht. Der dritte Teil stellt die Bewohner der südpazifischen Inseln auf stereotypische Weise dar und impliziert, dass Eingeborene Kannibalen sind, die mit Äxten und Giftpfeilen hantieren.

Obwohl solche Arten von Inhaltswarnungen in Videospielen bisher recht selten waren, ist Crystal Dynamics nicht der einzige große Name, der sich mit diesem Thema befasst. Zum Beispiel enthalten viele klassische Filme auf Disney+ ähnliche Inhaltswarnungen in ihren Beschreibungen und beim Start der Filme.

Aristocats content note
Ältere Filme auf Disney+ sind mit einer Inhaltsnotiz in ihrer Beschreibung versehen. | © Disney
Dieses Programm wird wie ursprünglich erstellt präsentiert. Es kann veraltete kulturelle Darstellungen enthalten.

Disney-Filme, die eine solche Warnung enthalten, sind Die Aristocats (1970) und Dumbo (1941), die ebenfalls oft dafür kritisiert werden, rassistische Stereotypen darzustellen, ähnlich wie Tomb Raider.

Die Entscheidung von Crystal Dynamics, den Inhalt der fast 30 Jahre alten Spiele nicht zu verändern, hat auf Social Media allerlei Reaktionen hervorgerufen. Während ein Teil der Community es schätzt, dass der Originalinhalt unberührt bleibt, gab es auch Stimmen, die die Entwickler dafür kritisierten, Stereotypen zu reproduzieren und daraus Profit zu schlagen.

Wir sind nun in einer Ära angekommen, in der wir mit den Konsequenzen der Vergangenheit konfrontiert werden, besonders wenn wir nostalgisch sind und einige klassische Medien erneut erleben möchten. Es mag beunruhigend sein, dass Filme, Bücher und Videospiele, die einige Jahre alt sind, zunehmend mit solchen Inhaltswarnungen versehen werden. Andererseits können wir es als ein Zeichen dafür sehen, dass wir als Gesellschaft wachsen. Letztendlich wird es sicherlich nicht den einen richtigen Ansatz für dieses Thema geben.

Was denkst du? Sollten ältere Spiele mit fragwürdigem Inhalt umgeschrieben werden, oder reicht ein Textpanel aus, um darauf hinzuweisen, dass die Darstellungen veraltet sind? Schreib es in die Kommentare!

Marie-Lena Höftmann

Nach einer Kindheit voller Videospiele widmete sich Miffy auch im Studium ihrer größten Leidenschaft. Abseits der Wissenschaft hat sie zu viele Stunden in Dead by Daylight verbracht, schnetzelt sich durch sämtliche Soulslikes oder chillt auf ihrer Insel in Animal Crossing....