Stargate Atlantis, das erste Spin-off zur Original-Serie Stargate SG:1, wurde nach fünf Staffeln und 100 Episoden trotz recht ordentlicher Quoten abgesetzt – eine Entscheidung, die viele Stargate-Fans enttäuscht hat. Aber ganz im Dunkeln werden wir glücklicherweise nicht gelassen: Die Produzenten haben vor einiger Zeit durchblicken lassen, wie die Geschichte in SG:A Staffel 6 fortgesetzt worden wäre, und noch dazu können wir uns ziemlich sicher sein, dass wir bald neue Geschichte aus dem Stargate-Universum erzählt bekommen.
Stargate Atlantis, das erste Spin-off im Stargate-Franchise, lief von 2004 bis 2009. Während in der Originalserie, Stargate SG-1, die Abenteuer durch das Stargate von der Erde aus starteten, nahm Atlantis die Zuschauer mit in die Pegasus-Galaxie , wo ein neues Team von der verlorenen Stadt Atlantis aus operierte und sich den Wraith, einer feindlichen Spezies, die sich von Menschen ernährt, stellen muss. Wie SG:1 eroberte auch Atlantis die Herzen vieler Fans mit seiner gelungenen Mischung aus Science-Fiction, Abenteuer und Humor.
„Stargate“ kurz erklärt:
Ein Stargate ist eine fiktive Ringvorrichtung. Zwischen zwei Stargates kann ein Wurmloch aufgebaut werden, das eine sofortige intergalaktische Reise zu einem anderen Stargate ermöglicht. Das Reisen durch das Stargate ist etwas, das alle Stargate-Serien und -Filme gemeinsam haben.
SG:A schnitt in Bezug auf die Zuschauerzahlen eigentlich ganz gut ab. Dennoch beschlossen MGM und Syfy nach genau 100 Folgen, die Serie abzusetzen. Warum also haben wir keine weiteren Geschichten aus der Pegasus-Galaxie erhalten, ist das zweite Spin-off Stargate: Universe daran schuld, und wie hätte die Geschichte von SG:A weitergehen können?
Stargate Extinction: Der SG:A-Film, der nie kam
Die Absetzung von SG:A hatte (entgegen der Annahme vieler Fans) wahrscheinlich nur wenig mit den Plänen zu tun, Stargate: Universe auf Sendung zu bringen. Die Absetzung von SG:A als Fernsehserie hatte hauptsächlich finanzielle Gründe. Die Produktionskosten waren im Vergleich zum Beginn der Serie stark gestiegen, insbesondere aufgrund des steigenden Werts des kanadischen Dollars und des Rückgangs des US-Dollars auf der anderen Seite.
Aber: Die Produzenten hatten eigentlich nicht vor, SG:A aufzugeben. Stattdessen planten sie, die Geschichte über Filme statt in Serienform fortzusetzen, in der Hoffnung, dass dadurch Kosten eingespart werden könnten.
Tatsächlich entwickelte sich die Idee eines Films sogar, bevor überhaupt wirklich über einen SG:A-Film diskutiert wurde.
Während der Produktion der fünften Staffel war noch unklar, ob die sechste Staffel grünes Licht erhalten würde. Deshalb versuchten die Produzenten, MGM und Syfy dazu zu überreden, die fünfte Staffel von 20 auf 22 Episoden zu verlängern. Die letzten beiden Folgen hätten notfalls als eigenständiger DVD-Film verwendet werden können, falls SGkeine sechste Staffel bekommen würde, was im Erfolgsfall wiederum den Weg für weitere Filme geebnet hätte. Aber wie wir wissen, ist das nicht passiert.Nach der Einstellung von Stargate Atlantis wurde dennoch sofort über die Fortsetzung der Geschichte durch einen ersten Film mit dem Titel Stargate Extinction gesprochen. Executive Producer Joseph Mallozzi und Co-Creator Brad Wright hatten das Drehbuch dafür bis Mitte 2009 fertiggestellt.
Wie SG:A weitergegangen wäre
Dank eines GateWorld-Interviews mit Joseph Mallozzi haben wir eine gute Vorstellung davon, wie SG:A weitergegangen wäre.
Die Geschichte sollte genau dort ansetzen, wo die Serie aufgehört hat: Auf ihrer Reise durch den Weltraum von der Erde zurück zur Pegasus-Galaxie meldet Atlantis plötzlich Triebwerksprobleme (wir wetten, es liegt am Wurmlochantrieb, der im Staffelfinale der fünften Staffel eingeführt wurde). Als Folge davon finden sich Atlantis und seine Besatzung in einer anderen Galaxie gestrandet wieder, konfrontiert mit einer zukünftigen, feindlichen Version des Wraith Todd. Zusätzlich treffen sie auch noch auf eine andere Version von Teyla.
Im finalen Teil der Folge rettet der "Original"-Todd McKays Leben und trifft dabei in einem dramatischen Kampf auf den Zukunfts-Todd.
Klingt soweit nicht besonders bahnbrechend. Mallozzi enthüllte aber noch einige weitere Details, die tatsächlich aufregend und wichtig für die Stargate-Lore sind:
1. Stargate: Extinction hätte wahrscheinlich den Grundstein für die Geschichte von Stargate: Universe über die Nachfahren der Destiny-Crew gelegt, die am Ende von SG:U Staffel 2 stattfindet (Episode 2.17 „Common Descent“ und 2.18 „Epilogue“).
2. Wenn eine sechste Staffel von Atlantis grünes Licht erhalten hätte, hätten wir wahrscheinlich Michael im Midseason-Finale zurückkehren sehen – das ist insofern eine große Sache, als Michael in Episode 5.14 „The Prodigal“ ganz offensichtlich gestorben ist.
Leider wurde das Projekt aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten von MGM zu der Zeit und dem zunehmend schwierigeren DVD-Markt auf unbestimmte Zeit eingefroren, wodurch Stargate Atlantis letztlich nie einen richtigen Abschluss fand.
Eine neue Hoffnung für das Stargate-Franchise
Da das zweite Spin-off Stargate Universe nicht über seine zweite Staffel hinauskam und die Pläne für Stargate Extinction scheiterten, liegt das Stargate-Franchise seit 13 Jahren auf Eis (wir zählen Stargate: Origins nicht mit und wer es gesehen hat, weiß warum).
Aber es besteht eine gute Chance, dass sich das bald ändern wird: Die Übernahme von MGM durch Amazon (2021) wird wahrscheinlich Türen für neue Geschichten aus dem Stargate-Franchise öffnen. Und angesichts des Streaming-Booms und des Trends, beliebte Serien wiederzubeleben, besteht die Möglichkeit, dass die Erzählungen von Stargate Atlantis als Nebenhandlung in einer neuen Serie wiederaufgenommen werden, was neue Perspektiven für dieses beliebte Kapitel des Stargate-Franchise eröffnet.