"Wenigstens habt ihr Streamer Spaß...": HandOfBlood macht Gollum mit irrem Auftritt erträglich

Gollum hat eine Menge Hate abbekommen und liefert gerade dadurch Streamern und YouTubern jede Menge Potenzial für Content. Aber HandOfBlood treibt das ganze wieder einmal auf die Spitze.

Hand Of Blood Gollum Lets Play
Böse Zungen behaupten, HandOfBlood sieht Gollum ähnlicher als Gollum selbst. | © HandOfBlood/Daedalic Entertainment/EarlyGame

Mit größtenteils negativen Bewertungen auf Steam ist Gollum von Daedalic Entertainment ein ziemlicher Flop. Das hat gleich mehrere Gründe, von der alles andere als zeitgemäßen Grafik (gibt es nicht auch was, das nennt sich Kantenglättung?) über ein eher unrundes Gameplay-Gefühl bis hin zu fragwürdigem Leveldesign. Das Spiel entspricht einfach nicht den heutigen Ansprüchen.

HandOfBlood ist nicht der einzige Content Creator, der sich durch das Spiel durchquält, aber es wäre ja nicht Hänno, würde er das nicht in einem passenden Outfit tun: als Gollum selbst. Und man muss zugeben, er trifft den Charakter um einiges besser, als das Spiel an vielen Stellen. Denn er bleibt im 25-minütigen Video (mit wenigen kurzen Ausbrechern) im Charakter und beweist durchaus schauspielerisches Talent, aber seht selbst:

Gollum Let's Play von HandOfBlood bekommt Reaktion von Daedalic

Die Kritikpunkte, die zahlreiche Herr der Ringe-Fans bereits angebracht haben, greift auch "Hänno" zu Beginn seines Videos auf. Selbst ein großer Fan von Tolkiens Geschichten, ist auch der bekannte YouTuber frustriert – das Let's Play endet an einer verbuggten Stelle, bei der auch Neuladen nichts mehr bringt.

Der Aufwand hat sich anscheinend gelohnt, immerhin hat das Video auf YouTube mittlerweile über 800.000 Views und die Kommentarspalte zeigt sich begeistert. Nur wer Tolkiens Der Herr der Ringe wirklich liebt, kann eine so authentische Gollum/Sméagol-Darstellung bieten und das zahlt sich aus. Sogar die Entwickler, Daedalic Entertainment, äußerten sich zu Hännos Let's Play auf Twitter:

Dass das Spiel nicht der Bringer wird, war dem Team sicherlich schon eine Weile bewusst, immerhin haben sie sich direkt einen Tag nach Release öffentlich entschuldigt. Daedalic beweist mit dem Tweet jedoch einen gewissen Galgenhumor, denn wenigstens haben die Streamer einen Weg gefunden, das Spiel zu genießen. Oder eher die Zuschauer. Denn entweder, ergötzt man sich an der Verzweiflung der Spielenden, oder man bekommt tatsächlich eine Show geboten, wie bei HandOfBlood.

Dass Gollum so ein Flop ist, ist jedoch vor allem schade. Herr der Ringe Fans hatten schon lange kein Spiel mehr, Shadow of Mordor ist immerhin auch schon eine Weile her. Und wäre es nicht vielleicht sogar noch unterhaltsamer gewesen, HandOfBlood in dieser Aufmachung bei einem guten Spiel zuzusehen? Denn Storytelling kann Daedalic, wenn man sich ihre bekannten Werke wie Deponia oder Harveys neue Augen ansieht.

Wo wir gerade bei unspielbaren Games sind...

Inga Mainka
Inga Mainka