Streik bei Ubisoft: Französische Entwickler wollen bessere Arbeitsbedingungen

Das nächste große Spieleunternehmen macht negative Schlagzeilen: Nach den Entlassungswellen wird nun auch bei Ubisoft gestreikt.

Ubisoft strike
Entwickler von Ubisoft Frankreich beginnen zu streiken. | © Ubisoft/EarlyGame

Leider ist es nicht das erste Mal, dass wir darüber berichten, wie große Videospielunternehmen massenhaft Mitarbeiter entlassen. Im Januar wurden 1900 Blizzard-Mitarbeiter nach dem Microsoft-Deal entlassen. Auch Riot entließ mehr als 500 Mitarbeiter. Die schlechten Nachrichten für Mitarbeiter in der Spieleindustrie hören jedoch nicht auf. In Frankreich gehen drei Ubisoft-Studios auf die Straße, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.

Streik bei Ubisoft: Entwickler der Studios in Annecy, Montpellier und Paris haben genug

Ubisoft entließ allein im November 2023 124 Mitarbeiter, und die Arbeitsbedingungen verursachten schon seit einiger Zeit Spannungen. Die Tatsache, dass Spiele wie Skull & Bones oder XDefiant wiederholt verschoben wurden, war nur eine der Konsequenzen.

Das fragwürdige Unternehmensmanagement spiegelt sich auch in der Bezahlung der französischen Mitarbeiter wider. Die vorgeschlagenen Gehaltserhöhungen fallen letztendlich deutlich niedriger aus als die Inflationsrate in Frankreich. Folglich haben die Mitarbeiter am Ende weniger als zuvor. Für viele Betroffene war das der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Daher streiken seit dem 14. Februar Mitarbeiter aus drei Ubisoft-Studios.

Die Gewerkschaft STJV rief zum Streik auf, nachdem die Gehaltsverhandlungen mit Ubisoft trotz Aussagen der Ubisoft-Führung über bedeutende Erfolge und Verweise auf das laufende Geschäftsjahr als "Rekordjahr" gescheitert waren.

Die Schlussfolgerung ist klar: Die Reduzierung unseres Lebensstandards ist für die Führung von Ubisoft kein Fehler, sondern eine Funktion. Es ist inakzeptabel, dass ein Unternehmen weiterhin Gewinne macht, trotz der Fehltritte des Managements, und dann beschließt, die Mitarbeiter dafür bezahlen zu lassen.

Die Gewerkschaft setzt sich nicht nur für faire Löhne, sondern auch für angemessene Arbeitsbedingungen ein.

Dies stellt Ubisofts Vorgehen in eine Reihe von Indikatoren für den katastrophalen Zustand, in dem sich die Spieleindustrie derzeit befindet.

Das Unterhaltungsmedium hat in den letzten Jahren enorme Bedeutung erlangt. Es spricht nicht mehr nur Nischen an, sondern auch ein breiteres Publikum. Dies belegen nicht nur Blockbuster-Spiele, sondern auch die zahlreichen Shows und Filmadaptionen beliebter Titel, die nicht nur Videospielfans erreichen.

Die Bedingungen für die Menschen, die dies möglich gemacht haben, scheinen derzeit tragische Ausmaße anzunehmen.

Eric Leneschmidt

Eric spielt seit seiner Kindheit unheimlich gerne Spiele und ist nun Gaming-Journalist bei EarlyGame. Um der League-of-Legends-Sucht zu entfliehen, packen ihn auch hin und wieder mal Filme, Fernsehserien, oder Internet Drama. ...

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