Netflixs Avatar: Der Herr der Elemente ist noch nicht einmal herausgekommen, aber die Fans des Originals sind bereits enttäuscht. Anscheinend haben sie eine der prägendsten Schwächen von Sokka entfernt: seinen Sexismus.
Die Netflix-Version von Avatar: Der Herr der Elemente steht kurz vor ihrem Release und trotz einiger Startschwierigkeiten, wie der Besetzung von Sokka, sieht die Show bisher sehr vielversprechend aus. Anscheinend weiß Netflix aber nicht wirklich, was sie mit Sokka anfangen sollen, denn jetzt scheint es ein Problem mit seiner Charakterentwicklung zu geben.
ATLA gilt weithin als nahezu perfekte Show, voll mit tollen Charakteren und einer unglaublich kreativen Welt. Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko haben mit diesem Meisterwerk eine Geschichte erzählt, die die Fans jahrelang zum Lachen und Weinen gebracht hat...
Leider scheint die Netflix-Serie einiges anders handhaben zu wollen, denn in einem Interview mit Entertainment Weekly haben die Schauspieler Ian Ousley (Sokka) und Kiawentiio (Katara) erwähnt, dass sie ein Schlüsselelement von Sokkas Charakter entfernt haben: seinen Sexismus und seine Frauenfeindlichkeit.
Sokkas Sexismus wird in der Netflix-Adaption von ATLA abgeschwächt
Wenn du die originale Serie Avatar: Der Herr der Elemente noch nicht gesehen hast, bitte ich dich, jetzt aufzuhören zu lesen und sie anzusehen. Es gibt Spoiler!
Als Netflix die Live-Action-Adaption zu Avatar: Der Herr der Elemente angekündigt hat, hatten viele Fans erstmal Flashbacks zu dem furchtbaren Film von M. Night Shyamalan. Eine Serie hat zum Glück aber viel mehr Potenzial, dem Original gerecht zu werden als dieser Albtraum eines Films, oder?
Ein Teil der Hoffnung wurde jedoch jetzt zerstört, wie Kiawentiio enthüllte: „Ich habe das Gefühl, wir haben auch das Element entfernt, wie sexistisch [Sokka] war. Ich habe das Gefühl, es gab viele Momente in der Originalserie, die bedenklich waren.“
Wenn ihr euch jetzt fragt, warum das ein Problem ist, habt ihr vermutlich die Originalserie nie gesehen und unser Spoiler Warning einfach ignoriert. Offensichtlich war Sokka am Anfang ein sexistischer Idiot. Das ist ja eben der Punkt. Es dauert nicht einmal zehn Minuten in der ersten Folge der animierten Show, bis Sokka sich wie ein absoluter Vollpfosten gegenüber seiner Schwester verhält.
Sokkas Charakterentwicklung ist an seinen Sexismus gekoppelt
In der Originalserie ist Sokka der letzte Mann – eigentlich Junge – beim Südlichen Wasserstamm und hat sich in den Gedanken verbohrt, „der Mann“ sein zu müssen. Man merkt schnell, dass er von der Aufgabe überfordert ist und sich nicht würdig fühlt, weswegen er alle anderen heruntermacht, um seinen Minderwertigkeitskomplex zu kaschieren.
Er nimmt seine Schwester nicht ernst, einfach, weil sie ein Mädchen ist, und ihre Zeit wäre besser damit verbracht, Kleidung zu nähen, als „mit Wasser zu spielen“, so der Sokka vor seiner Charakterentwicklung.
Vor allem das Wasserbändigen löst wahrscheinlich bei ihm das Bedürfnis aus, Katara herunterzumachen, immerhin sind Bändiger in der Regel normalen Menschen überlegen.
Aber genau das ist der Punkt, oder? Sokka beginnt als sexistischer Idiot. Aang beginnt als Feigling. Katara ist herzensgut bis zum Überfluss. Aber Sokka wird auf Kyoshi Island von Suki sein Macho-Ich ausgetrieben, Aang konfrontiert seine Ängste, und Katara erkennt, dass sie ihre Freunde mit ihrer Gutgläubigkeit in Gefahr bringen kann.
Die Serie thematisiert öfter patriarchale Strukturen und präsentiert uns dabei mit extrem starken weiblichen Charakteren, wie Azula, Suki, Katara usw.
Ein wichtiger Abschnitt in der ersten Staffel ist als Katara buchstäblich die Patriarchie beim Nördlichen Wasserstamm beendet. Wird Meister Pakku auch plötzlich toleranter gegenüber Frauen sein, oder wurde nur Sokka „verbessert“? Sexismus war schließlich in der Welt von Avatar kein Problem, das nur Sokka betraf.
He is on his way to being the fiercest of warriors Meet Sokka in AVATAR: THE LAST AIRBENDER pic.twitter.com/ojd43rbx4j
— Avatar: The Last Airbender (@AvatarNetflix) January 30, 2024
Die Fans sind unzufrieden mit dieser Änderung. Sie nimmt Sokka viel von seiner Komplexität und reduziert ihn auf einen Jungen, der ein Krieger wie sein Vater sein will.
Bei Avatar: Der Herr der Elemente ging es immer um das Überwinden von Hindernissen, weswegen jeder der Hauptcharaktere seine Fehler hatte, aus denen er lernen konnte.
Sokkas Frauenfeindlichkeit aus der Story zu entfernen, nimmt der Show die Möglichkeit, diese als offensichtlichen Charakterfehler herauszustellen und ihn im Laufe der Serie da herauswachsen zu sehen!
Mal schauen, was für Änderungen uns noch erwarten, aber dass die Produzenten dieses wichtige Konzept der Originalserie nicht verstanden haben, ist kein gutes Zeichen!